Das ist recht leicht zu beantworten:
Als ich noch reiner Spinnfischer war sind mir immer im Flachwasser die Karpfen begegnet und ich habe mir immer gewünscht diese mit Kunstköder fangen zu können. Denn: in der Regel fischt man bei uns mehrere Tage bis man einen Raubfisch Biss bekommt. Die Bestände sind am Minimum durch den hohen "Fraßdruck" (der Ausdruck ist bewusst gewählt und meint nicht nur durch Angler). Bei Friedfischen sieht das anders aus. Insbesondere bei Karpfen ist im Elsass kaum Entnahme, die werden ausnahmslos releast, ist meistens auch vorgeschrieben.
So und nun habe ich Fliegenfischen angefangen, weil es einen kleinen Fluß gibt, der super Bestände an fliegenfischbaren Weissfischen hat und ausserdem C&R Vorschrift. Ein Traum. Nasen, Döbel, Barben massenhaft.
Nun war das Fliegenfischen im Repertoire, was liegt also näher als es mal auf die Kapfen zu versuchen...hat funktioniert und macht mehr Spaß als auf Raubfisch zu schneidern. Das befischen ist spannender und die Drills sowieso (die sind mir aber eigtl. egal).
In den Gewässern wo ich auf Karpfen fische kann man sogar mal kleinere mitnehmen, wenn man möchte, wird sogar begrüßt, da sie sich selbst vermehren und ne gewisse Bestandskontrolle notwendig ist. Gut, nicht überall, mancherorts ist auch generelles Entnahmeverbot, stört mich aber nicht
Also die Gründe in kurz: bessere Erfolgsaussichten, spannender und schwieriger von der Technik her. Ich mag komplizierte Sachen.