Nachdem ich einen Teil meiner Reiserute hier in Madeira versenkt hatte, war ich erstmal bedient. War die Ausbeute vom Ufer bisher mit einem 80er Baracuda auch sehr überschaubar, hatte ich mich bereits damit abgefunden, dass das Angeln mich für diesen Aufenthalt bereits erledigt hat.
Glücklicherweise hatte ich zum einen aber bereits nach einem Tag ohne Rute in der Hand bereits Entzugserscheinungen, zum anderen empfahl mir
@yUkOn mich mit einem lokalen Angler in Verbindung zu setzen, um mein Glück mal vom Boot aus zu probieren.
Das ging auch problemlos sehr kurzfristig, schon am nächsten Morgen ging es gegen halb acht vor Sonnenaufgang rauf auf den Atlantik.
Die ersten Spots lieferten beim jiggen gleich einige Triggerfische und Serranus.
Danach ging es weiter raus um in größeren Tiefen Dentex nachzustellen. Dafür wurde dann eine schwerere Rute mit Tintenfisch bestückt. Hier ließen relativ bald zwei Exemplare der roten Schönheiten zum Anbiss überreden
Da hatte sich der Ausflug für mich schon gelohnt, das war bis hierher schon eine einmalige Erfahrung. Der letzte Fisch sollte dann aber dem ganzen noch die Krone aufsetzen. Wieder ging ein Squid auf Tauchstation und es dauerte wieder nicht lange bis sich am anderen Ende ein Abnehmer fand. Bereits nach wenigen Sekunden war klar, dass es diesmal kein Dentex sondern etwas deutlich größeres ist.
Schon nach drei Minuten schmerzte mein Rücken dermaßen und der Fisch stand immer noch bei weit über 100 Metern am Grund. "Das pack ich nicht" stand mir scheinbar ins Gesicht geschrieben, mein Guide bot mir an die Rute zu übernehmen. Ich lehnte dankend ab, irgendwie werde ich mir diesen Fisch jetzt verdienen. Irgendwann legten sich die Schmerzen tatsächlich und nach etwa 15 Minuten merkte ich die schwindenden Kräfte des Fisches. Jetzt nur noch hochpumpen das Ding, weitere fünf Minuten später war es tatsächlich geschafft, ich hatte den Fisch meines Lebens bezwungen.
Ein Amberjack von 30+ kg, was ein schöner Fisch.
Jetzt bin ich total fertig und brauche erstmal Urlaub, morgen wird mir alles weh tun. Aber das war es wert!
