Hallo zusammen,
ich bin jetzt seit einer Woche wieder zurück und habe heute Nacht Zeit ausführlich zu berichten.
Also, als mittlerweile doch einigermaßen erfahrender NL Angler muss ich sagen das das Angeln im Nachbarland Belgien wesentlich komplizierter ist.
Im Forum wurde mir mit den oben stehenden links sehr geholfen … aber der Reihe nach.
Den Angelschein zu bekommen ist tatsächlich eine Leichtigkeit. Man muss nur in eine Post gehen und seinen Perso vorzeigen und schon hat man das Ding. Dazu bekommt man ein Heftchen mit Infos, wann wie und wo man angeln darf. Das war in meinem Fall allerdings nicht auf deutsch. Aber ok wir sind ja auch zu Gast. (im Internet lässt sich der Schein übrigens auch unkompliziert online beantragen und man bekommt dieses Heftchen als pdf auf deutsch)
Also alles easy.
Denkste…
Nehmen wir die im Beipackzettel erwähnten Gewässer.
Mit viel Glück findet man diese unter dem entsprechendem Namen bei Google. Oft ist der Name in Maps etwas anders. Und schon stehste als Touri dumm da. (ich bin selber Fischereiaufseher und ich weiss das kleine Dinge erhebliche Unterschiede machen können)
Und deswegen will man im Ausland ja erst recht alles richtig machen. In Belgien können die Strafen sehr hoch ausfallen, im Zweifel bleibt sogar das Auto stehen.
Das war dann der Punkt an dem ich im Forum diesen Thread eröffnet habe.
Dank der Schwarmintelligenz in BA wurde mir auch direkt geholfen.
Danke nochmal an
@Wolf für den link der digitalen Angelkarte
damit ist man dann schonmal ein Stück weiter. Aber auch nur ein kleines Stückchen. Denn es gibt extrem wenig Stellen an denen man wirklich ans Wasser kommt denn Privatbesitz darf nicht betreten werden. Also an vielversprechenden Poldergablungen kommt man gar nicht ran. Oft bleibt nur ein kleiner 20 Meter Bereich neben einer kleine Brücke.
Den Stress habe ich mir zwei Tage Erfolglos gegeben und extrem viel Diesel verfahren. Die Polder stellten sich oft als 3 Meter Breite und 50cm tiefe Pissgräben da. Auch die breiteren Polder die Optisch sehr gut ausgesehen haben waren sehr oft nicht mehr als 50cm tief.
Die Polder sind absolut nicht mit den Niederlanden zu vergleichen. Es sind reine Entwässerungsgräben aber da wir uns nicht unter dem meeresspiegel befinden wird hier nicht oder nur ganz wenig gepumpt was das Wasser stehen lässt.
Auf Google Maps sieht das ganze sehr vielversprechend aus aber vor Ort entpuppen sich die vielen kleinen blauen Lienien als wirkliche Pissgräben. Für den gemeinen Spinnfischer ist das alles mehr als uninteressant. Also entschloss ich mich nach einer PM aus dem Forum (danke nochmal) eine Kanalgablung in Brügge aufzusuchen die tatsächlich ein paar kleine Barsche hervor brachte.
Die Größeren Kanäle welche gerade durchs Land verlaufen sehen sehr gut aus und wer diese beackert wird mit Sicherheit ein paar kleine Fische fangen. Im ganzen sind diese aber sehr Struktur und Ströhmungsarm und somit sehr langweilig. Steinpackungen oder ähnliches sucht man vergebens. Es sind 20 Meter breite Betonrinnen. Ich habe mir dann die Brücken mit allem was ich dabei hatte vorgenommen und von 2 inch bis Bigbait. Da war nix außer die 3 kleine Barsche in der Stadt für die ich 30km ein Weg gefahren bin.
Ich habe den gesammten Urlaub keinen Spinnfischer gesehen aber dafür Hunderte Stipper (mit teils sehr einfachem und oft sehr altem Gerät) Ein paar Karpfenangler habe ich auch gesehen.
Ich denke in Sachen Friedfisch kann man hier seinen Spaß haben.
Natürlich habe ich auch das Gespräch mit Einheimischen gesucht. Die sagten mir dass eigentlich niemand da auf Raubfisch angelt.
Ich spreche hier auch ganz klar von der Region De Haan und nicht für ganz Belgien. Für diese bekannte Urlaubsregion kann ich Euch nur sagen das es außer Plötzen und Karpfen hier im Süßwasser nicht viel zu hohlen gibt. Den 40er Barsch oder den Meterhecht findet Ihr hier sicherlich nicht
Wenn Ihr dort einen Famielenurlaub gebucht habt empfehle ich euch Salzwassertaugliches Tackle mitzunehmen und an den Hafeneinfahrten auf Wolfsbarsch zu Wobbeln. Da habt Ihr bestimmt mehr Spaß und Erfolg.
Ich bin wirklich sehr optimistisch an das ganze rangegangen. Es gibt einen Artikel Bei H&B –„Westflandern – Unbekanntes Raubfischparadies“
Es kann sein da es im Winter hier etwas anders ist und die Hechte aus den kleinen Poldern in die Kanäle ziehen. Zusätzlich muss ich natürlich sagen das ich in 10 Tagen Urlaub maximal 30 Stunden Angel Zeit hatte und es dieses Jahr aufgrund der Temperaturen wirklich fast überall schlecht läuft.
Aber ein Angelparadies ist es meines Erachtens nicht und wenn Ihr vor der Buchung des Familienurlaubs für 2023 steht dann empfehle ich Euch ganz klar die Niederlande, denn im direkten Vergleich gibt es 100mal mehr befischbare Gewässer eine bessere anglerische Infrastruktur (ihr kommt auch zum Spot und der Visplaner sagt euch alles was ihr wissen wollt) und es gibt mehr Fisch.
Im direktem Vergleich (ich war 3 Wochen vorher für 10 Tage in den Niederlanden) hab ich da täglich meine Hechte gefangen.
Kein Hate zu Belgien, ich hatte einen schönen Urlaub, die Menschen waren nett und die Strände schön.