Moin, hast Du Zeit?
Die Frage ist nicht schlecht, aber gar nicht so einfach zu beantworten. Aber mal ganz grob...
1. es gibt unterschiedliche Ringeinlagen
2. Ringformen
3. Beringungskonzepte
Diese haben Einfluss auf die Haltbarkeit, Performance und Gewicht. Grundsätzlich sind alle Fujiprodukte gut und sehr haltbar. Ich würde sagen, nicht zu Unrecht Marktführer, wobei ich persönlich seit langer Zeit nur noch SeaGuide Ringe verbaue (ich baue meine Ruten selber zusammen).
Alconite, ein Toptring mit sehr gutem P/L Verhältnis, sehr haltbar
SIC, die SIC Einlage ist dünner und haltbarer, was aber für normale Drillverhältnisse bei einer Barsch oder Hechtrute Null Rolle spielt, ausser, dass man ggf einen kleineren Laufring verwenden kann, da der Innendurchesser durch die dünnere Einlage größer wird. Das kann Gewicht sparen oder man hat im Winter Vorteile beim Einfrieren.
Torzite, Einlage ist noch schlanker als die SIC Einlage und zudem ist der Rahmen aus Titan, damit ist der Torzite das Top Produkt im Haus Fuji. Vorteil, leicht, beständig gegen Salzwasser. Nachteil, sehr hoher Preis, Ringeinlage ist lauter und der Rahmen anfälliger gegen Verbiegung
Ich beringe heute nur noch nach NGC oder KR Konzept, darüber kannst Du dich bei Google schlau machen. KR verwende ich immer bei sehr schlanken und feinen Ruten, einfach um auf dem Spitzenteil Gewicht zu sparen. Es macht absoluten Sinn, wenn man Fuji ansieht, zB bei UL Ruten einen Torzite Ring zu verwenden, weil damit die Aktion der Rute am wenigsten beeinflusst wird.
M.M. macht es zB keinen Sinn Torzite Ringe auf einer Hechtrute zu schnallen, weil solche Blanks so oder so relativ viel Gewicht haben und der deutlich höhere Preis von den Torziteringen nicht einen spürbaren Mehrwert darstellt, ausser Du nutzt eine solche Rute dauerhaft an den Bodden. Hier ist ein Alconitering total ausreichend.
Das ich heute nur noch SeaGuide verwende, hat wirtschaftliche Gründe. Die Ringe kosten weniger und ich habe bisher über Jahre keine Ausfälle. Zudem wiegt zB ein Ringsatz der neuen RSolution Ringe aus Edelstahl nur wenig mehr als die Torziteringe und kostet je nach Einkaufsland ca nur die Hälfte oder ein Drittel. Beispiel, Ringsatz nach KR Torzite ca 5,5gr, RSolution aus Stahl 6,2gr und RSolution aus Titan nur 4,9gr.
Das und noch viel mehr ist Grund für mich meine Ruten selber zu bauen. Einfach, weil ich genau bestimmen kann was Sinn für mich und meine Anwendung mach. Wenn man sich so manche Rute von den bekannten oder auch weniger bekannten Herstellern anschaut, da kriegt man das Grauen. Falsche Starterringe, Abstände der Ringe nicht richtig berechnet, falsche Abstufungen usw.. Das findet man durchhaus im Preisbereich von € 200 bis € 300. Aber ich bin da auch etwas sensibel und mit meinem aufgebauten Wissen etwas kritischer als andere. Aber wenn man schon viel Geld für eine gute Rute ausgeben will, dann muss der Aufbau schon passend sein. Aber wie soll er? Die Ruten werden ja für den Durchschnittsmenschen, für kleine Chinesen/ Japaner oder für den ein oder anderen Teamangler massgeschneidert, der andere Vorlieben hat wie ich. Da hat man zu lange oder zu kurze Griffe, fehlende Blance usw..
LGB