Hallo!
Zu den Angelkartenpreisen und den Besatzmaßnahmen:
Schleppen kostet extra, was in meinen Augen durchaus vertretbar ist. Niemand muss die Schleppkarte kaufen (ist ein gewisser Luxus, der nicht überall, auch nicht in Mecklenburg, erlaubt ist), d.h., die Woche Angeln kostet 30 Euro ohne Schleppen. Wir haben uns die Preise ja nicht aus den Fingern gesogen, sondern einen Vergleich mit anderen Anbietern gemacht! Und da liegen wir eigentlich ganz normal im Mittelfeld. Nimm als Beispiel die Alt-Schweriner Kollegen: Da kostet die Wochenkarte für Drewitzer und Tauchowsee 50 Euro ohne Schleppen!
Klar ist es im Vergleich zur Küstenangelkarte oder den Jahreskarten der Angelverbände teuer, aber wir müssen eben auch Pacht für die Gewässer zahlen (ist an der Küste nicht so) und sind außerdem ein Wirtschaftsunternehmen (was die Angelverbände nicht sind).
Daneben ist bei uns einiges erlaubt bzw. bereits in der normalen Angelkarte enthalten, was anderswo nicht erlaubt ist bzw. extra kostet. So darf man bei uns Nachtangeln, drei Ruten (auch Spinnruten) benutzen, Futtermengen sind auch nicht begrenzt (ist natürlich eher für Karpfenangler wichtig), Echolote sind erlaubt und Hechte haben keine Schonzeit. Und natürlich gilt die Angelkarte für ca. 25.000 ha Gewässerfläche (kann man natürlich nicht alles nutzen, aber man hat Ausweichmöglichkeiten für schlechtes Wetter).
Nun zum Besatz: Natürlich werden Hechte und Barsche nicht besetzt (jedenfalls nicht in den Großseen), da dort die natürliche Vermehrung alleine gut klappt. Verluste bzw. Rückgänge der Bestände sind mit natürlichen Faktoren zu erklären. Veränderungen der Wasserqualität bzw. massives Auftreten von Kormoranen können oder dürfen wir nicht wie gewünscht beeinflussen. Allerdings werden Maränen besetzt, was natürlich nicht allein unseren Fangergebnissen zugute kommt, sondern eine weitere Futterquelle für unsere Raubfische darstellt. Daneben besetzen wir Karpfen, Aale und an einigen Gewässern (kleineren Landseen) auch Hechte und Zander. Gerade die Preise für Aale sind bekanntermaßen extrem gestiegen (mehr als 10 mal so hoch wie Anfang der 90er Jahre).
Daneben werde ich unter anderem mit Angelkartengeld bezahlt, was ich (hoffentlich) auch wert bin, da ich mich bemühe, Bedingungen an Gewässern zu schaffen (z.B. Torgelower See) und Beratung anzubieten, so dass unsere Gäste erfolgreich Angeln können.
Und gerade die Bedingungen an den Gewässern zu verbessern (Uferangelstellen, Betretungsrechte) ist ein langwieriger, zäher Prozess. Es nervt mich, dass man versucht, die Angler von den Gewässern fernzuhalten (Naturschützer, Tierschützer). Dagegen beziehe ich ganz klar Position für die Angler! Das sollten wir alle machen (siehe auch mein Posting im Kormoran Thread) und nicht vor den Grünen zurückweichen und uns selbst Verbote auferlegen!
MfG Sebastian