Fürs Boot ganz klar der Eimer oder eben die Windel....beim Bellyboat hingegen wird es schon kniffeliger.
Zu Zeiten als ich der Ostsee noch fern war, konnte man immer mal schnell das Ufer aufsuchen und alles war chico. Doch mittlerweile gestaltet es sich mit tw ein paar Hundert Metern zum Ufer doch etwas schwieriger. Eine Option ist, auf Wassertrinken zu verzichten. Hilft aber auch nichts. Denn wer Wathosen kennt, der weiß dass diese auch Urin materialisieren können, wo eigentlich gar keiner mehr sein darf. Dazu habe ich schon die schlimmsten Geschichten von Leuten gehört, die sich einnässen mussten, weil sie es die letzten Meter zum Ufer nicht mehr geschafft haben usw.
Kürzlich wurde ich aber durch einen jungen Partner in crime zu was dezent riskantem aber auch mega hilfreichem inspririert! Danke an dieser Stelle, Jan. Es handelt sich also keinesfalls um meine Erfindung, ich halte den Tipp nur für so gut, dass man ihn einfach weitersagen muss! Es kostet zugegebenermaßen etwas Überwindung, die Zeitersparnis und der "Urinstress" wird dadurch aber völlig eliminiert, oder auf jugend-neudeutsch "zerstört". Würde ich YT-Videos machen, würde der Clickbaittitel wohl so lauten: "Bezahltoiletten am Ufer hassen diesen Trick". So, nun aber zur Sache.
Wir befinden uns 800 m vom Ufer weg, haben in aller Gemütlichkeit zwei Radler getrunken und plötzlich passiert es. Es drückt. Und zwar gewaltig. Wir ignorieren es, doch der Schmerz wird immer aufdringlicher.
Ich lege meine Rute in den Rutenhalter und stütze mich mit beiden Händen auf die beiden Schwimmelemente des Bellies. Dann folgt eine ganzheitliche Bewegung, die nur schwer zu erklären ist - ich drehe mich auf meinen Händen gestützt schwungvoll um die eigenen Achse, so dass ich mit den Knien auf dem Bellie "sitze". Abschließend einfach Wathi runter, Rohr raus, über den Sitz lehnen und erleichtern. Ein Schwung Ostseewasser dient als Spülung.
Worauf sollte man achten? Anker sollte gesetzt werden, Angler mit Belly verbunden sein (wer reinfällt und wegtreibt, stribt.) und ein wenig auf Wellen und Bootsverkehr achten. Auch sollte der Gleichgewichtssinn halbwegs in takt sein.
Alles in allem klappt das mit ein wenig Übung recht gut und ist ein genialer, Achtung erneut Neudeutsch-Anglizismus, live-hack, der einem diverse Pinkelpausen oder eben Urinstress erspart. Trotzdem sollte man das ganze vielleicht vorher im Flachen trainieren und nicht, wie ich, den ersten Versuch hunderte Meter vom Ufer entfernt machen. Ist wie beim Bocksprung über den Kasten, die Salti vom Sprungbrett oder auf dem Snowboard. Die Bewegung sollte flüssig, wie das Endprodukt, sein und angstfrei durchgeführt werden, dann klappt das auch ganz gut. Kennen eigentlich niemanden, der das noch derart praktiziert von daher kann ich wenig über mögliche oder bereits passierte Unfälle berichten. Den Tipp also eigenverantwortlich genießen! Frohes Pullern zusammen!
Edit: Für das schöne Geschlecht habe ich leider noch keine Lösung gefunden, sorry