Zander Zur Nachtschicht verdonnert…
Ich weiß nicht wie es euch geht. Aber ich angle sehr gern am Tag. Da kann man ein bisschen durch die Gegend glotzen, wenn nix beißt und ist nicht nur auf sich selbst reduziert. Andererseits fokussiert sich beim Nachtangeln alles auf den Tastsinn. Das kann knackige Zanderbisse natürlich noch ein bisschen knackiger machen. Im Zuge der stetig voranschreitenden Gewässeraufklarung müssen sich Tagangler wie ich genau an diesem Punkt hochziehen. Denn an vielen Gewässern zandert es jetzt nur nachts.
So war‘s auch auf meiner letzten Holland-Tour mit Steffen, Johannes und Dustin. Die Barsche, die eine Woche vorher och entfesselt waren, hatten sich anscheinend eine Nulldiät verordnet. Tagsüber bissen – wenn überhaupt – eher kleinere Zander und das auch nur verzeinzelt.
Hecht lief ganz gut. (Dazu schreibe ich aber nochmal einen separaten Bericht.) Dafür hätte man in der Dunkelheit aber sein ganzes Vermögen auf einen Zanderbiss setzen können, wenn man denn einen gefunden hätte, der dagegen gehalten hätte.
Und dann wurde es völlig willkürlich. Action oder No Action? Egal. Rasseln oder keine Rasseln? Wurst. 18 oder 30 Gramm? Banane. Vertikal oder geworfen? Uninteressant. Irgendwann hatte jeder von uns mal eine Hochphase, in der das jeweilige System am erfolgreichsten war.
Dustin und ich fischten viel mit 7er Fin S – meist in grellen Farben.
Ich hatte meine mit zwei Glasrasseln im Schwanz ausgestattet, Dustin nicht. Beide montierten wir 18 Gramm (für 6 – 8 Meter ohne Strömung) und jeder fing seine Fische.
Kollege Steffen war mit einem rasselbewehrten Monster Slug in einem Glitter-Naturdekor am 25 Gramm-Kopf erfolgreich und heißt seit dieser Woche „Trophy-Steffen“, weil er mit 83 cm den größten Zander der Tour und mit 1,13 m den größten Hecht des Ausflugs gefangen hat.
Und Johannes fing am besten auf einen 5er Schock-Shaker mit einem 30 Gramm-Jig.
Wenn man aus der ganzen Nummer einen Erkenntnisgewinn ziehen will, dann steht da unterm Strich nur die Tatsache, dass wer nachts auf Bude bleibt, keine Zander fangen wird. Wer rausgeht, hat gute Chancen, die Fische zu erwischen, die tagsüber nicht beißen wollen.
Einen sehr schönen Bericht über die nachtangelei hat übrigens DozeyDragon verfasst, der zu seinen Berliner Zeiten extrem viel an der Spree unterwegs war. Fast ausschließlich nachts: https://www.barsch-alarm.de/news/zander-in-der-nacht/
Also runter von der Couch und ran an die Nachtzander!