Fangberichte Zandergewitter trotz Temperatursturz
*piep-piep-piep—-piiiiiep*… Das Geräusch kenne ich doch irgendwo her … der Kopf will noch nicht so richtig klar denken .. oder doch ??? Klar, es geht wieder raus zum Fischen & der Wecker ist heute nicht schlaggefährdet! Die Reanimation dauert keine 2 Sekunden … zack raus aus dem Bett … rein in die Klamotten & erst mal den Teekocher an. Es ist kurz nach halb fünf. Eine gute halbe Stunde bleibt mir noch zum frühstücken. Und wären es nur 5 Minuten gewesen .. KEIN PROBLEM, denn wie sooooooo vielen Anglern, (er)geht es auch mir… der magische Sog ans Wasser hält Einen einfach fest & lässt erst los, wenn die Augen die glitzernde Wasseroberfläche erblicken.
Nun gut, endlich 5… Rein ins Auto & los … wie verabredet, treffe ich nach einstündiger Fahrt, meine beiden Freunde an ausgemachter Stelle kurz vor dem Gewässer. Sehr schön… Keine Verspätung, durchwachsenes Wetter .. alles sollte passen. Am See angelangt, geht das Verstauen wie immer ruckzuck & schon 10 Minuten später sind wir eeeeendlich auf dem Wasser. Als erstes fällt mir auf, dass die Wassertemperatur zur Vorwoche um knapp 4°C tiefer ausfällt. Vielleicht nicht unbedingt begünstigend, DACHTEN WIR !
Die ersten Würfe an der auserwählten Stelle brachten nur einen Fehlbiss & kurioser Weise einen winzigen Minizander auf dem Drilling! Und dieser sollte an jenem Tag nicht der einzigste Brütling auf den spitzen Illex-Greifern gewesen sein.
Somit war uns gegen Mittag & nach nur einer kleinen Anzahl verlorener Zander & sehr wenigen spitzen Fehlbissen klar, dass die Räuber sich auf die Kleinstbrut eingeschossen haben mussten & die Zanderbrut nun langsam "sichtbare" Größen angenommen hatte,
denn alle Wobbler, welche vor einer Woche noch so erfolgreich waren, brachten viel zu wenig Fisch.
Sämtlich Hotspots wurden abgefahren & intensiv befischt… Ergebnis: hier & da ein verlorener Zander, wenige Fehlbisse. Resultat unter dem Strich: SCHLECHT!
Es war klar, es musste was anderes her & was blieb da noch übrig? Natürlich Gummis… sicherlich nicht unbedingt mein Lieblingsköder, aber an diesem Tag einfach absolut unschlagbar!
Wir fingen zu dritt innerhalb von knapp 5 Stunden annähernd 40 Zander! Teilweise hatte jeder von uns einen Fisch im Drill, bzw. Bisse zur selben Zeit! Am erfolgreichsten waren Gummis in ca. 5-7cm.
Die Farbe spielte keine große Rolle, sowohl Chartreuse, wie auch lila, blau oder grün brachten Bisse, wobei allerdings alle Köder Glitter enthielten. Eventuell fingen die schlichtesten Modelle, in transparent-grün + Glitter etwas mehr Fische. Diese ähnelten den Brutzandern aber auch am meisten !
Die Gummis wurden vehement attackiert & oft inhaliert! Oft fehlten die Schwänze, bzw. waren die Gummis nach 1 Stunde fischen, nicht mehr zu gebrauchen!
Auch Versuche mit der Fliegenrute brachten den einen oder anderen Biss, jedoch konnte nicht weiter auf diese Art gefischt werden, da der Wind zu stark auffrischte.
Wieder war die Durchschnittsgröße um die 60cm, allerdings hatten wir dieses Mal auch 2 sehr kräftige Bisse, wovon einer eventuell einem Wels zugeschrieben werden konnte. Beißflauten gab es ab & an, in welchen wir den Fischen eine Pause gönnten & uns ebenfalls!
Ich möchte noch mal erwähnen, dass in diesem Gewässer ein sehr hohes Mindestmaß für alle Fische eingeführt wurde, der Bestand dieser Seen aber dafür auch absolut hervorragend ist. Es wurden wie bereits beim letzten Mal nahezu alle Fische wieder zurückgesetzt… Nur schwer lösliche oder im Drill verletzte Fische wurden mitgenommen!
Gegen 18 Uhr schipperten wir dem Hafen entgegen… mit dem sicheren Bewusstsein, schon bald wieder dort zu sein!
Ich wünsche allen Raubfischjägern ebenso viel Erfolg & Freude beim Angeln! Setzt bitte den einen oder anderen Fisch wieder zurück & die Natur wird sich irgendwann revanchieren !!!
Grüße
basti
P.S.: Die Bilder sind leider etwas dunkel, weil die Bakterie der EOS leider leer war & nur die Casio noch knipsen konnte