Tackle-Tipps Yasei LTD Perch Crankbait im ersten Praxistest

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Da ich wirklich viel gefragt werde, ob ich nicht endlich mal ein paar Infos rausrücken kann zur Yasei LTD Perch Crankbait – der einzigen barschtauglichen Casting im neuen Premium-Yasei-LineUp – wo sie doch bald auf den Markt kommt und sie jetzt tatsächlich auf dem Markt ist und ich sie gestern eingeweiht habe, kommt hier ein kleines Feature zur Yasei LTD Perch Crankbait. Sitzt der Rutenname? Oder soll ich nochmal?

Yasei LTD Perch Crankbait – ein langer Name für eine 2,15 m lange Rute.

 

Ich habe sie am vorletzten Sonntag zum ersten Mal in der Hand gehalten. Und zwar hatte sie Außendienstler Lars beim Shimano Day in Oldenburg dabei. Ich war total geflasht. So ein dünner Blank. So leicht. So straff und gleichzeitig moderat in ihrer Aktion. So stylisch mit dem Adrena-Abschluss namens Carbon Mono Coque und dem Kork um den Rollenhalter. Es war klar: Die muss ich haben. Dringend. Sofort. Also jetzt. Aber Lars hat nicht lange genug weggeschaut. Und so war sie erst am Mittwoch nach Oldenburg bei mir. Kurz bevor sie in die Läden kam. Ich habe mich Montag und Dienstag tierisch genervt, weil ich keine Fotos geknipst habe im Angelladen, damit ich euch den angeforderten Bericht zur Verfügung stellen kann.

Die moderate Aktion kommt wirklich erst in der Praxis zum Vorschein. Es ist eine abgefahrene Mischung aus schnell und moderat. Muss man gefühlt haben.

 

Aber jetzt, da ich die ersten Fische mit der Rute gefangen habe, kann ich sie eh besser einschätzen. Wobei ich vorwegnehmen muss, dass ich sie zweckentfremden musste, um ein paar Barsche mit ihr zu fangen. Denn die Müritz-Fische (ich bin gerade zurück von einem 5-tägigen Ausflug zu den Müritzfischern) standen zu tief für meine Cranks. Was eigentlich gut ist, denn ich habe gegenüber Marketing-Meister Kai die Meinung vertreten, dass man die auch gut zum T-Rig-Fischen verwenden kann mit leichten Bullets. In der Praxis hat es sich so dargestellt, dass ich erstmal keinen Anhieb durchgebracht habe, da ich die Yasei LTP Perch Crankbait mit meiner Metanium DC vermählt habe und da ist nunmal 25er FC drauf. Und das macht sich dann doch nicht gut in Wassertiefen zwischen 6 und 10 Metern und der faktisch wirklich moderaten Aktion. Ich hatte aber ja auch von leichten Bullets gesprochen – also ganz durch bin ich mit dem Thema noch nicht.

Deutlich besser hat’s mit einem relativ kurz gehaltenen (40 cm) Carolina-Rig funktioniert. Na klar hätte ich mir da auch Geflecht gewünscht. Aber Ich konnte zumindest Fische fangen. Das freie Spiel erfordert oft gar keinen harten Anhieb. Bingo. Als der erste Halbstarke hing dachten alle Mitangler an Bord: Dicker Barsch! War aber eben nur ein Halbstarker – wie gesagt. Die Rute bog sich dennoch im Halbkreis. Richtig genial. Da freut man sich massiv auf massive Barsche.

Yasei LTD Perch Crankbait
Mein erster Barsch mit der LTD Crankbait kam aufs Carolina-Rig.

Ich habe ein bisschen mit Cranks im Mittelwasser gefischt. Mehr um zu sehen, wie sie sich unter der Zuglast eines Crankbaits verhält, als dass ich geglaubt habe, dass da wirklich Barsche hochkommen. Und? Wunderbar! Natürlich. Sie wirft so großartig. Sie geht ganz leicht in die Biegung und zwar im vorderen Drittel nicht nur die Spitze. In Verbindung mit dem Fluorocarbon puffert sie die Vibrationen perfekt ab. Nur wie sich Bisse anfühlen auf einen Crankbait – das kann ich noch nicht sagen.

Yasei LTD Perch Crankbait
Bei einem zweiten Einsatz habe ich sie mit der SLX kombiniert. Wegen Geflecht. Ich wollte Swimbaits durchs Mittelwasser kurbeln. Lief aber auch nicht. Die Fische wollten C-Rig und Krebs. Das seht ihr dann demnächst auf YouTube. Diesem Foto könnt ihr aber immerhin die Griffaufteilung entnehmen.

Geworfen habe ich Squarebill-Cranks von 6 Gramm bis 15 Gramm schwere Tiefläufer. Letzte sind zwar 1 Gramm unter dem Wurfgewicht, markieren aber sicherlich das Limit. Am besten performt hat das Metanium DC/Yasei Limited Perch Crankbait-Gespann im Bereich von 8 bis 12 Gramm, was in erster Linie mit der Rollen- und Schnurwahl zusammenhängt. Ich kann mir gut vorstellen, leichteres Zeug zu werfen, wenn ich z.B. die Aldebaran MGL ranschraube und eine dünnere Geflochtene verwende.

Fazit: Beim Trockenwedeln könnte man glauben, dass es sich bei der Yasei LTD Perch Crankbait nicht um eine reinrassige Crankbait-Rute handelt. Sicher kann man mal ein feines T-Rig durchs Flachwasser zupfen, einen Barsch-Swimbait kurbeln (ich glaube, dass das ihr zweitbestes Einsatzgebiet ist) und eben ein bisschen mit dem Carolina-Rig hantieren. In der Praxis stellt sich dann heraus, dass die Rutendesigner einen guten Job gemacht haben. Ich finde nicht nur die Aktion genial, sondern auch den ganzen Aufbau. Ich habe selten eine derart filigrane Crankbait-Rute gesehen. Sie ist genau das Gegenteil von schwabbelingen Glasfaser-Spezial-Ruten. Die Barschcranken unter euch müssen sich das Ding auf jeden Fall mal anschauen.

Also ne Crankbaitrute die Carolina kann, ist keine Crankbaitrute.
@ferol | Man kann mutmaßlich mit jeder Rute jede Technik "irgendwie" praktizieren, aber im Bericht werden die realistischen Einsatzgebiete doch wunderbar differenziert: #1 Crankbaits, #2 Swimbaits ... und irgendwo dahinter Rigs.
@ferol: Da steht doch, dass ich die Rute zweckentfremden musste, um Fischkontakt herzustellen. Wie man sieht, hat das sogar geklappt. Im Fazit steht: "In der Praxis stellt sich dann heraus, dass die Rutendesigner einen guten Job gemacht haben." Damit ist gemeint, dass es sich eben doch um eine reinrassige Crankbait-Rute handelt, auch wenn man das auf den ersten Trockenwedler nicht unbedingt vermutet, weil sie nicht schwabbelt. Ich bin im Besitz einer Loomis GLX Crankbait. Die mutet deutlich weicher an. Direkt.
Könnte was für mich sein, aber ehrlich gesagt finde ich den Preis schon happig...
@AFE: Die schweren Pike- und Zander-Modelle gibt's zumindest in Österreich bereits mit satten Rabatten:
https://www.nordfishing77.at/search?sSearch=Yasei+

Vielleicht gehen die Preise in Deutschland ja auch noch entsprechend runter, aber ich wollte mir bereits jetzt einen Eindruck verschaffen und habe die Perch Crankbait bei erster Gelegenheit geordert.

Optisch gefällt mir diese (abgesehen von ein paar Epoxidharz-Resten) jedenfalls ganz gut und die Farbe der Zierwicklungen sowie der eloxierten Parts passen sehr gut zur Aldebaran BFS und MGL.

Die Balance ist Dank des relativ langen Reargrips (28cm) gut, aber im Endeffekt ist die Rute dadurch auch nur zwei Finger breit länger als die Expride 168L/BFS.

Die Yasei ist auf jeden Fall überraschend filigran und die Power ebenfalls ungefähr auf dem Niveau der L/BFS.

Eine typische Crankbait-Rute ist die Yasei meines Erachtens jedenfalls nicht und für's leichte Jiggen&Riggen würde ich persönlich die Expride bevorzugen.
@Boris / Hannes was für Rollen eignen sich für die Rute? Alde MGL? Metanium? Curado 71?
Ich habe sie mit der Metanium DC gefischt und würde sie, wenn ich kleinere Cranks werfen will, mit der Alde MGL oder der Curado 71 kombinieren.
Gibt's von den Yasei ruten eine die fürs leichte Zander Fischen zu gebrauchen ist mit ca 10-12gr jiggkopf und ca 240cm-250cm lang ist?
@RockOla35 Hier gabs schon mal eine Übersicht: https://www.barsch-alarm.de/news/shimano-yasei-ltd-die-serie-alle-modelle-im-ueberblick/
Du schreibst, du hast von 6g an geworfen....weils drunter keinen Sinn macht? Oder geht da noch ein bisschen?
@Mr_CG: Weil ich keine so leichten Wobbler dabei hatte und weil ich dann lieber die Aldebaran MGL nehmen würde für kleine Cranks als die Metanium. Weil die Alde leichteres Zeug leichter wirft. Aber eherlich gesagt: 4 Gramm Cranks? Für die brauchts keine Crankbait-Rute, finde ich...
J