Meeresräuber Wolfsbarsch in der Bretagne – mit Boot, Kajak und zu Fuß.

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Nun war es also wieder soweit. Die erste volle Urlaubswoche 2019 stand vor der Tür und natürlich hatte ich Frankreich als Urlaubsziel wieder ganz oben auf der Liste mit dabei. Zwar hatte ich aufgrund eines Themas zum Schwarzbarschangeln hier im Forum kurzzeitig Blut geleckt und wollte unser Reiseziel bereits auf das sonnige Italien legen, sodass die „Bass“ dann vermutlich deutlich großmäuliger, dafür allerdings auch weniger silbern daher gekommen wären. Allerdings kam es dann doch irgendwie zu keiner konkreten Terminabsprache und schlussendlich passte mir das auch ganz gut in den Kram, denn die „Küsten-Bass“ sind mir schon ans Herz gewachsen in den letzten Jahren. Also Küstenangeln, Frankreich. Wolfsbarsch in der Bretagne. Eine ganze Woche lang. Frei nach dem Motto – Ins Frankenreich, zum „Loup de mer“, fahr ich gern immer wieder her. Am Donnerstag, dem 11.04. sind wir also, nach langem Arbeitstag und gefühlt noch längerer Packaktion, gegen 23:00 Uhr in den Bulli geklettert und gen Frankreich gestartet. Destination Bretagne, weil ich einer kurzfristigen Einladung von Fidde, aka Tobias, unbedingt folgen wollte. Oft genug hatte ich Fotos von seinen tollen Fängen gesehen und natürlich stand es schon lange auf der Wunschliste, einmal die britannischen Labraxe aufzumischen. Genau das war dann also der Fahrplan für die erste Etappe unserer kleinen Urlaubsreise.

Die Fahrt zog sich jedoch, wir waren ziemlich platt und so kamen wir schließlich auch erst am späten Freitag-Nachmittag am verabredeten Treffpunkt an. Dann folgten zunächst einmal ein kurzes persönliches Kennenlernen, eine feucht-fröhliche Runde Begrüßungsgeschnuffel zwischen Tobias Baby-Terrier und unseren beiden Biestern und dann hielt mich wirklich absolut nichts mehr. Ich wollte ans Wasser! Also schnell noch aufgerüstet und ne Kombo eingepackt, dann ging es endlich los. Ab an die Küste! Erster Eindruck: Wow! Dürfte ich nur ein Wort benutzen, dann würde ich wohl schreiben „beeindruckend“. Schroff, steil, felsig und absolut sehenswert, das wären allerdings auch alles noch gute Begriffe, um diesen Küstenabschnitt der Bretagne zu beschreiben.

Wolfsbarsch in der Bretagne - typischer Spot
Wolfsbarsch in der Bretagne – typischer Spot

Nun also los, ich war ja nicht nur zum Spaß hier. Der Jig flog, die Brandung toste und ich war voller Motivation, dass jetzt jeden Augenblick der 80er Monsterwolf einschlagen würde. Immerhin reden wir hier von der Bretagne, also dem französischen Gegenstück zu Irland, richtig?

Naja, fast… Getan hat sich nämlich die ersten Würfe noch nichts, allerdings konnte ich mir mal einen Überblick über die Situation verschaffen. Steilufer mit verdammt glitschigen Felsen und dann diesen wiederkehrenden, langen Wellen, die weit draußen noch klein aussahen und sich langsam an die Küste tasteten, wo sie jedoch plötzlich und verdammt schnell, extrem stark brechend an die Felsen klatschten. Gar nicht mal so ungefährlich. Von Tobias lernte ich dann die Begriffe „Grundsee“ oder auch „Swell“, welche das Phänomen, der sich im Küstenbereich drastisch verstärkenden, von weit draußen aus dem offenen Atlantik ankommenden Wellen, beschreiben. Für die Praxis bedeutet das beim Rockfishing besonders eines, nämlich das man gewaltig auf sich aufpassen muss!

Eine Kletterpartie in Richtung Wasserlevel, um dann direkt von dort aus fischen zu können, war war fast unmöglich und wäre auch absolut leichtsinnig und lebensgefährlich gewesen. Fünf Meter hohe Gischtfontänen haben leider die Angewohnheit, dem leichtsinnigen Angler ganz schnell die Füße wegzuziehen und die glitschigen Felsen tun ihr übriges dazu. Leider werden wohl Jahr in jedem Jahr wieder einige unvorsichtige Angler von den Felsen „gewaschen“ und das Ende solcher Aktionen möchte ich hier nicht weiter ausführen.

Mir jedenfalls schmeckten die ollen Wellen anfangs überhaupt nicht und ich kannte diese Art des Fischens auch aus der Normandie nicht. Viel zu hoch der Standpunkt, viel zu viel „Schwippschwapp“ beim Jiggen, das war alles überhaupt nicht meins. Dennoch, irgendwie musste es ja funktionieren. Also fleißig weiter geworfen und gezupft, sodass  sich dann doch noch ein ganz guter Lippfisch zum Fototermin überreden lies. Gar nicht sooo schlecht, für die erste halbe Stunde angeln, sagte ich mir schließlich.

Wolfsbarsch in der Bretagne - Beifang

Am nächsten Tag haben wir dann zunächst einfach mal ausgeschlafen, schön gefrühstückt und Urlaub gemacht. Nachmittags habe ich einen guten Tipp von Tobias dankbar angenommen und bin für ein paar Stunden an einen Küstenabschnitt mit sehr tiefem Wasser in Ufernähe gefahren. Hier gab es dann die ersten beiden Wölfe vom Ufer aus, wobei beide noch recht klein waren. Der Anfang war jedoch gemacht und die Barsche offensichtlich vor Ort. Dicke Lippfische hat der Spot noch „on top“ gebracht und der Angeltag war gerettet, obwohl ich ja die ganze Zeit ein bisschen wehmütig war, weil wir noch nicht mit dem Boot rausfahren konnten.

Wolfsbarsch in der Bretagne
Wolfsbarsche in der Bretagne. Die Vorboten auf das, was noch kommen würde…

Wolfsbarsch in der Bretagne - Lippfisch
Wunderschöner Beifang beim Rockfishing.

Nun aber zum ersten wirklichen Highlight der Tour. Es war zwar für den Sonntag immer noch richtig fieser Wind aus Osten gemeldet, allerdings konnten wir nach einer kurzen Übersichtsrunde dann auf der Westseite doch noch mit dem Boot raus. Dieses war in unserem Fall ein Schlauchboot mit Festrumpf, also ein sogenannten RIB. Solche Dinger waren mir bis dato eher suspekt. Irgendwie vermutete ich, dass die Mehrzahl der an der Küste angelnden Franzosen, sich einfach keine vernünftigen Gfk-Boote oder Aluschüsseln leisten konnten oder wollten, da man an Frankreichs Küsten wirklich viele solcher, teils sehr stark motorisierten Monsterschlauchboote sieht.

Diesen Zahn hat mir Tobias dann allerdings rasch gezogen. Die Schlauchis wären alles andere als günstig, absolut rauwasserfest und bestens für den Einsatz an der Küste geeignet. Dies habe ich dann erst einmal so hingenommen und wollte mich einfach mal überraschen lassen. Also ran ans Wasser, schnell das Boot getrailert, die Karre geparkt und schon waren wir unterwegs. Ah ne, da war ja noch was. Zuvor hatten wir nämlich noch ne kleine Diskussion bzgl. der Ruten. Eine Rute sollte ich nur mitnehmen? Wofür war dann der Bulli voll mit Tackle? Ne, ne, das stand mal wirklich nicht zur Debatte. Ne zweite Rute musste mit, alleine schon wegen folgendem, potentiell möglichen Horroszenario:

Feeding-Frenzy, aufkommende Panik, dusseliger Abriss und schon ist der Spuk vorbei, während man gerade noch am tüdeln ist. Es MUSSTE also meine zweite Rute mit an Bord! Punkt, aus, basta. Und ich habe sie auch bekommen, allerdings verbunden mit etwas Zähneknirschen seitens des Bootsführers. Und um es direkt mal klarzusstellen: Tobias, Du hattest natürlich recht – ich habe die Rute nicht gebraucht und sie war eigentlich nur im Weg. Aber das kann man vorher ja schließlich nicht wissen ;-).

Wolfsbarsch in der Bretagne - vom Boot
Tobis in Aktion.

Jetzt aber weiter im Text. So ein RIB, das ist schon eine feine Sache, wenn man sich bei voller Fahrt hinter dem Steuerstand verstecken kann. Ansonsten knallt es, wenn der Bediener des Gefährts weiß, was er tut. Und natürlich auch, wenn er weiß, was Spaß macht! Der gute Tobias hat also die 50 PS-Maschine bei 5 BFT einfach mal richtig satt über die Wellen fliegen lassen.

Holla die Waldfee! Ich hab auch schon ein bisschen was mitgemacht beim Fischen aber diesen Ausritt vergesse ich so schnell nicht. Anfangs saß ich bei vergleichsweise langsamerer Fahrt noch vorne, habe nach den ersten Kilometern dann aber schnell angefangen Fontänen zu spucken, wie ein Wasserspeier. Wasser von vorne, von oben und von der Seite. Alles nass – aber irgendwie auch ziemlich geil. Richtiges Angeln halt. Später habe ich mich dann aber doch bei jedem Spotwechsel über den Schlauch hinter den Steuerstand verzogen, weil es wirklich heftig war. Das war auch besser so, denn, der Tobias hatte noch längst nicht alles gegeben.

Nach den anfänglichen Versuchen an zwei bis drei vorgelagerten Felsen, welche mit dem Kajak sicherlich schon als richtig klasse Hotspots durchgegangen wären, fischten wir irgendwann irgendwo im Nirgendwo, zwischen 20 bis 30 m Wassertiefe. Leider ging auch dort eine ganze Weile nichts, auch wenn Fisch auf dem Loot zu sehen war. Egal, dachten wir, einfach mal angeln und dann sehen wir schon, ob es nicht doch irgendwann scheppert.

Tat es aber nicht. Jedenfalls exakt bis zu dem Zeitpunkt nicht, als ich am Ende meines doch eher beschränkten Sichtfeldes (Brillenträger und halbblind dank des ganzen Wassers auf der Optik) weit am Horizon ins Wasser stoßende Möwen sah. Geil! Ruten raus, ab hinter den Steuerstand, klein gemacht und Vollgas voraus. Aber diesmal richtig. Entweder Vollstoff oder Gas weg, wenn die Welle zu heftig war. Das war so der Fahrstil. Hat auch mächtig gebockt, bis wir dann auf einmal flogen und mit bestimmt zwei Metern Höhenunterschied in das nächste Wellental krachten. Das tat weh und meine Bandscheiben hatten Party. War aber egal, wir waren ja fast am Spot.

An dieser Stelle möchte ich noch kurz anmerken, dass ich mich zu keinem Zeitpunkt wirklich unwohl gefühlt habe auf dem Boot. Die RIBs machen das, wofür sie gebaut wurden, nämlich bei rauem Seegang noch mit richtig Schmackes durch, bzw. über die Wellen zu fliegen. Meine Einstellung ggü. den schlauchbootfahrenden Franzosen habe ich daher sehr geändert. Den Spruch: „Keine Bange, das Boot macht das schon!“, habe ich noch im Ohr. Einmal meine ich auch die vorsichtige Ergänzung gehört zu haben“…nur wie das bei uns aussieht, das müssen wir dann mal noch sehen“. Der Ritt hat jedenfalls gut Spaß gemacht!

Dann Ankunft und natürlich waren die Vögel quasi alle weg, bzw. die „Chasse“ war vorbei. Die Möwen kreisten zwar noch überall aber so richtig was los war eben nicht mehr. Dafür hatten wir dann wieder Fisch auf dem Echolot, was inzwischen 30 m anzeigte. Joa, was machen? Genau, erst mal wieder runter die Köder und gucken, was so kommt. Und dann – rumms, war meine Rute krumm. So krumm sogar, dass ich direkt an einen etwas besseren Fisch dachte. Wolfsbarsche werden allerdings  im englischen Sprachgebrauch sicherlich nicht umsonst so häufig „Bass“ genannt. Die Fische machen nämlich diesem Namen alle Ehre und verkaufen sich i.d.R. teuer. Für Ihre Größe sind Seabass tatsächlich richtig gute Kämpfer!

Als er dann hoch kam,  war gewiss, dass es ein guter Fisch war und ich habe mich wahnsinnig über den erkämpften Fisch gefreut. Zwar nicht mein bis dato größter Loup aber sicherlich der unter den bislang heftigsten Bedingungen gefangene. Und ne absolut geile Erfahrung. Danke dafür, Tobias! Innerhalb der nächsten halben Stunde haben wir dann zusammen insgesamt 5 Barsche gefangen, wobei nur ein kleinerer Fisch dabei war und die Louies sonst alle so zwischen 55 und 60 cm hatten. Richtig klasse Fische!

Zum Abschluss der Ausfahrt sind wir dann noch ein wenig vor der Felsküste gedriftet, was den ein oder anderen guten Lippfisch aber keine Wolfsbarsche mehr brachte. Die Ausfahrt war jedenfalls ein toller Erfolg, zumal es auch in der Bretagne noch etwas früh im Jahr für die Wölfe war.

Wolfsbarsch in der Bretagne - Bootsfisch
Bisschen Seegang. Aber was solls!

Abends haben wir uns dann zu viert ein richtiges kleines Festmal gegönnt.. Loup de mer aus der Salzkruste, mit kleinen Kartoffeln und selbstgemachter Majonaise. Man, war das lecker. Ich bin im Prinzip kein großer Fischesser aber der Wolfsbarsch wird in der Küche nicht umsonst so geschätzt. Dank des Salzmantels und der Art und Weise, den Fisch beim Ausnehmen weitgehend intakt zu halten, war das Fleisch super zart und saftig. Ein absoluter Genuss.


Am nächsten Tag war nicht viel mit Angeln. Ausschlafen, ein langes gemeinsames Frühstück und dann ab zum Wochenmarkt sowie vorher noch kurz in den Angelladen. Schickes Zeug fischen die Franzosen, allerdings kann ich jedem nur empfehlen, sich im Vorfeld solch einer kleinen Tour mit den gewünschten Ködern einzudecken. Ansonsten bezahlt Ihr für ne Packung der gängigen japanischen Gummis schnell 16 € und die Preise für Hardbaits aus französischer oder japanischer Herkunft sind jenseits von gut und böse. Nicht, dass mich das vom Einkaufen abgehalten hätte. War ja schließlich Urlaub…

Anmerken möchte ich hier außerdem, dass die Wochenmärkten in den kleineren Städten und Ortschaften oft sehr schön sind und die Preise für üppig angebotenes, frisches Gemüse sich im absolut „grünen“ Bereich bewegen. Im Supermarkt ist das Zeug jedenfalls auch nicht günstiger und die Tomaten vom Markt schmecken eh noch mal besser. Als alter Feinschmecker sind die Märkte für mich allerdings oft auch ein wenig zu viel des Guten, weil ich einfach nicht jeden Wurst- oder Käsestand überfallen kann. Dennoch ist der Korb dann nach dem Marktgang meistens gut gefüllt, weil einige Salamis mit Roquefort, Beaufort oder sonstigem deftigen Beigeschmack, der ein oder andere kleine Jambon und vielleicht auch noch ein ganz kleines bisschen Käse von ganz alleine hineingehüpft sind. Einfach zu lecker, diese ganzen Schweinereien!

Nach der Marktrunde war es dann jedenfalls soweit, der Zeitpunkt der Abreise aus der Bretagne war gekommen, denn wir wollten ja noch weiter in die Normandie. Immerhin hatte ich das Kajak noch zu wässern. Nach einer kurzen Verabschiedung und dem meinerseits wohl etwas platt geäußerten Gedanken, dass man sich ja dann doch zur besten Wolfsbarschzeit noch mal vor Ort treffen könnte, waren wir wieder unterwegs und düsten Richtung Normandie. Nächster Halt- und Rastpunkt: der Mont St. Michel. Sightseeing statt angeln.

Was für ein gewaltiger, schroffer Felsen, mitten im Deltagebiet eines kleinen Flusses. Dieser mit Kloster und umliegendem Dorf bebaute Steinhaufen ist schon beeindruckend. Leider war das Kloster bereits gechlossen, sodass wir nur das darunterliegende Dorf erkunden konnten. Machte aber nichts, denn wir fahren ganz sicher noch öfter wieder in diese Richtung.

Danach ging es weiter und ca. zwei Stunden Fahrt später waren wir wieder an einem unserer Lieblingsabschnitte im Cotentin, also auf der normannischen Halbinsel. Spät war es, viel und lange hatte ich mich mit den gängigen Wind- und Wetterapps beschäftigt, die Tide studiert und ich war mir sicher, dass ich den nächsten Tag dann endlich im Kajak-Sattel verbringen würde. Noch ne schnelle Schippe Schlaf und früh am nächsten morgen machte ich mich, während ich halb am trockenen Baguette des Vortags erstickte, daran, das Yak zu beladen. Genial, endlich Kajakangeln!

Der Vormittag brachte ideale Windbedingungen, dazu konnte ich mit dem Hochwasser rausfahren und es herrschte insgesamt prima Kajak-Angelwetter, obwohl es noch leicht diesig war. Der passende Gezeitenkoeffizient und die Aussicht, das ablaufende Wasser bis zur Ebbe und dann wieder zurück fischen zu können, haben mir sicherlich ein ziemlich breites Grinsen ins Gesicht gezaubert. Die Vorfreude auf einen richtig tollen Angeltag wuchs! Zuvor hatte mir BA-User „DerNormanne“ noch einige tolle Tipps mit auf den Weg gegeben, sodass ich stark das Gefühl hatte, dass es an diesem Tag so richtig ordentlich knallen würde. Danke an dieser Stelle noch mal für die tollen Tipps!

Beim Lostuckern habe ich dann kurz noch den Plotter angeworfen und ein wenig die Tiefenverläufe studiert, bis die Marschroute klar war und es so richtig losgehen konnte Richtung Barschgrund. Nix mit Flachwasserangeln an den Küstenriffen, richtig raus wollte ich und im tiefen Wasser mächtig jiggen. Also erst mal ein paar Meter gemacht und ungefähr 15 Minuten später setzte ich dann die erste Drift an und habe mehr so zur Generalprobe mal locker ausgeworfen.

Gefühlt beim 5. Wurf hat es direkt geknallt. Ein schöner kleiner Wolf kam kurz an die Luft, durfte natürlich direkt wieder schwimmen und der Tag war für mich innerlich bereits als Erfolg abgehakt. Dann, immer noch in der selben Drift, einige Meter weiter, scheppert es bei ca. 15 m-Wassertiefe fies auf die Sandaalimitation und der Fisch bockte mächtig rum am Grund. Ganz bestimmt kein Kleiner, ging es mir so durch die Gehirnwindungen. Dann nun bloß nix falsch machen, sauber Spannung halten, Keschern uuuuund – Siegesschrei! Ein richtig guter Fisch lag im Kescher und das Resultat seht ihr unten. Absoluter Sahnefisch! Die Verletzung am Maul ist mir überhaupt nicht aufgefallen, bis ich darauf aufmerksam gemacht wurde. Vermutlich wurde der Fisch bereits einmal gefangen und hing dabei weniger günstig am Haken. Meinen Gummi-Sandaal hatte er jedenfalls gut weginhaliert und absolut gesund sah er ansonsten auch aus. Ich war hin und weg!

Wolfsbarsch in der Bretagne - großer Fisch!
Was eine Kanone.

Nun möchte ich ein wenig abkürzen und Euch ein etwas Geschwafel ersparen. Nur soviel noch – ich habe zwar am Rest des Tages nicht durchgehend gefangen, dennoch kamen etliche gute Fische Richtung Kajak. Der erste Große war schon mein neuer PB und der Zweite, welchen ich dann ein wenig später gefangen hatte, hat diesen Fisch direkt noch einmal getoppt. Knappe 70 cm silberglänzende Seabasspower machen richtig Spaß an der Rute! Später habe ich dann noch vertikal im Bereich der küstennahen Steinriffe gefischt, wobei mir zwei Driften hintereinander jeweils einen richtig guten Wrasse (engl. für Lippfisch) brachten. Von den zwei Abgebildeten war der Zweite auch wieder eine absolute Maschine. Die Rute war kurzfristig dermaßen krumm, dass ich den Fisch bereits im Riff verloren glaubte, bevor er dann doch noch nachgab.

Da es mein bislang größter Lippfisch ist, hatte ich mir für diesen Ausnahmetag dann quasi noch das Sahnehäubchen erangelt. Am Abend haben wir den Tag dann mit Wolfsbarsch aus der Pfanne und jeder Menge Cidre (für die ganz Harten) locker ausklingen lassen. Ich war sowohl emotional, als auch körperlich, ganz schön mitgenommen.

Wolfsbarsch in der Bretagne - Lippfisch auf Black Minnow
Fiiiish on! Die können richtig große werden.

Jut, der zweite Kajaktag ist dann deutlich schneller erzählt, denn es gab nicht viel zu erzählen. Ein mittelprächtiger Loup, ein Lippi und ein kleiner Pollak waren die magere Ausbeute einer mehrere Kilometer langen Drift, welche ich so nur machen konnte, da meine Freundin mich einfach ein paar Dörfer weiter wieder abgeholt hat. Ich war allerdings auch nur einen halben Tag lang draußen, weil langsam die Stimmung kippte und dann nun zwischendurch mal echter „Urlaub“ angesagt war. Dies wiederum ließ sich allerdings gut mit einem drastischen Stellenwechsel verbinden, da für die nächsten Tage wieder stärkerer Ostwind angesagt war und sich das Kajakangeln somit erledigt hatte.

Am nächsten Morgen hatte ich mir dann einen guten halben ag für die Ufertour ausgehandelt und bin auch recht früh wieder los. Ich fische in der Normandie am liebsten anfangs bei recht hohem Wasserstand und nehme dann gerne die komplette Ebbe mit, fische also das ablaufende Wasser bis zum Tiefststand. Bei völligem Niedrigwasser geht dann meiner Erfahrung nach meistens weniger aber die Stunden davor sind oft sehr gut, wenn man einen potentiellen Hotspot befischen kann. Und eben diesen hatte ich gefunden!

Ab hier möchte ich es nun abschließend wieder recht kurz und schmerzlos machen und lasse dann nach diesen letzten Zeilen lieber noch ein paar Bilder für sich sprechen. Ich habe an dem speziellen Strandabschnitt, mit atemberaubend schöner Kulisse, krassen Felsriffen und mächtiger Steilküste im Rücken, an zwei halben Angeltagen zusammen ca. 15 Barsche gefangen. Das ist ja an sich noch nichts besonders, werden jetzt vielleicht einige sagen, allerdings waren dabei eben viele sehr schöne Fische mit Ende 50 und zwei mal auch über 60 cm. Überwiegend mit der Zander-BC-Kombo, vom Ufer aus gejigged, war das für mich einfach nur ein kleiner Wolfsbarsch-Angeltraum, der in Erfüllung gegangen ist.

Alles zusammen ein richtig toller (Angel-)Urlaub, den ich so schnell nicht vergessen werde!

Hier bitte noch folgende Fotos einfügen:

 

yUKOn

M
  • M
    meiselinge69
  • 09.05.2019
Ein klasse Beitrag! Danke
Fette Sache und dickes Petri! Ein Wolfsbarsch steht definitiv auch auf meiner Liste.
Wahsinnsabenteuer! Wahnsinnig gut geschrieben. Was für eine Arbeit. Das hat sich gelohnt! Ein toller Trip. Vielen Dank für die Mühe! Total toll von Dir, das mit uns zu teilen.
Wow.....sehr schöner Bericht über einen wohl gelungenen (Angel-)Urlaub. Danke für das daran teilnehmen lassen. Man sieht dir die Freude regelrecht im Gesicht an. Tolle Bilder, schöne Fänge und eine wirklich beeindruckende Landschaft.
Super Bericht, super geschrieben, Respekt! und Dankeschön
Wirklich gute Fische vom Ufer! Die dicken holen wir uns im Sommer, mein Freund.
Superbericht! Superfische! Danke für den prima Bericht!
Wow, da gabs ja mal richtig geile Fische, Petri! Super, danke für den Bericht!
Da bekommt man ja richtig Lust, auch einen Trip zu planen....
Superschön, war schon oft in der Normandie und Bretagne. Allerdings nie fischen. Toll
Einfach nur Klasse. Danke!
Jaja, Tobi und sein Schlauchboot :D

Geiler Bericht, danke dafür!
Chapeaux!
Mein Neid sei Dir gewiss! Klasse Bericht!
Sehr Geiler Bericht! Und ja, Tobis Bandscheibenparties sind wirklich bekannt :)
Der Lippfisch ist bombastisch! :)
Für die schlechten Wege zum Fisch kann ich nichts ;-)
Wow Top Beitrag !! Jetzt hast du mich doppelt heiß auf die Wölfe gemacht.
Ganz toller Beitrag! Sehr schön geschrieben und bebildert. Weitermachen
Super geschrieben und bebildert, hat Spaß gemacht es zu lesen.
Irgendwie hast du mich heiß gemacht....
Könnte mir vorstellen auch mal in die Ecke zu Fahren
Wahnsinn, das sieht nach jeder Menge Spaß aus. Super Fische und die Lippfische sind ja riesig, kenne ich nur handlang. Petri Geil ;-)
Sehr cooler Bericht
Danke dass wir daran Teil haben dürfen !
Und die Lippfische sind ja mal dicke Dinger :)

Beste Grüße aus Wien
Andi
Ein super Bericht! Danke dafür.
Vielen Dank für den tollen Beitrag!
Danke für die kleine Reise nach Frankreichs Küste.
Danke Männer. War wirklich eine richtig tolle Tour. Mal sehen, ob und wann sich das wiederholen lässt. Lust hab ich schon wieder ;-)
Toller Bericht! Welchen Köder verwendest du da genau?
Vielen Dank, für den gedanklichen Urlaub! ?
Top!
Hut ab. Vielen Dank für den tollen Bericht
Danke für den tollen Bericht, habe ihn gerne gelesen.
Mich würde interessieren, welches Kajak du hast ?
Geiler Urlaub, genial geschrieben, danke fürs teilen!!!
Hallo Männer,
Ich bin im Moment in der Bretagne und außer einem abgerissenen Conger und einem Lippfisch war bisher nix !
Dieser Tobias, ist das ein Guide und spricht der womöglich auch noch deutsch ?
Und hat mit irgendjemand den Kontakt zu ihm oder zu einem anderen Guide hier in der Bretagne?
Viele Grüße, Angelgerda
A