Tackle-Tipps Angeln mit Spinnerbaits – Tipps & Tricks
Spinnerbaits sind nicht fürs Finesse Fishing (Anmerkung der Red.: sensible Montagen, mit denen man beißfaule Fische aus der Reserve lockt. Wie z.B. Texas Rig, Drop Shot Rig und Carolina Rig) gedacht! Im Gegenteil: Spinnerbaits wurden fürs Power Fishing gebaut. Also für Situationen, in denen man viele Würfe machen muss, um die aktiven Fische zu finden (man holt die Teile nach dem Auswurf ziemlich gleichmäßig und schnell ein).
Spinnerbaits wurden nicht fürs Fischen im Freiwasser erfunden. Dafür gibt es die Crankbaits, die sich ebenfalls zum Power Fishing eignen! Spinnerbaits sind perfekt in und um Strukturen herum. Um direkt in Strukturen zu werfen (ins Wasser gestürzte Bäume, Seerosenfelder, Schilfgürtel usw.), ist es besser, Stahl-Spinnerbaits zu benützen, denn Titanium Spinnerbaits sind zwar stark aber viel flexibeler und deshalb wird es damit mehr Hänger geben…
Für Blinker zu krass – genau richtig fürs Angeln mit Spinnerbaits:
Die Blatt-Form bei den Spinnerbaits
Es gibt mehrere verschiedene Sorten von Spinnerbaits, die sich in ihrer Blattform unterscheiden. Die drei bekanntesten heißen: Willow Leaf, Colorado und Indiana
Aber warum gibt’s verschiedene Blattformen bei Spinnerbaits?
Das Willow Leaf ( W ) flasht ziemlich stark und bewegt das Wasser nicht so sehr, so dass der Fisch nicht erschreckt wird. Ein Willow Leaf kann auch schneller geführt werden. Eigentlich benütze ich meistens diese Form, besonders dort, wo ich auf klares Wasser treffe.
Aber es gibt auch die Colorado-Form ( C ). Die wird oft benutzt, wenn man im Trüben fischt oder wenn das Wasser kalt ist. Sie produziert Flashes, bewegt dafür aber mehr Wasser als das Willow Leaf. Warum ist das dann besser für kaltes Wasser? Die Antwort ist einfach: „Weil die Köder im kalten Wasser oft langsamer geführt werden müssen. Und Colorado-Spinnerbaits sind besser als Willow Leaf-Spinnerbaits zum langsamen Einholen. Und es ist gleich beim Angeln in schmutzigem Wasser, wo das Flashen der Spinnerblätter weniger wichtig als die Vibrationen ist.
Dann gibt’s auch noch die Idiana-Form ( I ). Diese Spinnerbaits sind ein Kompromiss, wenn man das sagen kann. Sie machen genug Flashes, bewegen schon viel Wasser und erzeugen auch ziemlich viele Vibrationen. Damit sind sie theoretisch am besten für schmutziges und gleichzeitig warmes Wasser geeignet.
Um es kürzer zu machen, würde ich sagen, dass sich die Willow Leaf- und die Indiana-Form mehr für aktive Fische eignen und die Colorado-Form immer dann besser ist, wenn sich die Fische passiv verhalten.
Der Skirt der Spinnerbaits
Ich benutze fast keine farbigen Spinnerbaits, sondern fast ausschließlich solche mit goldenen oder silbernen Blättern. Wenn das Wasser sehr klar ist, benutze ich Silber und nicht Gold.
Aber es gibt mehr zum Spinnerbait zu sagen als über Formen und Farben. Denn es gibt auch die „Skirts“! Das sind die fransigen Büschel um den Drilling.
Auch hier stellt sich die Frage nach der Farbe. In der Tat gibt es heute, wie für alle Köder, extrem viele verschiedenen Farben. Aber zum Glück funktioniert es (theoretisch und zum Glück auch oft praktisch) wie bei anderen Ködern. Um Farbe gibt’s immer eine große Debatte. Aber was ich mache, ist einfach! Im klaren Wasser benutze ich natürliche und diskrete Farben (weiß, grün, blau) und ich versuche auch, die Farbe des Wassers zu imitieren, z.B. grünes Wasser = grüner Köder usw. Und natürlich benutze ich in sehr schmutzigem Wasser „punk“, also Farben wie Orange, Chartreuse, Firetiger usw.
Aber es kann auch vorkommen, dass ich solche Farben in klarem Wasser benutze. Zum Beispiel, wenn ich weiß, dass die Fische „dumm“ sind und gar nichts über Spinnerbaits wissen, dann werde ich zum Beispiel White + Charteuse benutzen.
Letzter Tipp: Ich weiß nicht, ob Nachtangeln in Deutschland erlaubt ist – aber Schwarz funktioniert gut für Bass. Ich habe es allerdings noch nicht auf Hecht in der Nacht probiert.
Ah, und noch etwas über die Formen: Warum gibt es Single-Blade- und Tandem-Spinnerbaits?
Ich würde es ganz einfach machen: Tandems können schneller geführt werden und sie flashen auch viel stärker. Perfekt für flaches Wasser und aktive Fische. Tandems werde ich zum Beispiel benutzen, wenn ich im Sommer eine Krautbank bearbeite. Ich befische hier den Bereich zwischen der Krautbank und der Wasseroberfläche.
Single-Blades benutze ich meistens beim „Slow Rolling“ (langsam und tief). Es gibt auch die Möglichkeit, andere „retrieves“ (Einholvarianten) zu machen, wie z.B. Helicopter. Aber die sind nicht so wichtig!
Die Hardware beim Angeln mit Spinnerbaits
Und was braucht man, um Spinnerbaits bequem zu benutzen? Ganz einfach: eine Casting-Rute zwischen 6’ und 7’. Eine Medium Heavy ist perfekt. Die Aktion muss „fast“ oder „moderate-fast“ sein. Die Rolle sollte eine langsame Gear Ratio haben (5.2:1 bis 5.8:1).
Und jetzt gibt‘s sicher noch viel darüber zu sagen. Aber ich kann nicht alles sagen, denn ich weiß nicht alles… Aber ich kann noch auf Fragen antworten!
Na, jetzt probiert mal! Und nicht vergessen, die Fische wieder ins Wasser zu werfen – für noch bessere Fänge in der Zukunft.