Waller & Exoten Wallerfischen mit der U-Pose
Wenn man ans Welsfischen denkt, schießt einem gleich die Bojenmontage in den Kopf. Doch nur die Wenigsten wissen, dass diese Methode noch gar nicht so alt ist. Und vorher wurden auch Waller gefangen. Meiner Meinung nach sollte man sich nicht nur auf eine Methode beim Welsfischen beschränken. Zudem in manchen Gewässern durch die Bestimmungen, manche Methoden gar nicht gefischt werden können. Nun sollte man natürlich Alternativen parat haben um nicht blöd aus der Wäsche zu schauen.
Ich habe in den letzten Jahren immer mehr Gefallen an der U-Posenmontage gefunden. Die relativ einfache Montage kann hervorragend in allen fließenden Gewässern eingesetzt werden. Vorteil dieser Montage: Man kann den Köder direkt am Grund anbieten oder auch im Mittelwasser. Dies ist dann abhängig von der Reißleinenlänge. Wo man die Montage mit dem Boot ausbringen kann, empfiehlt es sich Steine als Gewichte zu nehmen. So läuft man auf jeden Fall nicht Gefahr, dass die Montage abtreibt. Zudem gibt es Steine im Überfluss an jedem Gewässer. Abrissbleie zu verwenden, finde ich nicht gut, da die Umwelt zu sehr belastet werden kann. Außerdem ist dies auch eine Kostenfrage, selbst wenn man die Gewichte selbst gießt. Kommen wir nun zur eigentlichen Montage…
Die besteht aus einer U-Pose (bis 200gr.), einem abriebfesten Vorfach, einem Sea-Boom, Stoppern und natürlich aus Haken und einem starken Wirbel. Es gibt verschiedene Arten, die Montage zu binden – je nach dem, welche Hakenkombination man verwendet. U-Posen können mit Einzelhakensystemen, Drillingssystemen oder einer Mischung beider Systeme gefischt werden. Bei normaler Ködergröße bis 20cm sollte ein Einzelhaken mit Drillingmontage ausreichen. Bei größeren Köderfischen greife ich immer auf eine Doppeldrillingsmontage zurück. Man sollte nun folgendermaßen vorgehen:
Zuerst binde ich mein Vorfach mit den Haken, wie bei einer ganz normalen Montage auch. Als nächstes sollte ich einen Stopper aufziehen, der die U-Pose daran hindert bis zu den Haken durchzurutschen. Nun wird die U-Pose auf das Vorfach gefädelt und mit einem zweiten Stopper nach oben, zum Ende des Vorfaches hin, gesichert. Als Stopper können verschiedene Materialien verwendet werden. Zum einen kann man auf die normalen, im Laden verfügbaren Gummistopper zurückgreifen, doch sind diese meistens weniger zu empfehlen, da diese bei einigem Verschieben auf dem Vorfach, ihren Dienst versagen. Besser geeignet sind da Schnurstopper. Diese kann man ganz einfach aus alter Geflochtener Schnur oder dicker Monofilen selbst herstellen (mit einem normalen Stopperknoten auf dem Vorfach platzieren).
So, nun ist unsere U-Posenmontage fast fertig. Nun fehlt nur noch die Schlaufe am Ende des Vorfaches. Alternativ dazu kann man auch schon gleich einen Wirbel einschlaufen. Nun ist das Vorfach fertig. Gehen wir nun zum Rest der Montage über. Das Sea-Boom wird nun ganz einfach auf die Hauptschnur gefädelt. Man sollte darauf achten, dass sich das Sea-Boom frei auf der Hauptschnur bewegen kann. Probleme beim Biss gibt es nicht, da die Montage nachher wie die Bojenmontage stark gespannt wird.
Nun ist die U-Posenmontage fertig zum Ausbringen. Vor dem Ausfahren der Montage sollte ich noch ein paar Vorkehrungen treffen. Ich sollte den Stein schon einmal mit der Reißleine verbinden und diese in den Wirbel des Sea-Booms hängen. Je nach dem wie weit ich über dem Grund fischen möchte, wähle ich entweder eine kurze, oder eine lange Reißleine. Habe ich diese Vorkehrungen getroffen, kann ich die Montage ausbringen. Der Köder wird erst am Angelplatz angeködert. Ist man nun an der geeigneten Stelle, sollte man die Montage langsam ablassen. Wichtig ist hier, dass ein wenig Spannung auf der Schur ist, denn diese verhindert das Verheddern der Montage beim Absinken. Da der Stein meistens die Tragkraft der Reißleine überschreitet, sollte man zuerst die komplette Montage über Bord auslegen und am Schluss den Stein absinken lassen, ohne noch weiter an der Montage festzuhalten.
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Ist die Montage nun am Gewässergrund angekommen sollte man die Montage so schnell wie möglich spannen, um ein Verheddern zu vermeiden. Ich spanne die Montage so weit, bis ich direkten Kontakt zum Sea-Boom habe. Dies merkt man relativ schnell. Nun sollte ich die Rute noch mit einem geeigneten Bissanzeiger versehen, wie einer Glocke, oder einem elektronischen Bissanzeiger.
Die Ruten sollten sehr teil gestellt werden, genau wie beim Bojenfischen. Es sollte darauf geachtet werden, dass so wenig Schnur wie möglich im Wasser ist. Kommt nun endlich der ersehnte Biss, sollte man die Rute aus dem Ständer nehmen und erst einmal Fühlung aufnehmen. Oft passiert es, dass der Wels auf Einen zu schwimmt und so ein sofortiger Anschlag ins Leere gehen würde. Also erst Kontakt aufnehmen, bevor man anschlägt.
Zum Schluss noch ein Wort zum Thema Köder. Natürlich ist der lebende Köderfische der beste Köder für diese Montage. Doch ist es in Deutschland nicht erlaubt, mit diesem zu fischen. Man sollte daher einen toten Köderfisch benutzen. Hier muss man auf schwerere U-Posen zurückgreifen, da diese das ganze Gewicht des Köderfisches tragen müssen. Geeignet sind U-Posen ab 50gr Tragkraft, je nach Ködergröße kann man schon bis 200gr. U-Posen verwenden! Natürlich kann man auch alle anderen gängigen Köder benutzen. Ebenfalls ein guter Köder ist ein richtig dickes Tauwurmbündel!
So ich hoffe ich konnte Euch einen kleinen Einblick in das U-Posenfischen geben und hoffe, dass Ihr beim Ausprobieren dieser Montage erfolgreich seid! Nun sollte dem erfolgreichen Fischen und dicken Fängen nichts mehr im Wege stehen!
Andreas Knausenberger (TEAM – FISH & nature / TEAM – Wels)
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