Prostaff-Shimano Wackeltanz für Winterbarsche
Beitrag enthält WerbungIm Winter stehen die Fische oft recht eng beieinander. Unter Brücken zum Beispiel oder in kleinen Kuhlen. Das hat den Vorteil, dass man sie leicht findet. Allerdings sind die Standplätze vielen Anglern bekannt. Je mehr Köder zu den Barschen runterrieseln, desto misstrauischer werden sie, bis sie dann irgendwann gar nicht mehr zu reagieren scheinen. Jetzt muss man sie mit extrem langsamer Köderführung vom Boden kratzen. Dazu gibt es ein paar sehr gute, aber auch bekannte Techniken: Dropshot, Texas oder Carolina. Für mich persönlich ist das Wackel-Jig-Schleifen die Technik No. 1 unter den Slow Motion-Methoden.
Von Wacky-Rig zum Wackel-Jig
Die Technik habe ich aus der Not geboren. Weil ich die Wacky-Köder, deren Mittelteil schon komplett durchlöchert sind, nicht wegschmeißen wollte, habe ich mir irgendwann gedacht, dass es doch auch cool sein könnte, die schlanken Wacky-Köder per Lippenköderung (Nose Hooking) auf meine Eigenbau-Jigs zu spießen. Ist es auch. Durch den Abstand von Hakenbogen zu Blei habe ich einen kleinen Hebel, der das Köderende ausschlagen lässt, auch wenn ich den Jig kaum vom Platz weg bewege. Die filigranen Gummifische, Creatures und Würmer können sich auf voller Länge biegen und müssen einfach sehr natürlich wirken. Außerdem trennt man ja den Bleikopf vom Köder. Für die Barsche, denen man ja ein bisschen Futterneid nachsagt, mag es so aussehen, als würde das Gummitier die Bleimurmel verfolgen. Vielleicht löst das ja so etwas wie einen Anflug von Angriffswut aus.
Die besten Wackel-Köder
Zum Kratz-Wackeln am Grund empfehle ich schlanke und relativ lange Würmer, Creatures oder Pintail Shads die schön spielen. Da man sie nur am Kopf aufspießt, machen sich härtere Mischungen ganz gut. Erst wenn die Fische die etwas weniger flexiblen und unaromatisierten Gummis nicht nehmen, greife ich auf weiche Köder zurück, die dann aber immer mal vom Haken gerissen werden. Meine Top 5: Lunker City Hellgies (Libellenlarvenimitat, harte Mischung, bewegliche Füßchen und Fühler), Strom So-Run Spike Tail (Nadelschwanz-Gummifisch, harte Mischung, flexibler Schwanz), NOIKE Machobee oder Redebee (Nadelschwanz-Shad, flexibel, aromatisiert), reins Rockvibe Shad (Action Wurm, flexibel, aromatisiert) und Keitech Swing Impact (Action Wurm, sehr flexibel, aromatisiert).
Wackel-Führung: Der Köder wird ausgeworfen und bekommt die Zeit, zum Grund zu sinken. Dort soll er auch bleiben. Das leichte Gewicht des Kopfes zwingt uns zu einer sehr langsamen Vorgehensweise. Das ist gewollt. Denn wir wollen den Köder möglichst lange am Punkt halten und den Barschen die Möglichkeit geben, einen nicht vorhandenen Appetit aufzubauen und damit ungefähr den Effekt erzielen, den eine konsequent neben uns auf der TV-Couch raschelnde Chipstüte entfaltet. Irgendwann wird zugegriffen. Mehr aus Reflex als vor lauter Hunger. Um den Köder minimal zu bewegen, schüttelt man mit der Rutenspitze in den Schnurbogen. Der oben angesprochene Hebel entlockt dem Gummi feiste Vibrationen. Und irgendwann zuckt es dann in der Schnur. Wobei sich manche Fische auch nur faul einhängen.
Wacky-Jig bzw. Wackel-Jig im Eigenbau
Für den Eigenbau eines Wacky-Jigs braucht man nur grobes Bleischrot und einen kleinen Offsethaken. Dann drückt man das Blei auf den Knick im Offsethaken. Fertig.
Diebstahlversicherung: Köderverlusten kann man mit Baitholdern (z.B. Final Keeper oder kleinen Spiralen) entgegenwirken. Einfach ins Gummi schieben oder schrauben und den Haken durch die Öffnung stechen. Extrem malträtierte Gummis werden mit Gummifisch-Kleber wieder restauriert.
Wackel-Hardware: Am besten lassen sich die Gummis mit relativ kurzen und feinen Ruten (Wurfgewicht bis max. 15 Gramm) anzittern. Ich empfehle die L-Klasse bei Zodias und Expride. Also Zodias 264L2 (Länge: 1,93m / WG: 2-10 Gramm)
oder Expride266L2 (Länge: 1,96m / WG: 2-10 Gramm).
Dazu eine 1000er oder 2500er Rolle (z.B. eine Stradic Ci4+, weil leicht und geschmeidig) und dünne Schnur (z.B. 0,07er Kairiki).