Tackle-Tipps Tungsten-Jig: Von Super Round bis Shaky
Beitrag enthält WerbungWenn man in der Breite alles doppelt und dreifach hat, von jetzt auf nachher ins Wettkampfangeln eingestiegen ist, ein Faible für feines Angelequipment aufgebaut hat und nach steter Optimierung bemüht ist, wird die Umstellung von Blei auf Tungsten zum Thema. Nicht nur in Sachen Bullet-Weight, sondern eben auch beim Jigkopf. Um sich in den Tungsten-Jig an sich zu verlieben, muss man keine Wettkämpfe fischen. Man muss sie dazu eigentlich überhaupt nicht angeln. Es genügt ein Griff an der Lochwand oder ein Klick im Onlineshop. Hochwertig lackiert. Scharfe und nahezu unbeugsame Haken. Kompakte Form. Hohes Gewicht. Klar will man am liebsten nur noch mit den Teilen ans Wasser ziehen.
Was das Keitech-Tungsten-Jig Programm angeht, bleibt der Einsatz aufs Barschangeln oder das feine Fischen auf Aland, Döbel und Forelle limitiert. Flachwasserzander-Finesse-Jiggen evtl. noch. Aber dann ist auch Schluss. Erstens weil es die Tungsten-Jigs nicht mit großen Haken (maximal 3/0) gibt. Zweitens – zumindest als Rundkopf – nicht in Gewichten über 7 Gramm. Nicht so schlimm. Sobald man große Köder verwendet, verspielt sich der Kompaktheitsvorteil sowieso. An einem 4,5er Shiner fällt ein 7 Gramm Bleikopf genauso wenig auf, wie es ein 7 Gramm Tungsten-Jigkopf tut.
Auch die Sinkgeschwindigkeit dürfte sich nicht großartig verändern. Je kleiner der Köder aber, desto größer sind der Einfluss der Materialdichte auf die Absinkphase und das Erscheinungsbild.
Die Tungsten-Jig-Vorteile:
• Man kann leichter fischen oder kommt mit dem selben Gewicht schneller auf die gewünschte Tiefe
• Der Jig verschmilzt aufgrund seiner Größe (bzw. „Kleine“) optisch mit dem Köder. Das Gesamtkonstrukt aus Köder und Jig wirkt homogener.
• Durch das harte Material bekommt man mehr von der Bodenstruktur mit.
• Theoretisch sollten die kompakten Tungsten-Jigs auch ein bisschen weiter fliegen als die sperrigeren Bleimurmeln. Zumindest in leichten Gewichten.
• Im Falle der Keitech-Jigs gefällt mir auch die schwarze Lackierung besser als blankes Blei.
Hier geht’s zu einer Übersicht – alle Keitech Tungsten-Jigs auf einen Blick:
https://www.camo-tackle.de/KEITECH-Tungsten-Jigs_2?ba=1
Ich hab’s wie wahrscheinlich die meisten von den Tungsten-Fans gemacht und bin mit sündhaft teuren Rubber-Jigs eingestiegen. Die ersten Blanko-Tungsten-Jigs habe ich mir dann zum Forellenfischen gekauft, weil es da auch absolut Sinn macht. Ein kleiner Twister lässt sich an einem Mini-Jig schön mit der Strömung angeln und fängt dann auch die Forellen, den Spinnern mit dem Spinner nach dem ersten Monat der Bach-Saison ein müdes Lächeln schenken. Und wenn man dann schon mal im Finesse-Bereich unterwegs ist, kann man die Teile ja mal zum Barschfischen austesten. Und wenn es dann endgültig um einen geschehen ist, werden die Haken größer und die Jigs schwerer.
Klar sieht ein 2,8er Fat Swing am 1/0er 5 Gramm Tungsten-Jig schöner aus, als am 7 Gramm-Bleikopf. Und ein 4er Shiner am 3,5 Gramm 2/0er Tungsten-Jig gefällt mir zum Flachwasserangeln persönlich auch besser, als wenn ich ihn am etwas schweren Bleikopf montiere.
Für die 4 1/2er Shiner habe ich mir auch 3/0er Super Rounds zugelegt, weil ich sie besser und schöner finde.
3,8er und 4,3er Fat Swings hingegen fallen ja recht bullig aus. Da verspielt sich selbst eine fette Bleimurmel.
Noch ein paar Montage-Beispiele:
Dass diese Umstellung auf Tungsten-Jigs im Größen-Bereich 1/0 bis 3/0 und im Gewichtsspektrum von 3,5 bis 7 Gramm vielleicht ein bisschen overdosed ist, ist mir bewusst. Das ist sicher eine Geschichte, die wir getrost mit dem Label „Optimierungswahn“ versehen können. Aber was will man machen. Geiler ist geiler. Und so sind gestern ein paar von diesen Tungsten Football-ShakyHeads bei mir eingetroffen. Ich freue mich schon voll drauf, mit denen ein paar Barsche heraus zu kitzeln.