Prostaff-Shimano Traumstart am Forellenbach
Am Samstag war Saisonauftakt am Brandenburger Truttenbach. Allerdings hatte der Hannes keine Zeit. Denn im Angelverein wurden die Boote zu Wasser gelassen. Einer der besten Termine im Jahr. Nicht nur weil er das nahende Ende der Barsch- und Hechtschonzeit ankündigt. Da wird dann auch immer ein Bier getrunken und angegrillt. Wobei ich kurz vor der Fleischausgabe abgehauen bin. Ich hatte noch einen zweiten Termin: Der fand auf meiner Couch statt. Abstiegskampf. Mein VfB musste in Augsburg ran. 1:0 verloren. Ein Gruselkick vom Feinsten. Der Finger war immer am Zapper. Nur schwer war’s zu ertragen, was die Roten da auf den Platz gezaubert haben. Sieht verdammt nach Relegation aus. Aber was interessiert euch das? So viele VfB-Fans wird’s hier nicht geben.
Nun ja. Ein bisschen was hat das Fußballspiel dann doch mit diesem Blog zu tun. Schließlich galt es, der emotionalen Schieflage entgegenzusteuern. Was ist da funktionaler als ein Spaziergang mit der Trutten-Flitsche? Und so sah ich mich am Sonntag zwischen 7 und 9 gezwungen, mein Forellentackle zusammenzusuchen, Spinner abzurüsten auf Einzel- und Doppelhaken, die Wobbler von einem Haken zu befreien etc. Schnur wollte ich auch noch umspulen. Aber erstmal ins Internet rein und das Wetter checken. Hmmmmm. Leichter Regen von jetzt bis mittags. Und dann auch noch Sonntag. An diesem zweiten Tag der Truttensaison sind bestimmt schon 150 Mann den Bach entlang gestiefelt. Mit Spinnern, Gummis und allem, was die Köderkisten hergeben. Und eigentlich wolltest Du doch Dir doch auch den Rücken freiarbeiten für nächste Woche, Alter!
Also die Truttenpläne ad acta gelegt, die entsprechenden Dokumente in Word aufgemacht und wieder Buchstaben und Zahlen in die Maschine geklopft. Dann ruft Jochen an. Die verkürzte Version eines 15-Minuten-Telefonats: „Wollte mich mal melden. War gestern Forellenangeln. Hatte nur 2. War aber erst nachmittgas da und habe gehört, dass morgens 50 Mann am Start waren. Es soll nicht mal mehr Parkplätze gegeben haben. Kein Wunder, dass da nix gebissen hat. Heute wird’s ähnlich sein. Habe trotzdem Bock. Kommste mit?“ „Ja. Klar. Wann?“ Um 15 Uhr waren wir am Bach, der eigentlich mehr ein Kanal ist.
Vorher habe ich mir noch kurz eine Frage beantwortet, die mich letzte Woche schon beschäftigt hat, die aber eigentlich keine Frage war: Baitcaster- oder Spinning-Gear? Ich habe so ne neue Aldebaran. Die hat noch keinen Wobbler geschmissen, geschweige denn einen Fisch gedrillt. Mit Schnur war sie schon bespult. Allerdings mit feiner Nanobraid. (Sieht nach 8er aus.) Und ich angel doch so gern mit Mono auf Forelle. Aber ich wollte auch sehen, wie leicht ich mit der Rolle und der Expride BFS werfen kann. Also das dünne Geflecht drauf lassen. Die Rute ist ja jetzt auch kein Besenstil.
Am Wasser angekommen die nächste Frage: Spinner, Gummi oder Wobbler? Klare Ansage: Countdown. Die ersten Würfe noch mit dem 7 cm-Modell. Das ging so gut, dass ich ein paar Würfe auf den 5er runtergegangen bin. Und dann Strecke machen. Immer schön stromauf werfen. Diagonal. Und nach 120 Metern war die Latte auf einmal krumm. Ein heftiger Drill. Kescher ausfahren. Einnetzen. Bingo!
Nach dem Vermessen stand fest: Bachtrutten-Rekord mit 51 Zentimetern! Sensationell.
Ich hatte eigentlich mit Nachläufern, Anschiebern und Fehlbissen gerechnet. Aber nicht mit so einem Fisch. Schließlich bekommen die Forellen an den ersten Tagen der Saison richtig auf die Mütze. Naja. Das sollte dann ja auch so kommen. Einen Fisch fing ich noch. Dann war Sense.
Ein paar hatte ich noch kurz dran. Ansonsten durfte ich mich über schöne Würfe freuen, frische Luft und sogar ein paar Sonnenstrahlen.
Es hätte schlechter losgehen können. Dementsprechend motiviert bin ich für die nächsten Ausflüge. Jetzt aber schnell das Dokument wechseln. Die Arbeit ruft…
Bis die Tage!
Johannes