Tipps & Tricks Titan-Spitze: Hechtsicher Wobbeln
Beitrag enthält WerbungDas hier ist ein Nachtrag zu meinem Winter-Wobbel-Feature. Ich habe nicht erwähnt, wie wenige Hechte es in meinem Winterrevier gibt. Und wenn ich schon einen auf Moralapostel mache mit Einzelhaken und Widerhakenanklemmen, dann muss da auch ein Stahl davor. Erstens wegen der Vorbildfunktion. Und zweitens kommt ganz vielleicht ja auch mal ein Köpenicker Hecht. (Wobei in der heißen Twitch-Barsch-Zone wirklich kaum jemand mit Stahl fischt in Ermangelung von Entenschnäbeln.) Und so präsentiere ich euch mit der Titan-Spitze meine Barsch-Titan-Lösung, mit der ich auch auf der WPC angetreten bin. Nur nicht in 5 oder 8 kg, sondern in der Berlin-Barsch-Variante mit 2,72 kg Tragkraft (Durchmesser: 0,26 mm). Das Wasser ist sehr klar. Deshalb dann also der dünnstmögliche Durchmesser.
Man braucht zur Herstellung einer Titan-Spitze:
- 1×7 Knot2Kinky Titan in 6lb
- einen kleinen Snap
- einen Ring vom Fliegenfischen oder einen Joint-Ring von STONFO
- Bug-Bond UV-Kleber
- eine Schwarzlichtlampe
Früher habe ich die Titan-Spitze direkt angeknotet. Die Verbindung über den Ring hat den Vorteil, dass man das Vorfach abmachen und verstauen kann, ohne dass es an Länger verliert beim Wiederanknüpfen. Außerdem habe ich – nachdem es 1000mal gut gegangen ist – auch mal einen Fisch beim Anhieb verloren und die Verbindung von Fluorcarbon zu Stahl (Albright) als Schwachstelle ausgemacht.
Der Rest geht unglaublich einfach:
- Karabiner ans Titan knoten mit 4fachem Clinch (einfach, nicht die verbesserte Version)
- Titan nach exakt 17,5 cm durchtrennen
- Ring anknoten
- Beide Knoten mit UV-Kleber versiegeln. (Erst Kleber drauf, dann unter Schwarzlicht trocknen.)
Dieses Vorfach ist teuer, hält aber ewig, weil es nicht verkringelt. Es ist flexibel, wickelt sich aber nicht oft in die Bauchdrillinge, in den Einzelhaken noch seltener – schon gar nicht, wenn man mit der Baitcaster fischt. Die Titan-Spitze wiegt fast nichts und wird auch kleine Suspender nicht aus dem Gleichgewicht bringen – zumal meine Wobbler ja eh um drei Widerhaken und zwei Hakenflunken erleichtert werden. Dass man solche Spitzen auch zum Gummifischangeln oder in Verbindung mit Jig-Spinner und Cicade etc. verwenden kann, versteht sich von selbst.
Ich bin gespannt auf das erste Vergleichsangeln. Schon spannend, ob die Spitze im superklaren Wasser Fische kostet oder ob die Spree-Barsche gar nicht so vorfachscheu sind, wie man ihnen nachsagt. (Was an anderen Gewässern tatsächlich oft der Fall ist. Auch der Barsch ist ein Raubtier. Wenn er fressen will, ist ihm ein Stahl- bzw. Titanvorfach sehr oft egal.)
Besten Dank an Desperados, der das an anderer Stelle unter der Arbeitsüberschrift „Made of Steel“ schon einmal erklärt hat. Ich habe es nur kopiert – nicht erfunden.
Johannes