Barsch Tipps zur Barsch-Ortung
Wie bereits mehrfach erwähnt in letzter Zeit, haben sich die Barsche bei uns in Brandenburg noch nicht so richtig zu den großen Jagdverbänden zusammengeschlossen, wie das im Herbst der Fall sein wird. Die Vermutung liegt nahe, dass sie dies auch gar nicht nötig haben. Denn dieses Jahr kam wieder reichlich Brut hoch, die erst einmal vernichtet werden muss, damit die Barsche die Notwendigkeit sehen, im Verband die immer knapper werdende Nahrung zusammenzudrängen und gemeinsam darüber herzufallen.
Trotzdem wird eine ganze Latte Brandenburger oder Mecklenburger Seen von dicken Barschen beseelt. Und auch in vielen anderen Regionen gehören die dicken Barsche zum Inventar. Stellt sich nur die Frage: Wie finden? Selten genug verraten sich die Kollegen im kleinen Gestreiften durch Jagdszenen an der Oberfläche. Und auch die vermeintlichen Hotspots wie ins Wasser gestürzte Bäume sind nicht immer Knaller (wenngleich immer für einen Barsch gut). Voraussetzung für eine erfolgreiche Suche ist zumindest an größeren und/oder am Ufer bewachsenen Seen ein Boot. Die Lösung ist ein Mix aus Driften, Schleppen (wo’s erlaubt ist) und gezieltem Abwerfen.
Strecke machen
Am schnellsten kommt man den größeren Barschen auf die Schliche, indem man zuerst einmal herausfindet, wo sich überhaupt Barsche im Gewässer aufhalten. Oft sind da, wo sich die kleinen aufhalten auch ein paar bessere Exemplare unterwegs. Um möglichst schnell solche Plätze ausfindig zu machen, verwenden meine Kollegen und ich kleine Wobbler (z.B. Frenzy RATTL’Rs, Shannons, Mosas oder kleine Salmo Hornets) und Gummis bis 7 cm Länge.
Die Köder präsentieren wir an den Schilfkanten, über Kraut oder um Barschberge, bis wir auf Fisch gestoßen sind.
Dazu verwenden wir kurze feine Rütchen (wie die Berkley Skeletor in 2,1 m oder die Mitchell Avocet mit einem WG bis max. 25 Gramm), an deren Spitze man anhand der Intensivität der Vibration sehr gut sehen kann, ob die kleinen Wobbler noch einwandfrei arbeiten. Außerdem macht das Barschangeln mit dem feinen Geschirr einfach viel mehr Laune.
Driftfischen als Alternative
Leider ist das Schleppen nicht überall erlaubt. Ausgestattet mit einem Driftsack oder einem Eimer kann man sein Boot zum Beispiel auf den DAV-Gewässern (hier muss das Boot beim Angeln nicht verankert sein) vom Wind übers Wasser wehen lassen und die Geschwindigkeit regulieren. Allerdings erscheint hierüber bald ein Artikel im RAUBFISCH, dem ich nichts vorweg nehmen kann und will. Außer zwei Tipps: Werft immer mit der Driftrichtung und haltet die Schnur immer auf Spannung.
Ankern, wenn es beißt
Sobald Ihr einen Fisch an der Angel habt, könnt Ihr Euch sicher sein: Da sind noch mehr davon in der Nähe. Wenn auch die Formationen im Moment eher kleiner sind, so ist der Barsch auch jetzt kein Einzelgänger. Also Anker runter, Gummifisch über Board und das Terrain gezielt nach den Moppels abscannen.
Irgendwann steigt dann auch mal eine Kirsche ein.
Allerdings hüpfen einem die großen Barsche nicht ins Boot. Aber es ist hier wie fast überall im Leben: Fleiß wird früher oder später belohnt. Und wenn man mit Beifänger angelt, manchmal sogar gleich doppelt…