Fangberichte Thema verfehlt!
Das Angeljournalistendasein kann manchmal ganz skurrile Früchte
treiben. So hört man es in letzter Zeit auf den Booten, auf denen ich
mich bewege, immer wieder schimpfen: „SHIT. Schon wieder NUR ein
Hecht!“ „OH MANN, die dritte OLLE Brasse in Serie!“ „MIST. Ein Rapfen!“
„VERDAMMT. Ein Zander. DABEI hat sich der am Anfang wie ein Barsch
angefühlt.“ Nicht, dass meine Kollegen und ich was gegen Hechte,
Raubbrassen, Rapfen oder Zander hätten – aber wir sind eben gerade
dabei, Material für ein ca. einstündiges Barsch-Video für die
Dezemberausgabe der Fisch&Fang zu sammeln. Und so kommt es, dass
jedes Mal ein bisschen Enttäuschung mitschwingt, wenn sich ein
vermeintlich besserer Barsch als Vertreter einer anderen Spezies outet.
Schließlich wollen wir den Fisch&Fang-Lesern ja möglichst viele
dicke Barsche zeigen.
Deswegen war ich Donnerstag und Freitag zusammen mit dem David bei
Hacki, um mit den beiden auf dem Bodden ein paar echte Barsch-Galoschen
zu überlisten…
Im Fisch&Fang-Film werden meine Kumpels und ich einen Versuch starten, das umfassende Thema „Barschangeln mit Kunstködern“ kapitelweise „abzuarbeiten“. Dropshotten ist fertig. Softjerken auch. Texas-Barscheln ebenso. Gummifischangeln schon lange. Wobbeln weitgehend. Bleiben außerdem noch die Kapitel „Spinnern“, „Blinkern“ und „Zocken“.
Und so waren wir dann fast ausschließlich mit den Ködern zugange, mit denen wir noch nicht so viele Barsche vor die Linse gezaubert haben. Wobei sich die Wobbler bei unserer Ausfahrt mit Rico und seinem Holzflitzer am Donnerstag (am Fr. war’s uns zu windig für den Bodden) deutlich gegen alle Bleche aus unseren Boxen durchgesetzt haben.
Besonders beliebt waren sie allerdings bei den Hechten. Und am meisten gefangen hat der David mit seinem kupferfarbenen Frenzy Deep Diver, der sich extrem weit werfen lässt und da draußen ordentlich Meter macht – der allerdings auch leider aus dem Berkley-Programm genommen wurde.
Nachläufer und Fehlbisse gab’s ohne Ende. Hinter meinem Mörrum-Spinner war sogar mal ein Hechtpärchen hinterher. Gefangen habe ich dann hauptsächlich auf einen gejerkten StaySee von Lucky Craft.
Dieser Kunde hier hat wohl den Anschluss verloren und ging mir als letztes an den Haken.
Unter dem Strich waren es dann bei vier Anglern 12 gelandete Hechte und fünf Barsche, von denen der größte immerhin 45 Zentimeter maß.
Hätten wir mit größeren Ködern konzentriert auf Hecht gefischt, wär’s mit Sicherheit ein schönes Hechtvideo geworden. Denn Rico, der sich von Anfang an von unseren Zwängen losgesagt und mit großen Gummifischen gefischt hatte, hatte zusammen mit David die meisten Hechtkontakte. (Dooferweise hab ich die Rico-Fische aber ausschließlich gefilmt und deswegen auf die Schnelle kein Foto für diesen Bericht parat.)
Und so kam es, dass es dem Hacki irgendwann zu bunt wurde und unser „Fishfinder“ plötzlich mit dem 15 cm-Gummi unterwegs war. Exakt einen Wurf lang. Denn dieser schöne Hecht hier…
… bildete den Abschluss eines Angeltags, an dem mal wieder nur die falschen Fische gebissen hatten. Das Thema also mal wieder verfehlt. Aber macht euch bitte, bitte keine Sorgen um unser geistiges Wohl: Wir haben uns definitiv schon schlimmer geärgert!