Finesse-Methoden Texas-Rig im Winter: Barschangeln in Trance
Beitrag enthält WerbungNachdem meine Barsch-Serie mit Winterfokus so gut ankommt, haue ich noch mal einen raus. Und zwar über das mit dem Barschangeln mit dem Texas-Rig im Winter. Das ist eine ganz eigene Disziplin, macht mega Spaß und ist genauso erfolgreich wie das Rauskitzeln mit dem ShakyHead. Erst gestern wieder war das T-Rig die Montage, mit der ich den besten Barsch des Tages (ich war nur knapp 2 h los) gefangen habe. Und vorgestern habe ich einen dropshottenden Mann getroffen, dem ich den Hinweis gegeben habe, dass es oft erfolgreicher ist, die Fische mit einer hart am Grund arbeitenden Montage anzusprechen, wenn diese selber hart am Grund kleben. Ich habe ihm das Texas- oder Carolina-Rig empfohlen. Antwort: „Da müsste man erstmal wissen, wie man das aufbaut. Dann könnte man es auch angeln.“
Texas-Rig im Winter: Aufbau
Also: Kurze Rute mit einem WG von ca. 12 Gramm. 20er Fluorocarbon-Vorfach an die 0,07er bis 0,10er Hauptschnur. Bullet (Für Köpenick reichen 5 Gramm). Perle (gold, gelb, rot oder orange). Haken (da gibt’s für mich keinen besseren als den umgerüsteten Decoy Worm 22).
Texas-Rig im Winter: Köder
Als Winterköder empfehle ich ein absolutes No-Action-Teil. Ich fange sehr gut mit dem 3,5er Easy Shaker. Farben: Green Pumpkin Chartreuse oder reines Pumpkin. Alternative No. 1 ist der Live Impact. Man muss keine Angst vor großen Verlusten haben. Die Fische können den Schwanz nicht abbeißen, weil keiner dran ist. Und dank der Baitholder-Spirale wird das Gummi auch nicht dauernd abgezogen.
Für mich ist es absolut wichtig, dass der Köder aromatisiert ist. Die Fische müssen ihn fressen wollen, auch wenn er sich nicht bewegt. Deshalb geht für mich erstmal nix über Keitech. Alternativ kann man sicher auch G-Tail Saturns, Rockvibe Saturns, Rockvibe Shads oder den Bubbling Shaker (alles reins) ins Rennen schicken.
Texas-Rig im Winter: Führung
Ab jetzt schreibe ich in Zeitlupe. Wir müssen runterkommen. Ganz runter. Eure Lieder werden schwer. Ihr werdet müde. Die Augen wollen zufallen. Ihr möchtet nur eins: Schlafen. Hört in eurer Trance auf meine Stimme. Ich spreche nun noch langsamer als sonst. Gaaaaanz laaaaaaaaaaangsaaaaaaaam. Stellt es euch genau vor. Die Zeit dehnt sich. Alles wird Brei. Begebt euch jetzt aufs Boot. Steigt langsam ein. Ich fahre euch zum Spot. Konzentriert euch auf das leise Tackern meines Mercury Viertackters. Wir sind da. Aber keine Panik jetzt. Bleibt sitzten, verharrt in diesem bleiernen Ruhezustand. Ich werfe für euch aus. Ihr hört die Schnur fliegen. War das das Auftreffen des Köders? Es dauert noch ein bisschen. Jetzt. Der Köder ist am Grund und jetzt übergebe ich auch endlich die Rute. Ihr dürft aufstehen. Nun zieht ihr ihn mit den 5 Gramm immer Gundkontakt haltend gaaaaaz langsam zu euch ran. Ihr fühlt die Steine. Das Bullet holpert über Muscheln. Stehen lassen. Nix. Hört euren Atem. Konzentriert euch auf ihn. Weiter. Nur kurbeln. Nicht zupfen. Muscheln. Stehen lassen. Es zupft. Ihr wollt anhauen. Aber hört auf meine Stimme. Kurbelt eine viertel Kurbelumdrehung weiter. Die Rute muss sich unter dem Gewicht des Barsches aufladen. Doch er lässt los. Ihr wisst aber, dass er da ist. Kurbelt ganz langsam weiter. Stopp! Das war schon viel zu schnell! Der Barsch ist vergrämt. Ihr müsst euch bewusst sein, dass diese Fische seit gut einem Monat mit Dropshot, Jigs und Wobblern befeuert wurden. Die nehmen nicht mehr jeden Scheiß, nur weil er zuckt. Zurück in die Trance mit euch. Hört auf meine Stimme. Der Köder ist immer noch im barschträchtigen Bereich. Kurbeln. Ziehen. Stehen lassen. Da knabbert wieder was. Ziehen. Nur ein paar Zentimeter. Es geht schwerer. Ziehen. Immer noch schwer. Schnell ankurbeln jetzt. Nicht anschlagen. Die Rute wippt. Der Barsch hängt. Alles richtig gemacht. Bravo! So geht’s im Winter mit dem Texas Rig.
In Anbetracht der langsamen Führung ist es enorm wichtig, dass die Köder nach echtem Leben riechen und schmecken. Voraussetzung für diese Angelart ist natürlich, dass man weiß, dass Fisch da ist. Sonst geht das nicht. Auch als Johannes nicht. Und der liebt nix mehr als diese faule Angelei mit dem Texas-Rig im Winter. Bis auf die Außentemperaturen.