Barsch T-Rig-Flash im Vollstrom
Beitrag enthält WerbungBei den letzten Barsch-Alarm-Treffen am Peenestrom hatten wir es teilweise mit extrem starker Strömung zu tun. Ein Rezept um die Gummis runterzubringen, sind dicke Murmeln und schlanke Köder. Dazu gehört entsprechend schweres Gerät. Mit feinem Barschangeln hat das dann aber nicht viel zu tun. Dazu bin ich aber nunmal am Strom.
Für mich bedeutet die starke Strömung deshalb immer “T-Rig-Time!“ Während die Murmeln an den anderen Ruten immer dicker werden, gehe ich in die entgegengesetzte Richtung. Mit dünner Schnur, einer feinen Rute, einem überschaubar schweren Bullet und der entsprechenden Köderführung kann man auch bei vollem Strom fein fischen.
UL-Texas-Hardware
Mein Set-Up ist genau auf die Strömungsverhältnisse und die eventuell zu erwartenden Fische angepasst. Ich fische eine Diaflash bis 10 Gramm, die aber auch 14 Gramm problemlos wirft, wenn man über den Hebel geht und gefühlvoll auswirft. An der Rute sitzt eine 2500er Rolle. Natürlich könnte man auch eine 1000er fischen, aber von der größeren Spule läuft die Schnur im Wurf flüssiger ab. Das bringt ein bisschen mehr Wurfweite. Auf der Spule sitzt eine 10er Nanobraid. Die ist echt sehr dünn und hat eine große Tragkraft (5 kg). Die Knotenfestigkeit der feinen Sufix-Leine ist überragend. Und diese Eigenschaft brauche ich auch, um beim Verknoten des dicken Leaders einen großen Durchmesserunterschied zu meistern. Das Vorfach ist nämlich 0,30 mm dickes Fluorocarbon. Dann kommt ein 14 oder 10 Gramm schweres Tungsten-Bullet – Tungsten wegen des geringeren Volumens im Vergleich zu Blei. Dann die Perle (ich nehme meistens rote Glasperlen) und zum Schluss ein 3/0er Widegap Offsethaken.
Kurzes Loblied auf die Diaflash
Wer die Rute noch nicht in der Hand hatte, wird sich jetzt vielleicht fragen, warum ich jetzt nochmal extra auf diese Rute eingehe. Kann ich erklären: Die Diaflash hat eine ganz spezielle Aktion, die sie u.a. genau für diese Angelei prädestiniert. In die ca. 30 cm lange Taftec-Spitze kann man fast einen Knoten binden. In jedem Fall biegt sie sich über 180 Grad. Der ultradünne Blank verbeugt sich unter Belastung bis fast zur Mitte. Dann kommt aber ein für diese Rutenklasse und die Blankstärke beachtliches Rückgrad. Diese Konstruktion ermöglicht es mir, bei einem Biss voll anzubrettern und den Haken so auch auf große Distanz einzutreiben, ohne dass ich Angst haben muss, dass mir die Schnur durchknallt. Das gilt auch für harte Bisse aus der Nahdistanz, die durch den Taftec-Puffer entschärft werden. Die weiche Spitz sorgt außerdem dafür, dass ich eine sehr hohe Bissausbeute habe. Der Ansaugwiderstand ist minimal. Mit einer Länge von 2,25 m ist die Diaflash auch lang genug. Trotz der weichen Spitze überträgt der Blank die Bisse ganz ausgezeichnet. Vielleicht muss man das Ding mal gefischt haben, um Fan zu sein. Ich habe die Diaflash in der Schweiz kennengelernt und auch erst einmal gedacht, was die Jungs mit dieser auf Spinnrute getrimmten Winklepicker vorhaben, war dann aber schnell überzeugt von der supersensitiven Barsch-Flitsche.
Zwei UL-Texas- Lieblingsköder
Ich habe zwei UL-T-Rig-Lieblingsköder. Zum einen den G Tail Saturn in 4 Inch. Zum anderen den Bubbling Shad in 3 Inch. Beide von reins. Die beiden Gummis sind aromatisiert und gerippt. Durch das schlanke Profil ist besonders der G Tail Saturn strömungsunanfällig. Der Bubbling Shad hat ein bisschen mehr Widerstand, lässt sich aber auch gut fischen, wenn das Wasser drückt.
T-Rig Köderführung in der Strömung
Je nach Strömungsdruck werfe ich meine UL-T-Rig-System quer zur Strömung (mittelstarke Strömung) oder leicht stromauf (Vollstrom), so dass das Rig schon leicht gegen die Strömung läuft, wenn es unten angekommen ist. Das Versetzen übernimmt die Strömung automatisch. Ich hebe das Rig selber nur über die Rolle an. Solange die Strömung noch nicht voll angreift, drehe ich eine ganze Kurbelumdrehung, um schnell Strecke zu machen. Wenn ich dann gegen die Strömung fische, führe ich das Rig mit ganz flachen und kurzen Sätzen im Zeitlupentempo zu mir heran. Da kann eine halbe Kurbelumdrehung schon zu viel sein. Das ist nicht schnell, aber trotzdem effektiv, weil die Fische in starker Strömung oft am Grund kleben und ich mit dem T-Rig zu 100 Prozent in der fängigen Zone unterwegs bin.
UL-Texas-Flash-Fang-Prognose
Im Review zum Peenetreffen 2014 werdet ihr lesen, dass Veit, Hoffi und ich eine Art Vergleichsangeln durchgeführt haben. Dabei hat sich gezeigt, dass das UL-T-Rig manchmal deutlich besser (zumindest mehr) gefangen hat als die Systeme meine Mitangler. Nicht immer. Als Variante kann man das schon in petto haben. Das bringt zwar nicht immer die größten Fische. Dafür ist die Rute aber oft am erste krumm. Und wenn ich „krumm“ sage, meine ich auch „KRUMM“. Schon 30er Barsche biegen die Diaflash in starker Strömung zum Halbkreis.
Zander gehen natürlich noch besser ab.