Fangberichte Stachelritter-Cup 2017: 46, 47, 120 und noch viel mehr…
Wie der eine oder andere Barsch-Alarmer ja weiß, veranstalten die Team-Bodden-Jungs um Matze Fuhrmann jedes Jahr am letzten Augustwochenende ein Zielfischangeln auf meinen Lieblingsfisch, den Barsch. Da kommen die Gestreiften langsam in die Gänge. Weil: Kleinheringszeit ist Barschzeit. Klar muss ich da dabei sein. Und weil ich mich so gern reden höre, habe ich jedes Jahr einen Vortrag im Gepäck, den ich den Teilnehmern am Freitagabend präsentiere. Dazu später etwas mehr. Erstmal zum Rahmen: 6 Boot, 18 Teilnehmer, 5 Guides und ein Hannes, der stets das beste gibt, um seine Mitfahrer zu enterainen, selbstverständlich aber nicht über die Platzkenntnis der Bodden-Angel-Kollegen verfügt. Und so ist das für mich noch ein bisschen anstrengender als für den Rest. Als Whats-App-Verweigerer und während-des-Angelns-nicht-so-gern-ans-Telefon-Geher ist meine Gruppe vom Restgeschehen abgeschnitten und muss schon selber zum Mobilphone greifen, wenn sie über die aktuellen Fänge informiert sein will.
Da ich eher kein Nachfahrer bin, bringt das aber eh nicht viel. Die Jungs sind mir mehr oder weniger ausgeliefert – wobei ich‘s gern habe, wenn wir uns im Boot absprechen und alle ein bisschen mitentscheiden, wie und wo wir fischen. Bis jetzt gab’s keine Meuterei. Man scheint mit der Vorgehensweise einverstanden – zumal man weiß, dass man am nächsten Tag eh mit einem der Guides mitfährt. Und ein paar Fische sammeln meine Leute ja auch ein.
Die Wettervorhersage war diesmal einigermaßen gut. Freitag eine 5, Samstag eine 2, die sich dann zur 5 aufbauen sollte und Sonntag Gewitter, Starkregen und auch wieder richtig Wind. Boddenalltag eben. Da ist man ja eh schon drauf eingestellt, wenn man da hochfährt. In der Wirklichkeit war’s dann am Freitag eine 6, am Samstag war’s morgens chillig, bis dann mittags wieder richtig Wind kam und am Sonntag hatten wir zwar wenig Regen, kein Gewitter aber auch wieder eine 5. Viel Sauerstoff also. Sonne-Wolken-Mix. Nicht immer angenehm zu fischen, weil auch das Seegras ordentlich umhergeschickt wurde. Aber: Gutes Barschwettter!
Und so haben wir auch sehr gut gefangen. 30er bis 35er gab’s ohne Ende. 40er nicht ganz so viele, aber mit 47 und 46 Zentimeter waren die beiden größten Barsche ordentliche Galoschen.
Auch die Hechte haben gut gebissen. Teilweise haben die Guides die Flucht ergreifen müssen und nach Plätzen gesucht, an denen die Entenschnäbel nicht ganz so dicht standen. Andere Teams haben diese Plätze ausgefischt und teilweise über 20 Hechte am Tag gefangen. Beim Barschangeln. Auf Barschköder. Der größte Hecht, war 1,20 m lang. Ein Foto gibt’s nicht, weil Norman den Fisch nicht halten wollte und Uwe jetzt auch nicht der Mann ist, der einen Angler zum Foto drängt.
Lustig ist auch, dass Sandro, der sehr viel am Bodden unterwegs ist und hauptsächlich mit Bigbaits schmeißt, zum ersten Mal in seiner Boddenkarriere zwei Meterhechte an einem Tag gefangen hat – beim Barschangeln. Mit Smallbaits.
Anekdoten gibt’s viele. Aber die sind ja langweilig für alle, die nicht dabei gewesen sind. Deshalb noch ein paar Bilder.
Und noch ganz kurz zum Referat am Freitagabend: Das war harter Tobak. Kaum wahrnehmbare Intonation, meine gedimmte Stimmlage plus ein anstrengender Angeltag im Nacken verlangen den Zuhörern einiges ab. Und so habe ich mich entschlossen, keinen Fachvortrag übers Barschangeln an sich und den Barsch als solchen zu präsentieren, sondern die komplette – naja, einigermaßen komplette – Story zum WPC-Gewinn zum Besten zu geben. Kam ganz gut an. Nur der Lauther-Tino ist uns fast eingeschlafen. Der hat’s aber auch besonders schwer als sanddornaffiner Schwabe im östlichen Norden.
Ich freue mich schon aufs nächste Mal. Wer mit dabei sein will, muss schnell sein. Die meisten Teilnehmer haben sich noch am letzten Abend fürs nächste Jahr angemeldet. Und ich habe auch zugesagt, dass ich wieder dabei bin. Mit einem Vortrag über die WPC 2018…
PS: Am Montag waren wir nochmal mit einer gemischten Truppe aus Schwaben und Hanse-Bayern draußen und haben das Ganze bei bestem Wetter ausklingen lassen.