Fangberichte Sommerzeit – Die “Sauregurkenzeit“ für den Raubfischangler???


Nicht hier in Schweden!!! Auch jetzt beißen immer wieder Meterhechte und große Barsche!!! Außerdem erweitern Lachs, Hornhecht, Zander, Aal… die Möglichkeiten im Sommer und den Friedfischangler erwarten neben der ganzen Palette an Weißfischen ganz besonders die dicken Schleien und Brachsen der Region! 


Zugegeben auch hier in Schweden ist die Sommerzeit nicht die allerbeste Zeit auf Hecht & Co. Und auch hier hängen die Fangerfolge von den Wetterbedingungen ab und sind nicht immer gleich gut. Doch verglichen mit den Möglichkeiten in den meisten Gewässern in Deutschland befinden wir uns hier in Südschweden immer noch im „Schlaraffenland“!!! 50er bis 75er Hechte gehen eigentlich immer. Aber auch die eine oder andere dicke Überraschung bringt uns immer wieder zum Schwitzen! Besonders die Region Smâland und hierbei insbesondere das Gebiet um die Hafenstadt Oskarshamn hat dem versierten Raubfischangler (und nicht nur dem Raubfischangler) allerhand zu bieten.

So gibt es neben der allseits bekannten Schärenküste und dem Weltklassefluss Emân unzählige kleine und große Seen, an denen auch Gastangler und ihre Familien Erlaubnisscheine lösen können. Apropos Familie! Auch für Nichtangler und Kinder (die hier in Schweden übrigens angeln dürfen) hat die Region einiges zu bieten. Neben unzähligen Bademöglichkeiten in der Ostsee oder einem der zahlreichen sauberen Seen (nicht selten mit Trinkwasserqualität), kann man hier hervorragend wandern, Rad fahren, reiten oder sich mit Boot oder Kanu durch die wunderbare Natur fortbewegen. Als Ausflugsziele eignen sich Tagestouren mit dem Boot oder der Fähre nach Gotland, Öland und der „Hexeninsel“ Blâ Jungfrun genauso, wie der Besuch der Städte Kalmar, Västervik und Vimmerby. Letztere steht bei den Kiddis hoch im Kurs, befindet sich dort doch das berühmte „Astrid Lindgren Land“ mit den Nachbildungen aus den bekannten Kinderserien (Pipi Langstrumpf, Michel „Emil“ von Lönneberga, Karlson vom Dach, die Kinder von Bullerbü…). Nicht weit entfernt von der Stadt liegen die in den Serien genannten Ortschaften wie Mariannelund, Lönneberga, Bullerbü sowie der Kathulthof! Es gibt also mehr als genug zu entdecken und viele Möglichkeiten auch für Nichtangler um einen ausgefüllten Sommerurlaub hier zu verbringen.


Aber zurück zum Angeln. Ich habe mir nach langjähriger Suche nicht umsonst diese Region für meine Guidingtouren und Urlaubsseminare herausgesucht. Warum? Hier lässt sich eben das ganze Jahr über Fisch fangen und zwar in guten Stückzahlen und nicht selten in kapitalen Größen!!! Wie den meisten bereits bekannt, konzentriere ich mich dabei hauptsächlich auf die weitläufige Schärenküste und den See Hummeln! Auch dies hat seine Gründe! So sind die Schären zwar ein riesiges Gebiet und wer sie nicht kennt, ist vor Ort meistens auch schnell einmal überfordert. Zumal er ja mit seinem Urlaub nur begrenzt Zeit hat, dieses viele quadratkilometergroße Gebiet  kennen zu lernen. Dem Insider bietet es aber durch seinen enormen Fischreichtum und den unzähligen Angelmöglichkeiten ausgezeichnete Fangchancen, auch auf den von jedermann erhofften Traumfisch. Und das wissen meine Gäste zu schätzen. Aufgrund ständig wechselnder Angelbedingungen  angle ich dabei fast jeden Tag an einer anderen Stelle, um somit je nach Bedingungen die bestmöglichen Chancen zu haben. Somit haben sich die Schären als ein ideales Revier für geführte Tagestouren herauskristallisiert, während der Hummeln sich aufgrund seiner Überschaubarkeit als optimales Revier für den Urlaubsangler präsentiert. Dabei hat es der Hummeln „faustdick hinter den Ohren“ und hat mir letztes Jahr während der Sommerzeit mehrere starke Hechte beschert! Ich denke 122cm, 115cm, 114cm sprechen für sich (alle im Zeitraum Juni – August).


Ganz zu schweigen von den unzähligen Hechten, die meine Gäste auf die Schuppen legten und diese in den meisten Fällen auch wieder schonend in ihr Element zurücksetzten. Auch dieses Jahr wurden schon wieder tolle Hechte gefangen (siehe Wochenberichte) und ich denke, es ist nur noch eine Frage der Zeit bis der 115er vom Mai geknackt wird! Bei den Barschen müssen es immerhin 54cm sein, welche es zu schlagen gilt. Die für die meisten Angler wohl interessantesten Fischarten sind mit Abstand Hecht und Barsch, welche in sehr guten Stückzahlen und auch in kapitaler Größe im See vorkommen. Auch wenn sie nicht immer ganz leicht zu fangen sind. Der Hummeln hat aber noch mehr für seine Gäste zu bieten. Tummeln sich im See doch immerhin über 30 Fischarten, womit er zu den artenreichsten Seen Schwedens gehört. So gibt es neben Hecht und Barsch zwar wenige, jedoch kapitale Zander, einen guten Aalbestand mit Einzelfischen bis 6 Pfd.(!!!) und sogar der Wels  treibt, wenn auch nur in Einzelexemplaren, im See sein Unwesen. Für Friedfischangler gibt es Weißfisch satt (Rotaugen, Rotfedern, Lauben….) und nach mehrtägigen Anfütterungsaktionen oft einige dicke Überraschungen in Form von wunderschönen Schleien und Brassen! Auch die kleine Maräne ist in diesem See in unvorstellbaren Mengen vorhanden und dient somit den meisten Raubfischen als Futterfisch No.1, wodurch diese auch hervorragend abwachsen!


Wer die kalte Jahreszeit bevorzugt, wird mit etwas Glück die Bekanntschaft mit der „Lake“ (Aalrutte) machen, welche hier im See zu kapitalen Größen abwächst! Auch beim Eisangeln ist neben Hecht und Barsch immer wieder mit diesem Räuber zu rechnen! Und damit nicht genug! Aufgrund seiner enormen Tiefe von immerhin bis zu 66 m und dem hohen Futterfischaufkommen ist für dieses Jahr erstmals der Besatz mit Seesaiblingen vorgesehen und auch die Seeforelle soll in diesem Gewässer heimisch gemacht werden!!! Das sind rosige Zukunftsaussichten!!! Ich glaube nun könnt Ihr Euch denken warum ich mir den Hummeln als Revier auserkoren habe!!!


Wem das noch nicht reicht, kann im Umkreis von 50 km an unzähligen weiteren Gewässern sein Glück probieren. Die Gemeinde Högsby gibt eine Urlaubskarte aus, mit der man immerhin 29 weitere Gewässer befischen kann. Wen das besondere Abenteuer reizt, kann im Fluss Emân einen Versuch auf Lachs wagen (immerhin steigen dort jedes Jahr je nach Jahreszeit Lachse bis über 25kg und Meerforellen bis über 15kg auf), sollte aber nicht überrascht sein, wenn anstelle des erwünschten Lachses ein kapitaler Hecht oder gar ein Wels am anderen Ende der Leine zieht. Ja richtig, auch diese Fischarten tummeln sich neben vielen weiteren im Fluss!!! So konnte vergangene Woche ein deutscher Urlauber, nachdem er einen Lachs im Drill verloren hatt,e als Entschädigung immerhin zwei Hechte von 8 und 24 Pfd. landen. Auch konnten  Einheimische zwei Welse von 36 und 104 Pfd. Fangen, welche aber nach dem Wiegen wieder umgehend in ihr Element entlassen wurden, da der Wels in Schweden ganzjährig geschützt ist und offiziell auch nicht beangelt werden darf. Wer ihn dennoch beim „Hechtangeln“ erwischt, muss ihn umgehend und schonend zurücksetzen.


Wer lieber die Fliegenrute schwingt, ist an der Marströmen gut aufgehoben, in der neben den aufsteigenden Lachsen und Meerforellen (jahreszeitabhängig) auch die Bachforelle vertreten ist! Also alle Möglichkeiten zu allen Zeiten für jeden Geschmack !!!


Auch in den letzten Wochen konnten meine Gäste, trotz der in diesem Jahr ungewöhnlichen Wetterbedingungen, einige schöne Fische fangen (siehe Bilder). Tagsüber war die Angelei dann aber doch teilweise ganz schön zäh und meist gingen nur kleinere Hechte und Barsche an den Haken. Weißfische gab es dafür satt, und wer gezielt darauf angelte, konnte auch dicke Brassen überlisten! Warum sich das Angeln auf Hecht und Barsch im Sommer oft als schwieriger herausstellt als im Frühjahr oder Herbst, hat gleich mehrere Ursachen. Zum ersten verteilen sich die Raubfische im Sommer auf eine viel größere Fläche und ziehen sich teilweise in Tiefen zurück welche von „Ottonormalangler“ nur selten befischt werden. Zum Zweiten ist das Futterangebot im Sommer für die Räuber viel größer und der Tisch ständig reich gedeckt. Das hat zur Folge, dass die Räuber nicht mehr den ganzen Tag hungrig auf Beute lauern müssen, sondern sich den Magensack in sehr kurzer Zeit füllen und dann die gemachte Beute passiv verdauen! Die aktive Phase, in der der Fisch raubt, verkürzt sich daher gegenüber dem Frühjahr und dem Herbst erheblich. Für den Angler bedeutet es eben genau diese Phasen abzupassen, wenn er im Sommer erfolgreich sein will. Je nach Wettereinfluss verschieben sich diese Zeiten zwar von Tag zu Tag, meistens sind aber die frühen Morgenstunden in dieser Jahreszeit die Besten. Tja Ihr Langschläfer… in Südschweden heißt im Sommer früh, sehr früh, da die Sonne hier bereits um 4 Uhr aufgeht, und wir am besten bereits eine Stunde vor Sonnenaufgang am Wasser sein sollten, da es da schon dämmert!!! Das hat aber auch einen Vorteil, besonders für Familienväter, da man dann getrost zum Frühstück wieder zurücksein kann, seiner Frau den Kaffee ans Bett bringen und den Tag in Mitten seiner Liebsten verbringen kann, ohne all zu viel beim Angeln zu verpassen! O.k. das mit dem Kaffee muss jeder für sich selbst entscheiden J!


Ich konnte meine Gäste der letzten Woche jedenfalls zwei mal zu einem solch frühen Guidingausflug animieren, und dabei wurden sie auch prompt belohnt. So konnten neben einigen mittleren Barschen und Hechten auch größere gefangen werden und sogar zwei Prachtexemplare über die man sich besonders freute! Der größte Hecht brachte bei 105 cm knapp 16 Pfd. auf die Waage, absolutes Highlite war jedoch ein Barsch mit 52 cm und fast 4 Pfd. Gewicht. Also wie Ihr seht: Der frühe Vogel fängt den Wurm! Was mich persönlich gefreut hat, war die Tatsache, dass in den letzten Tagen die Barsche, welche sich auf Grund der Wetterbedingungen das ganze Frühjahr über eher rar gemacht hatten, mit Ihren Raubzügen begannen. Dies lässt auf einen sehr lebhaften Herbst hoffen und dann wollen wir mal sehen ob sich die 4 Pfd.-Marke nicht knacken lässt! Na wie sieht es aus, sehen wir uns im Herbst?               


Solltet Ihr Interesse auf ein Schwedenabenteuer haben, erreicht Ihr mich in Schweden tagsüber unter Mobil: 0046 73 0960098 oder mit etwas Glück abends ab ca. 21.30 Uhr auf dem Festnetz unter 0046 491 70670  


Gewässer:
Schärenküste, Hummeln


Angelstellen:
Schärenküste: Hauptsächlich die vorgelagerten Plateaus und Riffe mit bis zu 3m Wasseriefe.
Hummeln: Flache Schilfbuchten sowie die Tiefenlinie in ca. 8 m.


Angelart:
Schärenküste: Spinnfischen vom driftenden oder verankerten Boot.
Hummeln: Schleppangeln sowie Driftfischen und angeln vom verankerten Boot!


Wetter:
Sehr wechselhaftes Wetter mit teilweise sehr starken Winden aus allen Richtungen. Sonnige Tage und bewölkte Tage mit zum Teil kräftigen Schauern lösten sich ab! Temperaturen tagsüber zwischen 10 – 25 °C nachts zwischen 3° C –  12° C. Wassertemperaturen zwischen 14 und 18,5 °C (Oberflächenwasser ca. 30 cm unter der Oberfläche gemessen)


Taktik:
Schärenküste: Da sich das Wasser in den flachen Buchten mittlerweile doch schon sehr erwärmt hat ( 16°C – 20 °C ) wurde mehr an den vorgelagerten Inseln auf der windzugewandten Seite gefischt. 
Hummeln: Abfischen der Bereiche im Flachwasser zwischen den Binsen sowie Schleppangeln in Tiefen um die 8 m.


Köder:
Schären: Gummifische mit leichten Bleiköpfen, Spinner Größe 4-5 in den Farben Kupfer. Jerks je nach Wetter in gedeckten Farben!
Hummeln: Spinner, leichte Gummis flach laufende Wobbler in den Flachwasserzonen, beim Schleppen Wobbler, Lauftiefe mind. 6 besser 8 m! Auch der Einsatz von Köderfischen brachte gute Erfolge!


Tipp:
Im Sommer nicht die Energie sinnlos mit „Marathonangeln“ vergeuden sondern die Energie dazu nutzen um auch mal eine frühe Tour zu starten!!!


Was die nächste Woche bringt, könnt Ihr bald auf dieser Seite erfahren. Mitte Juli werde ich aber für mind. 2 Wochen nach Deutschland fahren, da es dort viel zu erledigen gibt. Ihr könnt mich dann unter meiner deutschen Rufnummer 07461/74020 erreichen! Ich werde Euch auf jeden Fall auf  dem Laufenden halten.


Euer Holger Ruoß (Fa. FISH & nature)  

D
so langsam wird es wohl höchste zeit, dich mal zu besuchen, holger.
T
Danke für die z.T. höchstinteressanten Hinweise (ganzjährige Schutzzeit von Welsen....wusst ich auch noch nicht)...und son Barsch, wie ihn da der Steppke hält, hab ich auch noch nicht gesehen...
T