Tackle-Tipps Slip-Jigs für Forelle und Döbel

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Dass man mit einem auf dem Vorfach gleitenden Forellenzopf oder „Haarwaschl“ Fische fängt, ist nichts Neues. Ich hatte zu den Dingern jedoch wenig Zugang und vor allem auch keinen Schimmer, wie sie traditionell hergestellt werden. Ich fand die unlackierten Bleiköpfe unansehnlich und das verwendete Rehhaar viel zu steif. Vom Meerforellenfischen bin ich es gewohnt, möglichst weich fließendes Material zu verwenden. Also habe ich mir eine Do-It „Slip Jig Lure“-Gußform bestellt, mit der ich umgehen kann, und für die Körper modernes Bindematerial benutzt, wie es für Lachsfliegen verwendet wird.

 

Das Muster hat an der Sieg auf Bachforelle und Döbel so übel abgeräumt, dass dem „Slip Jig“ ein ausführlicher  Artikel in der Mai/Juni Ausgabe (3-2017) des „Raubfisch“ gewidmet wurde.

 

Dass nach so einem Beitrag inkl. Video anschließend viele Bestellungen bei mir eingingen, war keine Überraschung. Was ich jedoch nicht erwartet hatte, war das Volumen an zeitnahen NACH-bestellungen von bis zu 10 Exemplaren derselben Ausführung. Einer dieser Kunden erzählte mir am Telefon, bei ihm würden wg. der Kormorane nur große, ausgesprochen vorsichtige Forellen besetzt (3-4kg!) und er hätte mit den Slip-Jigs in kurzer Zeit 7 oder 8 Stück davon gefangen.

Ich selbst habe damit mangels Bachforellengewässer  nur einmal kurz an der Seenkette der Gaula gefischt, wo sehr hübsche, aber leider nur selten große Bachforellen beißen. Es war sowohl im Freiwasser als auch in den Fließstrecken der mit Abstand erfolgreichste Köder, den ich dabei hatte. Im eigentlichen Bach ist es empfehlenswert ihn auch mal am Grund abzusetzen, ansonsten lasse ich ihn zügig durchs Wasser hüpfen und ab und zu steil abrauschen.

 

Die runden Bleizäpfchen habe ich inzwischen gegen eine hübschere Form getauscht und gieße die Köpfe aus blankem Zinn. Das sieht besser aus, ist einfacher zu trimmen und besser für die Umwelt. Der Köder ist ca. 6cm lang und in 2,5gr sowie 5gr erhältlich.

Ein wichtiges Erfolgskriterium am Bach ist die Hakenposition weit hinten im Schwanz, die auch vorsichtige Anfasser „materialisiert“. In der Packung liegt ein Schonhaken und ein Stückchen Schlauch als Abstandhalter bei. Man kann jedoch auch Stopper oder eine Hakenschlaufe verwenden. Das ist eine Flucht aus zwei kleinen Haken, die sehr sicher und schonend fasst. Sie ist leicht selbst gemacht, aber auch bei mir im Shop erhältlich.

Link zum Slip-Jig-Regal in meinem Shop: Slip-Jigs Marke Buchholz

Nun sind Durchlaufköder nicht jedermanns Sache, deshalb habe ich auch von diesem Jig eine Version mit festem Anknüpfpunkt aufgelegt. Der „Swing Tail“ hat an der Sieg schon mehrere schöne Döbel verhaftet. Hier hängt der Haken in einer kräftigen Drahtöse die zum Ummontieren vorsichtig auf- und wieder zu gebogen werden kann.


 

Die sehen echt Klasse aus! Meld mich die Tage mal bei dir per PN bezüglich ein paar großen Jiggs fürs Meer etc. Danke für den tollen Beitrag und wir sind gespannt auf Me(e/h)r ;)
Danke für den tollen Beitrag - Kannst du dem Unwissenden einmal kurz erklären, wie die Köder montiert und geführt werden?

Danke
Das Vorfach wird durch den Slip Jig gefädelt, dann durch das Abstandhalter-Röhrchen, dann wird der Haken angeknotet. Alternativ eine Hakenschlaufe ohne das Röhrchen. Oder du benutzt einen Stopper um den Haken weit genug hinten zu plazieren. Ich fische selbst leider nicht im Bach, höre aber immer wieder dass es dort wichtig sei den Jig regelmäßig am Grund abzulegen. Im freien Wasser versuche ich, sanft mit der Rutenhand pumpend, Schwimmstöße nachzubilden wie beim Einstrippen eines Streamers an der Fliegenrute. Ab und zu gebe ich etwas Schnur nach um den Jig senkrecht abrauschen zu lassen.
Topschick, Frank! Danke für den Beitrag.
K
  • K
    Khx
  • 10.08.2017
Dieses Abrauschen lassen in die Tiefe ist sehr erfolgreich, da man den Fluchtreflex gut simulieren kann. Ich fische so ähnliche Jigs schon seit zwei Jahren auf Mefo und Barsch und dafür reicht auch das ruckartige Senken der Rutenspitze von 12:00 auf 09:00. Es kommt dabei natürlich auch sehr auf die Distanz an. Das dabei die Köderkontrolle kurzzeitig weg ist, ist nicht so schlimm, denn i.d. R. behalten die Fische den Jig ein paar Sekunden im Maul und beißen darauf herum und da ja Frank Marabu verwendet, spüren Sie auch nichts was ihren Argwohn anregt.
Makrelen schlagen auch an der Oberfläche zu, aber in der Welt der Forelle flüchtet die Beute Richtung Boden und bevor sie dem nicht zu nahe kommt bleibt sie meist recht gelassen. Ich habe gerade noch ein paar Swingtail-Varianten in Blei hinzugefügt. Dieselbe Größe aber in 4,5gr etwas schwerer für mehr Ködergeschwindigkeit. In offenem Wasser ist das von Vorteil wie ich finde. Ich bin jetzt erstmal 1-2 Wochen weg, d.h. kein Versand bis 18.08., danach kommt evt. noch blau-weiß und schwarz hinzu. Wenn jemand eine Mörder-Farbe vermißt darf er gerne Wünsche äußern, ich kann jedoch nichts versprechen da meine Materialauswahl eingeschränkt ist.
F