Tackle-Tipps Series One Skeletor – Barschtwistern leicht gemacht
Eine Grundregel, die meine Twisterseminar-Teilnehmer lernen ist, den Zeigefinger oder Daumen beim Jiggen auf den Blank zu legen, damit sie jeden noch so feinen Anfasser sofort mitbekommen und mit einem Anhieb beantworten können. Nun ist diese Haltung nicht die allernatürlichste. Im Gegenteil. Es ist schon etwas gewöhnungsbedürftig, ständig den Zeigefinger lang zu machen, um an den Blank zu kommen. Je länger das vordere Korkstück nach dem Rollenhalter ausfällt, desto unbequemer wird das Ganze.
Auf der letzten ANSPO habe ich auf dem Pure-Fishing-Stand eine interessante Rute gesehen. Die Series One Skeletor von Berkley. Die fiel mir schon wegen des neuartigen Rutenhalters und des geteilten Korkgriffs ins Auge. Und weil ich immer daran interessiert bin, meine Ausrüstung zu perfektionieren, habe ich mir vor kurzem so ein Teil bestellt. Nicht nur, weil der Kontakt zum Blank durch die Aussparungen am Griff bei einer völlig natürlichen Haltung zu realisieren ist, bin ich begeistert!
Bei der Skeletor ist der Name Programm (haben sich die Amis mal wieder fein ausgedacht): Wie Ihr auf den Bildern sehen könnt, wurde überflüssiges „Fleisch“ (Kork) einfach weggespart.
Stattdessen liegen die Finger und der Unterarm direkt auf dem Knochen (Blank). Deshalb fahren einem harte Bisse noch schöner in den Körper als man das eh schon gewohnt ist. Der wirkliche Produktvorteil aber liegt darin, dass man feinste Anfasser, die man sonst nur sehr schwer mitbekommen hätte, deutlich spürt.
Eine gute Kontrolle erreicht man auch mit vielen Ringen, die die Schnur oft mit dem Blank verbinden. Ist ja logisch, denn je mehr Verbindungen zwischen Schnur und Blank aufgebaut werden, desto intensiver kann man das Geschehen am anderen Ende der Sehne verfolgen. Auf dem straffen Blank der 2,4 m langen Skeletor (Wurfgewicht bis 24 Gramm) sind 10 Titanium-Ringe angebracht, deren Stege zugunsten der direkten Übertragung aller Aktivitäten am Köder recht kurz ausfallen.
Der Blank steht wie eine Eins, ist schnell und steif. Aber auch dünn und leicht. Auf gut Deutsch: Ideal zum feinen Barschtwistern. Damit macht es richtig Spaß, die Kollegen mit der Stachelflosse aus der Reserve zu locken.
Ich freu mich jedenfalls schon richtig auf den Herbst, wenn ich endlich mit meinem neuen feinen Besteck zum Extrem-Barschzuppeln ausrücken darf. Die 2,7 m lange Variante werd ich mir wohl noch zum leichten Zanderfischen (in der Havel reichen 10 Gramm meistens aus) leisten. Auch wenn so eine Luxusgerät seinen Preis hat (unverbindliche Preisempfehlung für die 2,4 m lange Skeletor: 153 Euro).