Fangberichte Schwere Entscheidung…
Immer diese Entscheidungen! Diesmal: Live-Musik oder Vogelgezwitscher? Bierchen oder Volvic? 100
Schlemmeroptionen oder Reiscracker? Konsumieren oder selber für Action
sorgen? Menschenauflauf oder oerkel? Naja. Spätestens bei der letzten
Frage stand für mich fest: Ich verzichte aufs Myfest in Kreuzberg, wo
sich gestern, am 1. Mai 2007, nahezu alle meine Freunde (bzw. die, die nix mit Angeln am Hut haben) herumgetrieben haben, und gehe
stattdessen mit dem Steve (aka oerkel) aufs Wasser und schau mal, ob
die Barsche jetzt endlich wieder Hunger haben.
Nachdem die Entscheidungsfindung ein bisschen Zeit in Anspruch genommen
hat und der gute Steve sowieso erst mal von Rostock nach Bernau
zurückkommen musste, kann ich nicht behaupten, den Tag des Angelns
komplett genutzt zu haben. Kein Weckerklingeln um 6 Uhr morgens. Kein
hastig eingefahrenes Mini-Frühstück. Kein vergebliches Drücken. Und
auch keine Autofahrt im Morgengrauen. Im Gegenteil: Als mir der Steve
die Ruder reichte, war es bereits 16 Uhr. Ich hatte ausgeschlafen und
war frisch gestärkt von einer Tasse Kaffee und einer ordentlichen
Portion Kuchen. Und das war auch gut so…
Denn ich weiß nicht, wie mir der Anblick meines Kollegen auf nüchternen Magen bekommen wäre. Der Steve hatte sich nämlich dazu durchgerungen, den Feiertag in seiner schönsten und schnellsten Hose zu begehen…
…und dann auch noch beschlossen, mit einer Taucherbrille am Wasser aufzuschlagen, die sie ihm auf dem Polenmarkt für 5 Euro als Polbrille angedreht haben.
Und den Ruderpart musste ich auch noch übernehmen…
Kaum am Spot, schon hatten wir jeder einen Biss, konnten die Fische allerdings beide nicht haken. Während Steve der Meinung war, dass es sich bei ihm um einen Barschbiss gehandelt haben musste, war mir klar, dass bei mir ein Hecht sein Interesse bekunden wollte – so zackig wie der Fisch den Schnurbogen gerade gezogen hat. Und ein paar Würfe später war der 1. Mai-Hecht dann auch gelandet. Kein Riese zwar. Aber zweimal gesprungen ist er. Und gebissen hat er mich auch nicht.
Und so ging es dann auch erst mal weiter. Die kleinen Hechte waren gestern richtig in Rage. Besonders gern hatten sie Barschimitate. Dabei wollten wir mit denen doch eigentlich die kapitalen Kannibalen überzeugen. Daraus wurde erst mal nix. Hechtlein auf Hechtlein schnappte sich den Köder (und eines auch noch meinen Daumen).
Also raus aus den Buchten und ran an den Barschberg. Und Tatsache. Plötzlich hatten die Attacken auf unsere Köder eine andere Qualität. Schwanzbisse. Heruntergelutschte Gummifische. Mehrfaches Nachfassen. Wir waren am Barsch. Jetzt hieß es Ködertesten. Und schnell waren zwei Gummis gefunden, die nicht nur Bisse produzierten, sondern auch inhaliert wurden.
Und weil das alles schön war, dachte sich der Steve, dass er mal einen Wobbler ausprobieren sollte. Vielleicht so einen zweiteiligen? Im Barschdekor? Das Ding war kaum im Wasser, schon war die Rute krumm. Hektische Kopfstöße. Massives Rütteln in der Rute. Das musste ein Guter sein. Und eigentlich auch ein Barsch. Und dann kam er. Der 1. Mai-Barschklopper.
Es sollte der einzige Dickbarsch bleiben. Aber wenn ich mir die Bilder von unserem Ausflug so anschaue und mit denen von der Alternativveranstaltung vergleiche, hab ich mich so schlecht nicht entschieden…