Bass Schwarzbarsch-Angeln auf Kuba
Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich anlässlich der 12000. BA-User-Anmeldung hier auf der Startseite einen kleinen Kuba-Teaser rausgehauen. Bis heute gab es keinen Rückblick auf meine Wintersaison in der Karibik. Nun, eintausend User später, ist es endlich soweit. Auf den Bildern könnt ihr einige Fänge von Dezember bis Februar sehen und euch einen Eindruck verschaffen, wie Schwarzbarschangeln in der Karibik aussieht. (Der Artikel ist in leicht modifizierter Form übrigens auch in der letzten Jig&Jerk erschienen.) Viel Spaß Leute:
Es ist der 12. Dezember 2012 und gerade haben wir uns entschlossen eine kleine Mittagspause einzulegen. Heute ist ein ziemlich heißer Tag und für Reinhold, einen alten Bekannten aus Deutschland ist es der erste Tag. Da müssen wir ja nicht gleich bis zum Umfallen angeln, denn Reinhold hatte gestern noch minus 15 Grad am Flughafen in Frankfurt und musste schon einen Tag am Flughafen warten, weil ein Schneechaos ein Abheben der Maschine nach Kuba erfolgreich verhinderte. Heute stehen wir hier bei 30 Grad und strahlendem Sonnenschein und angeln auf Schwarzbarsch. Die Aussicht auf eine kalte Cola und ein leichtes Mittagessen in der schattigen Lodge wäre doch wirklich verlockend. „Mach mal noch einen Wurf in dieses kleine Loch zwischen den Seerosen da“, übersetze ich die Worte des einheimischen Guides für Reini.
Muss man dem Reini nicht zweimal sagen. Er wirft also aus und sein 10‘ Powerworm plumpst genau in die ca. 1 mal 1 Meter große Lücke. „Lass ihn kurz liegen, Reini“ will ich gerade sagen aber bemerke, dass Reini schon den Bügel geöffnet hat. Direkt beim Auftreffen auf die Oberfläche hat er einen Biss bekommen. Ziemlich früh setzt Reinhold einen zum Glück kräftigen Anhieb und der Kampf beginnt. Zwischen den Seerosen hat Reinhold alle Hände voll zu tun, den Fisch zu stoppen. Immer wieder geht er mitten in die Seerosen und wir folgen ihm mit dem Boot. Heute früh hatte Reinhold gleich als ersten Fisch einen 56 Zentimeter Bass, aber das hier ist ein anderes Kaliber. Wir haben Glück und freuen uns wenige Augenblicke später über einen unglaublich fetten 63 Zentimeter großen Schwarzbarsch, welcher erstaunliche 11lb und 7 Unzen wiegt.
Also ein absoluter Hammerfisch, den wir niemals vergessen werden. Der Tag ist eigentlich gelaufen, dennoch fahren wir am Nachmittag noch einmal auf den See, wo wir nochmal nachlegen, so dass wir an diesem Tag zu zweit auf über 40 Schwarzbarsche kamen. Darunter einige schöne Fische über 50 Zentimeter. Kein ganz schlechtes Ergebnis für 5 Stunden Nettoangelzeit…
Es war vor ca. 2 Jahren, als ich meinen Plan, einen kubanischen Schwarzbarsch zu fangen endlich in die Tat umsetzten konnte. Inzwischen war ich bereits 5 Mal in diesem herrlichen Land und kann euch etwas über die Schwarzbarschbestände der Insel mitteilen. Diese Fischart ist in Kuba weit verbreitet und seit vielen Jahren heimisch. Dennoch findet man oftmals nur kleine Schwarzbarsche, weil die Einheimischen diese Fische als Nahrungsquelle nutzen. Es gibt aber Gewässer, in denen wahre Giganten von weit über 10 Pfund zuhause sind.
Im Grunde kann man sich aber auf ein Gewässer konzentrieren, weils hier extrem große Bass gibt und auch die Frequenz nicht besser sein könnte. Es handelt sich dabei um eine riesige Lagune im Osten der Insel. Hier stimmt alles, um einen erfolgreichen Angelurlaub zu verbringen. Die Lagune liegt nahe des größten Flusses der Insel, dem Rio Cauto. Trotz der riesigen Wasserfläche beträgt die durchschnittliche Tiefe des Gewässers nicht mal einen Meter. Das Wasser ist oft etwas eingetrübt und die Hälfte der ca. 5300 Hektar sind von Seerosen bedeckt, welche von den Black Bass natürlich gern als Sonnenschirm genutzt werden.
Wenn man zur richtigen Zeit vor Ort ist, kann man täglich bis zu 50 Barschen aus dem Wasser ziehen. Vernünftige Boote zum Bassfishing findet man hier genauso, wie eine saubere Unterkunft mit gutem Essen in einer größeren Stadt in der Nähe. Lediglich eine einstündige Anreise mit dem Auto muss man in Kauf nehmen, um an dieses Traumgewässer zu gelangen, welches mit anderen Top Destinationen dieser Welt locker mithalten kann. Die Fische, die ich bis heute fangen durfte, haben mich für immer verändert und ich kann es nicht erwarten, bald wieder in Kuba zu fischen. Der Fang eines Barschmonsters ist jederzeit möglich, wenn man an den dafür geeigneten Gewässern fischt. Gerne helfe ich auch weiter, wenn jemand an einer Angeltour Interesse hat. Man kann mich hierzu gern kontaktieren.
Sogar mein Teamkamerad Veit Kazimiersch hat mich schon in Kuba besucht. Wir haben die meisten Bass mit gewöhnlichen Texas Rigs gefangen. Als Topköder haben sich lange Würmer und Creatures bewährt.
Eigentlich kann man in Kuba alle gängigen Methoden zum Schwarzbarschangeln anwenden, aber das Texas Rig hat immer sehr gut gefangen. Letzten Winter konnte ich einigen Anglern helfen, ihren Traum von einem kubanischen Schwarzbarsch zu erfüllen. Ich trete hierbei als Vermittler in Erscheinung und helfe bei der Planung von Trips. Da ich der spanischen Sprache mächtig bin, stellt die Organisation von solchen Trips kein Problem für mich dar.
Noch ein essentielle paar Kuba-Blackbass-Infos:
Saison: Die beste Zeit für den Fang von großen Barschen ist von November bis März. In dieser Jahreszeit (Trockenzeit) herrscht auch ein erträgliches Klima ohne Wirbelstürme. Die Tagestemperaturen im Winter sind mit knapp 30 Grad erträglich.
Techniken: Oberflächenangeln mit Fröschen in den Seerosen- im freien Wasser mit Poppern oder Buzzbaits. Das Angeln mit leichten Spinnerbaits kann auch sehr vielversprechend sein. Jedoch eignen sich Gummiköder am Texas Rig am besten. Finesse-Gerät kann man getrost zuhause lassen, da es bei den zu erwartenden Fischgrößen und Hindernissen zu Problemen führen wird.
Fischgrößen: Ein 50-Zentimeter-Bass ist ein völlig normaler in Kuba. Ab 60 Zentimeter wird von einem großen Fisch gesprochen. Fische mit 4 Kilogramm werden jede Woche gefangen. Ein Tagesergebnis von 40 Barschen pro Angler und Tag ist nicht ungewöhnlich. Die größten Barsche im Januar und Februar waren 11, 12, und 13 Pound schwer. Die Kubaner rechnen in Libras (lb), was einem englischen Pfund entspricht. Der Seerekord liegt aktuell bei 17lb und wäre dieses Jahr beinahe von einem italienischen Stammangler getoppt worden. Der Fisch, den er nach langem Drill verloren hat, hätte nach zuverlässigen Zeugenaussagen die 17lb-Marke locker gesprengt. Hätte… Harpunentaucher fangen verbotener Weise in Kuba jedes Jahr Fische über der magischen 20lb-Marke. Diese werden verspeist und landen nie in irgendwelchen Hitparaden, aber eines Tages wird sicher ein legal gefangener 20-Pfünder dafür sorgen, dass dieses traumhafte Land in aller Munde sein wird. Ach ja: Beifänge gibt’s natürlich auch!
Preis: Ein Tag Angeln mit Unterkunft, Transport und Verpflegung kostet ca. 170 Euro.
Fischarten: Bis auf die Schwarzbarsche ist die Süßwasserangelei auf Kuba eher uninteressant. Man findet große Spiegel- und Schuppenkarpfen, Welse, Tilapias, Marmorkarpfen und einige andere Fischarten.
Tackle: starke Spinnruten (Wurfgewicht mind. 40 Gramm), dicke und hochwertige Hauptschnüre ( 30 lb geflochten eignet sich gut im Kraut), 5-20 Gramm Texas Bleie, stabile Offsethaken, Würmer, Krebse und Creatures (am besten aromatisiert und nicht zu klein), Frösche, Popper, sehr (!)flachlaufende Crankbaits, Kescher mit kurzem Handteil, Sonnenschutz, Polbrille, Mückenschutz.
Auch in diesem Winter ist bin ich wieder vor Ort im Osten Kubas. Es sind noch ein paar Plätze frei. Da die Anzahl der Bassboote sehr begrenzt ist, können maximal 4 Angler gleichzeitig auf der Lagune fischen. Fast jeder, der hier mit mir und bzw. den einheimischen Guides gefischt hat, hat auch seinen 60 Zentimeter-Bass gefangen. Fische bis Mitte 60 kann man also jederzeit fangen. Wer weiß, vielleicht fängt ja dieses Mal jemand einen echten Kracher über 70 Zentimeter. Kontaktieren könnt ihr mich auf facebook (David Wenzel) oder hier bei barsch-alarm.de (PN an profiblanker).
Natürlich sind auch Touren in die Magroven möglich…
…und wenn man schon mal da ist, sollte man auch mal ans Meer – so geil das Blackbassen auch ist.
Hier geht’s noch zu einem kleinen Video.
Und jetzt hoffe ich mal, dass ihr ein bisschen Spaß beim Lesen und Schauen hattet. Vielleicht sieht man sich ja. Mich würds freuen!
Dave