Tackle-Tipps Schnell, schneller, Rock Sweeper!
Bereits im letztjährigen Barsch-Alarm-ANSPO-Report war von der Rock
Sweeper von abu die Rede. Und dann kam lange nichts. Denn die Rute ist
erst seit Anfang diesen Jahres lieferbar. Nun aber findet man sie in
jedem besser sortierten Angelladen. Trotzdem werden derzeit fast nur
japanische Seiten angezeigt, wenn man den Namen „Rock Sweeper“ in die
gängigen Suchmaschinen eingibt. Nachdem es vor kurzem je ein 2,1 m und
ein 2,4 m langes Modell zu mir verschlagen hat, möchte ich den Anfang
machen und den Barsch-Alarmen und google & Co.-Nutzern einen ersten
etwas ausführlicheren (deutschsprachigen) Bericht über diese hochwertige Japan-Rute
anbieten.
Ich habe der 2,1 m langen Version vorgestern beim Barschangeln ihren
zukünftigen Arbeitsplatz gezeigt und sie schon mal mit leichten
Jigköpfen und Gummifischen vertraut gemacht. Und – wer hätte es gedacht
– ich bin absolut begeistert: Das Stäbchen ist ultraleicht und dabei
bretthart. Aber das ist noch lange nicht alles, was die Rock Sweeper
auszeichnet.
Griff
Der Griff ist mit Duplon ummantelt, das wesentlich feinporiger als Moosgummi ist und sich dementsprechend noch besser anfühlt. Die ergonomische Form sorgt dafür, dass die Rute sehr gut und sicher in der Hand liegt. Die Grifflänge ist auf die Rutenlänge abgestimmt und den zur Länge und zum Wurfgewicht passenden Einsatzzweck optimiert. D.h., dass der Griff der 2,1 m langen Rocksweeper natürlich kürzer ist, als der von der 2,4 m langen Version.
Die Metallabschlusskappe mit dem abu-Logo rundet das edle Griffstück ab.
Rollenhalter
Der Fuji-Rollenhalter kommt im Marmor-Dekor daher.
Die Halterungen sind großzügig angelegt, so dass garantiert ist, dass alle Rollen, die für den jeweiligen Einsatzzweck in Frage kommen, locker Platz haben. Zugeschraubt wird über das vordere Griffstück.
Beringung
Die Rock Sweeper ist mit absolut hochwertigen Fuji-SIC-Ringen ausgestattet. SiC steht übrigens für Siliciumcarbid, eine chemische Verbindung aus Silicium und Kohlenstoff. Dieses Material ist im Aufbau und den Eigenschaften ähnlich zu Diamant. Allerdings ist der Atomdurchmesser größer. In der Technik findet Siliciumcarbid aufgrund seiner Härte und des hohen Schmelzpunktes z.B. Anwendung als Schleifmittel und als Komponente für Feuerfeststoffe. Rutenbauer schätzen an den SiC-Ringen das geringe Gewicht, die Abriebsfestigkeit und Langlebigkeit. Die Ringe wurden von den japanischen Konstrukteuren so angeordnet, dass sie eine perfekte Linie bilden, durch die die Schnur beim Wurf nur so durchpfeift.
Die optimale Anordnung und die der Rutenlänge und Aktion angepasste Beringung sorgen dafür, dass der schnelle Blank sein Leben lang schnell bleibt.
Blank
Der Blank verdankt seine Straffheit der IM 9-Kohlefaser, mittels derer die abu-Ingenieure eine extrem harte und gleichzeitig dünne (und deshalb unglaublich leichte) Rute konstruieren konnten.
Die Blankoberfläche ist im Metallic-Look gehalten und wasserabweisend. Tropfen, die z.B. beim schnellen Einkurbeln der Schnur auf den Blank gelangen, gleiten schnell über diese Struktur hinweg, anstatt am Blank zu haften. Das hat den Vorteil, dass weder eine geflochtene noch eine monofile Schnur an den Wassertropfen kleben bleiben kann. Das Resultat sind präzisere und weitere Würfe.
Längen
Die Rock Sweeper gibt es in 4 verschiedenen Längen und Stärken:
Rock Sweeper 2,10 m (Wg. 5-25 Gramm)
Rock Sweeper 2,40 m (Wg. 10-40 Gramm)
Rock Sweeper 2,70 m (Wg. 15-50 Gramm)
Rock Sweeper 3,00 m (Wg. 15-50 Gramm)
Einsatzgebiete
Ich habe mir bewusst die beiden kurzen Versionen herausgesucht, weil ich viel vom Boot auf Zander und Barsch angle. Die 2,1 m lange Rute wird bei mir hauptsächlich zum Barschtwistern eingesetzt werden. Im Gegensatz zu der bislang von mir favorisierten Skeletor in 2,1 m (Wg. bis 12 Gramm) verfügt die Rock Sweeper über ein hartes Rückgrad, lädt sich allerdings bei leichten Ködern nicht ganz so heftig auf, wie die weichere Skeletor. Das Twitchen von Kleinstwobblern ist also nicht das optimale Metier der Rock Sweeper. Aber ab einem Ködergewicht von knapp 10 Gramm haben es andere Ruten extrem schwer, mit dem neuen Zauberstäbchen mitzuhalten. Durch den steifen Blank kann man Wobbler unglaublich zackig führen. Dadurch, dass die Rute nach jedem Twitch sofort steht, wird jeder Zupfer direkt auf den Köder übertragen. Das gilt auch fürs Jiggen: die steife Aktion sorgt dafür, dass jede Bewegung komplett auf den Köder übergeht, weil die Rute nichts abpuffert. So kann man seine Gummis viel kontrollierter anbieten und den Köder letztendlich variantenreicher führen. Die 2,4 m lange Version wird ihren Einsatz als Zander- und Rapfenpeitsche finden.
Natürlich haben solche Liebhaberstücke ihren Preis. Wer so ein edles Teil sein Eigen nennen will, muss zwischen 300 und 400 Euro hinlegen (je nach Länge und Händler). Dafür bekommt man dann aber auch wirklich eine der allerschnellsten und ausgereiftesten Spinnruten auf dem Markt.