Zander Saisonauftakt auf Zander – bald geht’s los!
Abergläubische Zanderangler im Dilemma! Im Bett liegen bleiben oder Zander-Zuppeln? Das ist die Frage am Freitag, den 13. Mai 2005. Zumindest für alle, die ihr Glück direkt zum Saisonauftakt in Mecklenburg versuchen wollen. Denn an jenem Freitag den 13. endet in Mecklenburg-Vorpommern dieses Jahr die Schonzeit für Zander. Traditionell beginnt damit auch die beste Zeit für Zanderangler. Je nach Gewässer trifft man die Zandertrupps dann noch bis in den Juli hinein in der Nähe ihrer Laichplätze an. Und nach dem Laichgeschäft haben sie richtig was nachzuholen.
An jenem Freitag jedenfalls, wird es mich an den Peenestrom verschlagen, wo ich letztes Jahr fast auf den Tag genau meinen ersten Zander der Saison 2004 erwischt habe. Ein strammer 5-Pfünder, der mir derart derb in die Rute gefahren ist, dass ich mich heute noch an diesen staubtrockenen Biss erinnere. Ab dem 13. Mai werde ich Euch regelmäßig über die Fänge am Strom unterrichten können – schließlich bin ich dort bis Mitte/Ende Juli regelmäßig am Guiden und Twister-Kurse-Geben. Ich kann’s selber kaum erwarten, weil das Sommer-Zanderangeln im Strom einfach das Beste ist, was man um diese Jahreszeit machen kann…
Bisse rund um die Uhr
Die Zander kommen zum Laichen aus dem Greifswalder Bodden bzw. dem Achterwasser in den Strom, der die beiden Reviere verbindet. Nach der Laichzeit halten sie sich hier eine ganze Weile auf. Und sie sind hungrig! Auch wenn die Sonne richtig vom Himmel ballert, beißen die Fische dann den ganzen Tag. Frühaufsteher sind also nur deshalb im Vorteil, weil sie evtl. etwas länger fischen können. Der Peenestrom entspricht im Sommer der sprichwörtlich trüben Suppe. Ideal für die Glasaugen, die ihrer Beute sehtechnisch meist um Längen überlegen sind.
Im Rudel auf Nahrungssuche
Nach dem Laichen formieren sich die Fische zu kleinen oder größeren Trupps. Während der Fresspausen stehen die Fische gern in tieferen Löchern. Von dort aus gehen die Kollegen dann auf Jagd. Ihre Angriffsziele sind die Kanten und Steinpackungen, von denen es im Strom eine ganze Menge gibt. Hat man einmal ein Zanderrudel vor der Rute, kann es Schlag auf Schlag gehen. Selten, dass man nur einen Biss bekommt. Aber Vorsicht: Sobald man einen Zander auf den ersten Metern verliert, kann der Spuck auch schon zu Ende sein. Deshalb lautet die Devise: Schnell weg vom Rudel mit den Zandern!
Variantenreiche Präsentation
An manchen Tagen rauschen die Fische auf alles, was man ihnen serviert. Oft ist es allerdings so, dass sie nur auf eine bestimmte Köderführung ansprechen. Mal sind es extrem kurze Sätze, mal lang gezogene und flache Sprünge, mal aggressive Sätze, die den Schnappreflex auslösen.
Zusammen mit den Kollegen Chrischi, Hacki und auch Thorsten sollten wir die entsprechende Medizin eigentlich ziemlich schnell finden. Allen, die Ihr Glück allein versuchen wollen, kann ich nur raten, nicht stur an einem Köderführungsstil festzuhalten. Das kann zwar funktionieren, muss aber nicht. Deshalb ist Experimentieren angesagt, um den „Stil des Tages“ herauszufinden und dann abzuräumen.
Vollmondphasen rocken
Während der sommerlichen Vollmondphasen drehen die Zander oft richtig auf am Strom. Nicht in der Nacht, sondern am helllichten Tag! Das liegt wohl daran, dass sie es nachts, wenn das Wasser vom Vollmond beleuchtet wird, nicht so einfach haben, sich an ihre Beute heranzumachen. Fressorgien, die sonst in der Nacht stattfinden, werden so auf den ganzen Tag verstreut. Deshalb kann man in den Vollmondwochen dann tagsüber auch mit noch mehr Bissen rechnen.
Nicht nur Zander im Strom
Der Peenestrom ist ja in allererster Hinsicht als (Groß-)Hechtrevier bekannt. Fast in jeder Saison werden Fische um 40 Pfund gefangen. Obwohl die beste Hechtzeit eigentlich erst im Oktober anfängt, ist auch im Sommer immer mit einem dicken Entenschnabel zu rechnen. Deshalb nie ohne weiches Stahlvorfach (z.B. Flexonite) fischen! Denn Hecht-Schniepel sind hier recht selten (vor dem Hintergrund, dass ein Hecht hier gerade mal 4 Jahre braucht, um einen Meter lang zu werden, nicht wirklich verwunderlich). Und es wäre doch schade, solche Klopper hier wegen eines Schnur-Cuts zu verlieren.
Versicherung gegen „Strom-Schläge“
Damit man den oft großen Fischen in der Strömung erstens entsprechende Köder anbieten kann (strömungsabhängig braucht man manchmal Bleiköpfe bis 40 Gramm), zweitens für den Fight mit einem dicken Zander oder hecht gerüstet ist und drittens weit genug werfen kann, sollte die Rute nicht zu leicht und nicht zu weich sein. Ideal sind steife Spinnruten mit einem Wurfgewicht bis 80 Gramm in 2,4 bis 3 m Länge. Dazu eine passende Stationärrolle (3000er-Größe) gefüllt mit 12er oder 15er Fireline in Pink oder Flamegreen, so dass man Anfasser auch über die Schnur wahrnehmen kann. Meine Kombi ist eine 2,7 m lange Lightning-Rod von Berkley mit einem Wg. von 30 bis 80 Gramm, dazu eine 3000er Mitchell Tempest gefüllt mit 12er Fireline. (Diese oder ähnliche Kombos habe ich vorsichtshalber auch für meine Gäste bereit. Am Material*wird’s also auf keinen Fall scheitern! Hier noch ein paar allgemeine Tipps zum Thema Zander-Tackle)
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Gute Aussichten !!!
Bis kurz vor der Schonzeit haben die Peenestrom-Cracks noch einige richtig dicke Brocken angelandet. Torsten und Botschi (oben mit zwei schicken Vorjahrszandern) haben die 80er Marke locker geknackt. Den Vogel abgeschossen aber hat wieder mal der Groß-Zander-Experte vom Dienst: An einem einzigen Tag hat Chrischi drei Fische von 91 cm über die Bordwand gehievt. Die Herrschaften sind also präsent. Auch in besseren Größen. Die Aussichten könnten schlechter sein…*
Guiding bzw. Twisterkurs
Wer Lust hat, mich da oben zu besuchen und sich dieses Revier zeigen lassen will, ist herzlich eingeladen. Für 60 Euro (inkl. 16 % MwSt.) am Tag und pro Nase klappern wir fleißig die Hotspots ab, um möglichst viele Bisse zu bekommen. Twister-Einsteigern erkläre ich dabei die erfolgreichsten Twister-Techniken, die Kriterien zur Köderwahl und alles andere, was man über das Zandertwistern wissen muss. Wem ein Tag zu wenig ist, der kann auch gerne länger bleiben. Gerne organisiere ich für Euch auch die Übernachtung in einer eigenen Finnhütte (Gruppen) oder Pension (Einzelperson). Mein Angebot für 160 Euro (inkl. 16 % MwSt.): 2 Übernachtungen und 2 Tage Guiding (Anreise am Abend vor dem ersten Angeltag und dann ausgeschlafen und früh auf den Strom). Mehr Infos gibt’s hier.
Ruft mich einfach an, wenn Ihr Bock auf eine geimeinsame Tour habt. Bitte öfter mal versuchen, weil ab und zu bin ich auch mal am Wasser und nicht vorm Rechner *(Tel.: 030 787 13 903) oder mailt mich an: jd@barsch-alarm.de
Mein ehrlich gemeinter Ratschlag für alle, die Lust auf den Strom haben: Lieber einen Tag länger bleiben. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit auf einen Knallertag. Nicht dass ich Euch nicht gerne über mehrere Tage auf dem Boot habe. Aber wem das zu teuer ist, der muss am zweiten Tag ja auch nicht zwingend mit mir raus fahren, sondern kann ja auch allein ein Boot mieten.
So. Und jetzt noch ein paar Mal schlafen. Dann ist Thunder-Time!