Tackle-Tipps Ruten-Tipp: Besser Twitchen & Finessieren mit Aktion!
Beitrag enthält WerbungZugegeben: Die Konkurrenz wird immer krasser. Mit der G. Loomis 84 S SJR habe ich eine brutale Waffe im Schrank stehen, die meinen alten Ruten richtig einheizt. Mit einem WG von 3,5 bis 14 Gramm ist sie breit aufgestellt. Das wird womöglich nix an der Finesse-Vorherrschaft meiner Expride 266 L mit einem Wurfgewicht von 3 bis 10 Gramm ändern. Es war Liebe auf den ersten Wurf. So leicht. So feinfühlig. Mit deutlich mehr Aktion als die straffere ML, die viele ja für deutlich underrated halten. Aber auch in die Loomis habe ich mich direkt verliebt. Weil auch sie durch die von Shimano eingebrachte Spiral X-Konstruktion ein bisschen mehr Aktion hat, als die harten NRXen.
Nicht falsch verstehen: Zum Jiggen mag ich‘s auch hart. Aber fürs Twitchen und Finesse-Angeln ziehe ich eine Rute vor, die in der Spitze ein bisschen mitgeht.
Und jetzt sind wir schon am ersten Knackpunkt angelangt: Eine Twitchbait-Rute mit Aktion? Müssen Twitch-Gerten nicht bretthart sein, damit man die Twitches schön auf den Wobbler übertragen kann und der Köder dann richtig hart ausbricht?
Klar. Das ist ein Ansatz. Geflecht. Harte Rute. Zackige Schläge. Das fängt. Manchmal muss das auch sein. Ganz oft fängt man aber besser, wenn man nicht so auf den Wobbler drischt. Man bedenke: Die Japaner konzipieren ihre Wobbler für den Gebrauch mit Mono. Da ist also Dehnung im Spiel. Wenn wir den Hardbaits dann mit Geflecht und harten Ruten kommen, prüfen wir quasi, ob die Twitchbaits auch zweckentfremdet fangen. Ihre eigentlichen Stärken – also jene, die die Köderdesigner ihnen mitgegeben haben – kitzeln wir beim Twitchbait-Dreschen jedenfalls nicht aus ihnen heraus. Erstens. Zweitens kann man gar nicht Hardcore-Twitchen (also mehrere Tage am Stück), ohne sich eine Sehnenscheidenentzündung zu holen. Zumindest nicht, wenn man so viel angelt wie ich. Und: Mir macht es viel mehr Spaß, den Wobbler langsamer zu bewegen. Es sind viel schönere Bisse. Für mich sind Twitchbaits dementsprechend keine Searchbaits sondern eher mit einem Finesse-Rig gleichzusetzen.
Wo wir beim Thema Finesse-Angeln und weiche Spitze (also richtig weich sind die beiden Ruten in der Spitze nicht – aber eben keine Bretter) wären. Es gibt Leute, die beim T-Rig und C-Rig auf den Knalleffekt schwören und beide Rigs richtig hart anjerken, damit da unten möglichst viel Schall produziert wird. Das kann helfen. In den meisten Situationen, in denen ich es schnell und aggressiv mit Gummi mache, setze ich auf Gummis am Jig oder an der Chebu. Die Finesse-Methoden sind für mich Kitzel-Rigs.
Ok. Es gibt Ausnahmen. Z.B. ein überschweres C-Rig zum Distanzangeln im Flachwasser. Aber generell wird mit Texas, Dropshot, Ned, Neko und Konsorten eher langsam gefischt bei mir. Gezogen, geschliffen, gezuppelt. Und da macht sich die feine Spitze dann schon bezahlt. Weil weniger Widerstand eine bessere Bissausbeute bedeutet.
Hmmm. War das jetzt einen Artikel wert? Ich finde schon. Na klar kann es jeder machen, wie er mag. Natürlich fangen auch hart gejerkte Twitchbaits. Dass man aber unbedingt harte Ruten und Geflecht braucht, um mit einem Twitchbait richtig zu angeln, ist ein weit verbreitetes Gerücht. Zur Twitchbait-Saison (für mich im Mai und dann ab Herbst) mache ich mir dann auch Mono auf mindestens eine Rute (konkret die Expride LBFS), um noch mehr Speed rauszunehmen.
Wenn ihr Ruten mit Aktion sucht, kann ich euch empfehlen:
– Expride 165 LBFS
– Expide 266 L
– G. Loomis Conquest 84 S SJR
Hinweis für Einsteiger: Noch mehr Aktion in der Spitze haben Solid-Tip-Ruten. Also Ruten, bei denen der vordere Teil aus einer sehr dünnen und beugsamen Vollcarbon-Spitze besteht. Die sind aber viel zu weich zum Twitchen!