Tackle-Tipps Rapala Countdown – die coolste Socke in meiner Wobbler-Box
Wie ihr den Startseitenberichten entnehmen könnt, setze ich mich seit meinem Eintritt ins Shimano-Team intensiv mit dem Rapala-Programm auseinander. Es macht mir unheimlich viel Spaß, die Stärken der einzelnen Wobbler herauszuarbeiten, sie gegen andere namhafte und bewährte Köder antreten zu lassen und zu schauen, ob bzw. wann sie evtl. besser fangen als die euch bekannten Modelle aus der Japan-Wobbler-Fraktion. In ein paar Rapalas hatte ich schon direkt beim Auspacken vertrauen. Dass so ein X-Rap oder Max Rap mit einem Japaner mithalten kann, sieht man ihm z.B. direkt an. Auch das Scatter Rap-Prinzip hat mich mehr oder weniger direkt überzeugt. Noch cooler finde ich es aber, mich den Oldschool-Rapalas zu beschäftigen. Modelle wie der Original Floater muten in ihrer schlichten Bauweise fast schon anachronistisch an.
Umso größer die Herausforderung, damit ordentlich zu fangen. So schien es mir zumindest noch vor ein paar Wochen. Heute kann ich mir fast nicht mehr vorstellen, ohne einen dieser Oldschooler loszuziehen. Es ist der Rapala-Countdown in der Farbe S. Auf diesen altbacken daher kommenden Crankbait im Minnow-Kleid sind in der letzten Zeit so viele gute Fische hereingefallen und er ist so günstig, dass ich ihm hier ein kleines Denkmal in Artikelform setzen muss. Wobei man sich keine Sorgen machen muss. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es diesen Rapala solange geben wird, wie in Finnland Rapalas entwickelt werden.
Den ersten Einsatz hatte mein 5 cm-Countdown auf der Berliner Stadtspree, einem Gewässer, das jetzt nicht gerade für seinen Großbarschbestand bekannt ist. Umso erfreuter war ich, als sich ungefähr im 10. Wurf ein dicker Barsch eingeklinkt hatte.
Inzwischen habe ich schon extrem viele Fische auf den Countdown gefangen. Viele Barsche, Rapfe und auch Zander.
Countdown als Search-Bait
Inzwischen bin ich fast schon so weit, dass ich flache Spots erst gar nicht weiter abangle, wenn ich nicht direkt mal einen Zupper auf den Countdown bekomme. Für mich ist dieser Wobbler das unschlagbare Search-Tool. Deshalb liegt auch immer eine Countdown-bestückte UL-Rute im Boot, mit der ich den jeweiligen Spot schnell mal abtaste. Und weil es eigentlich immer gut auf diesen Köder beißt, wenn Fisch am Platz ist, wird er auch nur selten ausgetauscht.
Was mich an dem Ding so begeistert ist nicht nur die Überzeugungskraft im Barschland, sondern der Bedienkomfort. Man wirft das Teil einfach aus, lässt ihn ein bisschen absinken und kurbelt ihn dann lässig zu sich ran. Hier ein Spinnstop, da eine kleine Beschleunigung, dort mal ein bisschen Fahrt wegnehmen – das war’s. Und die Räuber goutieren das auch noch mit wunderbaren Bissen in die gespannte Schnur.
Hervorragende Flugeigenschaften
Der Original Floater ist nun wahrlich kein Flugwunder. Ganz anders der Countdown. Gerade in 3 cm (4 Gramm) und in 5 cm (5 Gramm) ist dieser Wobbler so kompakt und im Verhältnis zu seiner Größe auch so schwer, dass er sich richtig weit werfen lässt. Wenn man den Rückenwind nutzt, fliegen die beiden kleinen Countdown-Modelle locker 30 Meter.
Voraussetzung für weite Flüge ist natürlich die entsprechende Hardware. Ich fische UL- und L-Ruten mit 100er Rollen. Noch wichtiger aber ist eine feine Schnur. Auf meiner Rolle sitzt eine 0,04er Sufix Nanobraid, mit der ich auch schon richtig schöne Fische aus der Spree gedengelt habe. Als Vorfach kommt noch gut 1 m 17er oder 20er FC zwischen Hauptschnur und Finesse-Snap. Vor Schnurbrüchen schützen mich die weichen Rutenspitzen meiner beiden Countdown-Peitschen.
So wahr ich hier sitze und diese Zeilen tippe: Schon wenn ich an die schönen Bisse denke, würde ich dem heutigen Dauerregen zum Trotz am liebsten gleich noch eine kleine Runde am Kanal drehen. Dieser Wobbler muss auch in eure Boxen rein. Diese Anschaffung lohnt sich garantiert. Zumal er in seiner Nüchternheit nicht nur schrullig ausschaut und trotzdem Fische fängt, sondern auch noch für relativ kleines Geld zu haben ist.