Fangberichte Project Waterkant – Klappe, die erste…
Samstag. 22.5.2010. Hamburg City. Das erste Barsch-Alarm-Treffen in der Hansestadt. Fast alle sind pünktlich um 8 vor Ort. Nur der „Vati“ und sein Kompagnon Veit tauchen nicht auf. 8.01 Uhr. 8.05 Uhr. 8.10 Uhr. Na toll. Immer noch keine Spur vom Orga-Team. Das schlug erst um viertel nach 8 auf. Unsere Ausrede: Das Navi hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es kam einfach nicht klar mit diesem hanseatischen Gassengewirr. Und ein bisschen verkalkuliert hatten wir uns obendrein. Zum Glück sieht das der durchschnittliche Barsch-Alarmer nicht so eng. Als wir ankamen, waren alle bester Dinge. Nicht zuletzt, weil sich schon die ersten guten Barsche an den Ködern der Teilnehmer vergriffen hatten.
Die ausgelassene Stimmung sollte sich dann noch steigern, als die Starterpakete an den Mann gebracht waren und der Plan für den Angeltag stand: Wir wollten zuerst die Alster rocken, um dann abends in den Hafen überzuwechseln, wo wir den Zandern nachstellen wollten und die Fänger der schönsten Fische die von Berkley gestifteten Urban Spirit-Ruten in Empfang nehmen sollten…
Ein gutes Omen? Der erste Barsch vor dem offiziellen Startschuss war jedenfalls kein Schlechter.
Und auch der Barsch, den Leo auf dem Weg zum Treffpunkt an der Spundwand mit einem Squirrel abgeschleppt hat, kann sich sehen lassen.
Hier mal ein paar Bilder vom Ausgangspunkt:
Das Starterpaket mit dem Angelführer Hamburg, einem Paket T Tails und einem Päckchen DTL Aggronizern (dazu gabs noch Jigs vom Tackle Dealer):
Super auch die Aktion von Dirk, der extra für dieses Treffen einen Aufkleber designed hat, den ich als Andenken an alle Beteilgten verteilen durfte.
Dann wurden fleißig Farben getauscht, so dass jeder Teilnehmer verschiedenfarbige Aggronizer und T Tails in seiner Box hatte.
Und dann ging’s los. Während sich ein Team um Dirk nach links aufmachte, blieb der Rest zusammen und ging nach rechts. Der erste Hotspot war eine kleine Brücke, unter der ich gleich mit dem zweiten Wurf einen guten Barsch herausgezaubert habe.
Dann hat sich der Veit meinen Spot geschnappt und einen schönen Barsch von knapp 40 cm nachgelegt.
Doch irgendwann hatten die Barsche dann die Schnauze voll – kein Wunder bei der Masse an Anglern, die sich auf diesen kleinen Spot konzentrierten.
Also ab zu den nächsten Erfolg versprechenden Stellen.
Doch die Brücken. Fähranleger und Seerosenfelder brachten beim Wobbeln nur noch einen nicht dokumentierungswürdigen Hechtschniepel und ein paar Nachläuferbarsche.
Auf dem Rückweg legten wir selbstverständlich noch einen Zwischenstopp an der „Erfolgsbrücke“ ein. Und der hat sich dann auch noch mal gelohnt. Besonders für unseren Vorzeige-Berkley-Junior Marc aka „Elbdöner“, der hier einen schönen Barsch verhaften konnte, den ihm Kollege Jan mit einer artistischen Klettereinlage angelandet hat.
Mit 37,5 cm war das dann auch der schönste Barsch des Events, der final mit einer Rute belohnt wurde. Damit war die Ehre der Hamburg-Fraktion gerettet.
Ihr seht’s ja selber: Unsere Alster-Barsche haben fast alle einen 7,5 cm Gummifisch mit Seitenflossen im Maul.
Kein Zufall. Denn dieser Mini-Swimbait hat den Vorteil, dass er mit am besten fängt, wenn man ihn einfach einkurbelt und mit kurzen Spinnstopps durchsacken lässt. So lassen sich solche Ködergräber, die in großstädtischen Kanälen an jeder Brücke lauern (meistens dann unter Wasser), einfach überfischen.
Dass nicht nur Barsche, sondern auch Zander auf den agilen Realo-Gufi abfahren, hat sich kurz vor dem Spotwechsel gezeigt. Während wir am Ausgangspunkt ein Päuschen einlegten,…
…Köder und Ruten verglichen…
…und die Leute auf die Autos aufteilten, riskierte einer von uns noch ein paar Würfe unter die Streekbrücke. Nicht schlecht gestaunt hat er dann, als nach zwei kleinen Brückenschattenbarschen ein vorzeigbarer Zander eingestiegen ist. Und zwar knapp unter der Oberfläche – kurz vorm Herausheben des Köders. (Der Fluorocarbon-Leader war schon zu sehen.)
Sein dritter Zander überhaupt. Und auch sein größter. Gratulation. Man darf gespannt sein, wann er den toppt. Es wird wohl nur eine Frage der Zeit sein.
Ihr seht schon. Eine berauschende Fangorgie sieht anders aus. Insgesamt mussten wir um jeden Biss kämpfen. Das war auch bei der Fraktion, die sich in die andere Richtung aufgemacht hat, nicht anders. Ein guter Barsch…
…und ein bisschen Kanal-Müll mussten ausreichen, um die Jungs glücklich zu machen.
Insofern lag es nah, mal schnell in den Hafen zu düsen, wo die Zander zurzeit wohl schon recht aktiv sein sollen. Für meine Mitfahrer und mich gings aber erstmal an den Haptbahnhof. Essen…
Im Hafen konnten wir zunächst einmal nur ein paar Fehlbisse verzeichnen,…
…was uns dazu bewog, den Platz zu verlassen und an eine Steinpackung zu wechseln. Hier standen wir dann Schulter an Schulter.
Und obwohl wir exakt 2 Stunden vor dem Niedrigwasser am Set waren, was ja laut Angelführer Hamburg die beste Zeit für diesen Spot ist,…
…hatten wir hier praktisch keinen Fischkontakt. Außer Stintbrut, die hier millionenfach vertreten sein muss, blieb nur ein Barsch am Haken kleben.
Und einen ziemlich geilen No-Action-Shad haben wir hier auch gefunden.
Also wieder ab in den Hafen, wo dann ja auch die Rutenübergabe an die Fänger der schönsten Fische stattfinden sollte.
Außerdem mussten ja die Erfahrungen ausgetauscht werden und ein bisschen besser kennenlernen wollten wir uns ja auch noch. Für die anderen Angler im Hafen kam unser Auftritt natürlich einer Invasion gleich. Stress gab’s zum Glück keinen.
Und ein paar Fische haben wir auch noch gefangen,…
…die aber schon aufgrund der Färbung schnellstens released wurden.
Insofern kein Wunder, dass sich viele auf die Rapfen konzentrierten, die sich immer wieder unter der Wasseroberfläche zeigten. Dass dann ausgerechnet der CreatureBait einen erwischt hat, war natürlich super. Es war zwar nur ein kleiner. Aber halt sein erster. Und der erste Fang einer neuen Spezies ist halt immer toll. Das war dann auch deutlich zu vernehmen und wirkt wohl immer noch nach.
Jedenfalls war’s gut, dass wir ein paar Spundwandkescher dabei hatten.
Wobei man die Fische natürlich auch anders landen kann.
Gegen 19 Uhr waren wir dann alle ziemlich platt.
Aber für ein Gruppenfoto hat die Energie noch gereicht.
Und dann war’s ja auch so langsam Zeit, sich auf die Champions-League vorzubereiten bzw. nach Hause zu fahren.
Wobei es da ja noch drei junge Männer gab, die den Veit und ihren Fahr-Service durch die Hamburger Innenstadt scheuchten, damit sie noch ein bisschen mitten in der City angeln konnten. Ihre Ruten und Ködertaschen haben sie dann aber immerhin selber getragen!
Dieser „Fleiß“ wurde dann noch mit ein paar ordentlichen Fischen belohnt.
Soweit ich mitbekommen habe, sind alle Mann gut nach Hause gekommen. Und auch wenn wir diesmal nicht hammergeil gefangen haben wie bei den anderen Barsch-Alarm-Events, war’s auch diesmal ein ganz besonders schönes Treffen. Es hat gezeigt, dass der Barsch-Alarm gesund ist, wenn sich die Leute im wahren Leben treffen – was bei dem Stress im Winter ja nicht ganz so selbstverständlich war. Und uns Auswärtigen wurde klar: Hamburg ist wohl eine der tollsten Städte für Angler auf der ganzen Welt. Wasser satt. Tausende verschiedener Strukturen und Gewässertypen.
Wunderschöne Barsche in einer mehr als ordentlichen Durchschnittgröße. Hätten wir Berliner nicht unser schönes Brandenburg mit den tausenden von Seen – man könnte glatt neidisch werden.
Da es wohl allen anderen genauso gut gefallen hat wie dem Veit und mir, steht fest: Das war mit Sicherheit nicht das letzte Meeting in Hamburg! Und schon gar nicht das letzte Barsch-Alarm-Treffen. Im Gegenteil. Auf der Heimfahrt haben wir beschlossen, solche Veranstaltungen viel öfter durchzuziehen. Es ist einfach nur geil, zusammen mit euch Cracks neue Gewässer zu erschließen!
Danke an alle Beteiligten, dem Veit, der voll mit am Ball war, dem Elbdöner, der sich total in dieses Treffen reininvestiert hat und natürlich auch an die großzügigen Sponsoren! Solche Leute braucht man um sich! Bin ich froh, dass ich dieses schöne Hobby habe! Diese Nummer gibt eine Menge Kraft, von der ihr in Zukunft alle profitieren werdet. Wir werden ab jetzt noch mehr Energien aufwenden, damit hier bald wieder die entspannte Atmosphäre einkehrt, die wir uns alle so sehr wünschen!
Johannes
PS: Ich habe noch nicht alle Bilder zugeschickt bekommen, hatte aber trotzdem Bock, den Bericht direkt einzustellen. Selbstverständlich werde ich alle Nachzügler-Fotos nachträglich integrieren, so dass es sich lohnt, den Artikel in den nächsten Tagen noch ein paar mal anzuklicken.
Und noch was: Wir waren zum ersten Mal in Hamburg unterwegs. Kann gut sein, dass noch besser informierte Angler an anderen Plätzen besser gefangen haben. Das sei euch natürlich gegönnt. Ich hoffe, ihr nehmt uns diese kleine Invasion in euer Angelparadies nicht übel…