Unsere Boote Porta-Boot selbst gebaut
Das eigene Boot…das ist doch der Traum von vielen unter uns Verrückten hier, oder? Und so hat es bei mir auch angefangen. Erstmal habe ich fleißig ebay durchforstet und nach einem bezahlbaren und vor allem transportierbaren Boot gesucht. Klar, da wäre hin und wieder eins dabei gewesen, das irgendwie meinen Vorstellungen entsprochen hätte, aber irgendein Haken war dann doch immer dran. Zu groß, zu teuer, nicht allein zu transportieren oder ohne Trailer nicht zu bewegen. Dann bin ich irgendwann hier bei barsch-alarm.de im Forum (Belly-)Boote auf den Thread Porta Boot selber bauen (vielen Dank hier an Buffi) gestoßen. tecpaper.de war dann auch schon bald gefunden und nach einigen Wochen des Bedenkens war der Entschluss zum Bau gefasst, denn für mich spricht auch einiges für ein solches Boot: Es ist finanzierbar, ich kann es alleine und ohne Slipstelle ins Wasser bringen und es ist ohne Trailer zu transportieren.
Erstmal habe ich die Leute von tecpaper.de kontaktiert und mich nach den Materialkosten für die verschiedenen Modelle der Klappboote erkundigt. Dann war klar, dass es das NA300 werden würde. Den Plan dazu habe ich einige Wochen später bestellt.
Der Plan kam und ich konnte den Beginn der Semesterferien kaum erwarten, da ich unterm Semester an der Uni gut zu tun habe.
Im Bauplan ist alles enthalten und anhand der Materialliste habe ich die nötigen Dinge bei den verschiedenen Firmen bestellt bzw. anderweitig organisiert (danke Carsten). Das waren einige Telefonate, aber an einem Vormittag war das erledigt. Die Pläne für die Metallteile habe ich an einen Metallbauer weitergegeben, da ich mir das nicht zugetraut habe.
Jetzt ging es los. Zuerst fertigte ich mir einige Schablonen für die verschiedenen Rumpfteile an, damit diese später auch alle gleich sind. Als nächstes war der Schlitzblock für die Rohre dran, die als Rammschutz dienen. Mit einigen Kleinteilen aus dem Baumarkt war dann die Vorbereitung abgeschlossen.
Die fünf Meter langen Rohre und die Plastikplatten wurden geliefert. Also Rohre schlitzen, Schablonen anzeichnen und Rumpfteile aussägen, immer in der Hoffnung, dass man die Maße alle richtig übertragen hat. Ging aber alles gut.
Nun die Nut mit einer Oberfräse fräsen, was ich auch zum ersten Mal gemacht habe. Hat auch geklappt, war aber echt tricky! Damit waren die Seiten- und Bodenplatten zum Verschrauben fertig und der zeitaufwendigste Teil konnte beginnen.
Abdichtmasse zwischen die zu verschraubenden Platten, Löcher bohren, Löcher etwas entgraten, Schraube mit Unterlegscheibe rein, Unterlegscheibe von der anderen Seite drauf, einen Tropfen Schraubensicherungslack und dann die Mutter. Und das ganze 820 Mal…
Nun die Sitze und die Motorhalterung aus Sperrholz aussägen und die Sitzhalterungen einbauen.
Zum Schluss noch die Rohre als Rammschutz drauf schieben und dann los…denkste! Diese verdammten Rohre wollten einfach nicht drauf. Nach einigen Versuchen, vielen nicht jugendfreien Ausdrücken, roher Gewalt, Schweiß, Hebeln und Hitze war auch das geschafft. Damit war die Hauptarbeit getan.
Einige Feinarbeiten fehlen noch, die Motorhalterung muss ich noch befestigen, die Sitze fertig lackieren und mir noch einen Namen einfallen lassen, aber es schwimmt und ich habe mein eigenes Boot!!!
Die Jungfernfahrt haben wir bei einem Kumpel, der mir beim Bau geholfen hat (danke Christian), auf dem Teich gemacht: Es ist nicht gesunken. Im Frühjahr wird es dann noch mit einigen größeren „Kleinigkeiten“ (Motor etc.) ausgestattet und dann kann ich es hoffentlich auch bald mit den ersten Fischen einweihen.
Leider sind es nicht so viele Fotos geworden, da ich versehentlich einige Bilder von der Festplatte gelöscht habe.
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Fazit: Insgesamt würde ich sagen, dass es mit etwas handwerklichem Geschick und Zeit nicht sehr schwer ist dieses Boot zu bauen, außerdem ist es deutlich günstiger, als es zu kaufen. Und es hat mir viel Spaß gemacht!
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Zu den Fahreigenschaften, der Angeltauglichkeit und der Haltbarkeit kann ich noch nichts sagen, werde aber gegebenenfalls in einem Jahr dann einen Erfahrungsbericht schreiben.
Grüße friedhelm…