Barsch Poppern für Einsteiger


Plopp… Plopp… Plopp.. Batsch. Jetzt nur nicht sofort anschlagen. Aber jetzt! Zack. Hängt. Wie geil! Und das jedes Mal aufs Neue, wenn ein Räuber den Popper schnappt. Gerade jetzt im Sommer versprechen Popper nicht nur maximale Spannung, sondern entwickeln auch absolute Abräumerqualitäten. Zum Beispiel könnte die gelegentliche Überlegenheit von Poppern gegenüber anderen Spinnködern so manchen altgedienten und einstmals sehr erfolgreichen Müritzspezi zum Grübeln anregen. Während man immer öfter von zurückgehenden Fängen hört, legt seit ein paar Jahren eine kleine Fraktion von Querdenken mit dem Popper regelmäßig große Strecken mit häufig außergewöhnlich guten Barschen hin. Lohnt es sich also auch mal die Angeltechnik zu überdenken, anstatt auf rückläufige Bestände zu schimpfen?

Müritz hin, Bestände her. Höchste Zeit, sich diesem zwar immer mal wieder in den Medien auftauchenden, scheinbar dennoch unterschätztem Thema zu widmen und denen, die sich noch nicht damit beschäftigt haben, die „Technik“ zu erklären; ein bisschen Ködertheorie zu betreiben und das geeignete Gerät vorzustellen und Euch so heiß auf eine der schönsten Angelarten der Welt zu machen.

Ködertheorie

Der Spruch hat eigentlich nen Bart. Und er trifft auch nicht mal so richtig zu. Denn ein Popper müsste hierzulande Plopper heißen, damit sein Name auch wirklich Programm ist. Ein Popper wird ruckhaft in Pausen an der Oberfläche präsentiert. Bei jedem mehr oder weniger ausgeprägten Anrucker zieht der Köder durch sein meist nach innen gewölbtes Maul Luft ins Wasser. Und dieses Luftziehen verursacht dann den mehr oder weniger ausgeprägten „Plopp“.

Damit ein Popper ein wirklich guter Popper ist, muss er meines Erachtens einen aufgemotzten Schwanzdrilling aufweisen. Wenn man sich einen Popper mit einem solchen „Schwanz“ (z.B. aus Federn) in Aktion anschaut, sieht das aus wie ein kleines angeschlagenes Fischchen, das leblos mit dem kleinen Ruder zuckt. Sobald man den Popper ruhen lässt, sinkt das buschige Schwänzchen langsam ab. Ein absolut überzeugender Hingucker. Nicht nur für uns.

Es gibt Leute, die gehen da noch weiter. So habe ich in amerikanischen BASS-Mags des Öfteren Beiträge über das Schwarzbarschangeln mit Poppern gelesen, in denen die Autoren die Meinung vertraten, dass der Körper eigentlich nur der Träger sei, der durch sein Ploppen auf den eigentlichen Köder (also den Federdrilling) aufmerksam mache. Mir persönlich gefallen Federn am Drilling am besten. Es gibt aber auch Modelle mit Fransen und andere Verzierungen am hinteren Greifer. Natürlich kann man seine Drillinge auch selber mit Kleber, Wickelgarn und Federn tunen.

Hardware-Konfiguration

Selbst wenn man den Köder vor dem Aufklatschen auf dem Wasser abbremst, hat er sich einen Teil seiner Freude an Saltos bewahrt. Ein kurzes und steifes Vorfach hilft zu verhindern, dass sich der Popper überschlägt und sich in der Schnur verfängt. Ein 20 cm langes Stück 23er besser 26er Flourocarbon (z.B. Vanish) leistet hier gute Dienste.

Das Vorfach kommt mit dem doppelten Grinner direkt an eine dünne geflochtene Hauptschnur. Je heller, desto weniger Kontrast bietet sie den Fischen. Ich verwende eine 10er Fireline in Flamegreen. Es gibt aber auch Leute, die mit Mono poppern. Das funktioniert natürlich auch, aber ich steh’ eben auf den direkten Kontakt.

Die Schnur sollte auf einer guten Rolle sitzen, weil man häufig etwas schlaffe Schnur einkurbelt und minderwertige Rollen uns dem Tangle schonungslos aussetzen würden. Um die oft knapp bis schlecht gehakten Fische auch nach Hause zu bringen, ist neben einer sauberen Wicklung auch eine fein justierbare Bremse Bedingung für den Popperspaß.

Die optimale Popp-Gun muss kurz sein. Man könnte denken, dass sie zudem auch noch knallhart sein sollte, damit man den Popper derb ins Wasser dreschen kann. Aber gute Popper ploppen auch ohne Gewaltanwendung. Und das ist auch wichtig. Schließlich muss man manchmal auch die Stellen zentimeterweise Abploppen können. Eine etwas weichere  Rute (z.B. Mitchell Top Spin, Berkley Skeletor – jeweils in 2,1 m) hat zudem den Vorteil, dass Barsch & Co. nicht so leicht Ausschlitzen, was beim Poppern öfter vorkommt, als Einem das lieb sein kann.

Schnelle Wechsel vereinfachen

Damit ein Popper so anzubinden seine Stärke voll ausspielen kann, muss er ordentlich Luft unter die Wasseroberfläche drücken können. Dazu bieten sich drei verschiedene Verbindungen an:

1. über einen Einhänger aus Metall
2. fest angeknotet
3. mit einem Ösenknoten angeknüpft

Der Vorteil eines Einhängers liegt auf der Hand: Köderwechsel machen keine Mühe, was das Experimentieren fördert und letztlich zu mehr Bissen führen kann. Hat man den richtigen Köder gefunden, kann man ihn immer noch direkt an die Hauptschnur binden, um so noch den letzten Kick aus dem Köder herauszukitzeln.

Ruhig, Brauner!

Der Einstieg ins Poppern ist nicht wirklich schwer. Vor dem Aufprall des Köders wird die Schnur gestreckt, indem man den Finger an die Spule legt. Mit gesenkter Rutenspitze nimmt man Spannung auf und zupft den Köder mit einem Ruck aus dem Handgelenk ein paar Zentimeter zu sich heran. Plopp. Pause. Dann wieder zupfen. Plopp. Pause. Zupfen…

Poppern hat also ein bisschen was mit Twistern gemein. Während man beim Angeln mit dem Gummifisch immer wieder wartet, bis der Gummifisch am Grund angekommen ist, muss man beim Fischen mit den Oberflächenködern warten, bis die Schallwellen nach unten zu den Objekten der Begierde durchdringt. Oft muss man ein bisschen mit der Pausenlänge spielen. Manchmal reagieren die Fische auf aggressiv und zügig geführte Popper. Ein anderes Mal ist es besser, den Köder sanft und in längeren Abständen heran zu zupfen. Im Extremfall muss  man den Köder schon mal eine Minute liegen lassen, bis sich ein Barsch auf die leblose Beute stürzt. Das setzt natürlich enormes Vertrauen in die Räuberpräsenz am Angelplatz voraus. Ideal ist es natürlich, wenn man Barsche beim Rauben an der Oberfläche sieht. Aber die Jungs kommen auch von unten hoch, wenn man ihnen die Zeit gibt, den Popper zu lokalisieren.  

Ach ja: Wenn die Barsche richtig rauben, kann man den Popper schneller führen und fast ohne Pausen über die Oberfläche ziehen. Das gilt auch fürs gezielte Rapfen-Poppern.

Anhieb verzögern!!!

Beim Poppern nimmt man den Biss um einiges früher wahr als zum Beispiel beim Twistern – nämlich sobald ein Fisch die Wasseroberfläche durchbricht. Das ist einerseits der spezielle Kick. Andererseits birgt diese frühe Wahrnehmung die gefahr, dass man den Anhieb setzt, bevor der Fisch den Köder genommen hat. Denn vom Attackieren bis zum Inhalieren vergehen noch ein paar Zehntelsekunden.

Wer es sich übers Twistern antrainiert hat, schon den kleinsten Zupfer mit einem Anhieb zu parieren, muss seine Reaktionswut erst mal drosseln. Cool bleiben ist angesagt. Auch beim Poppern macht es erst Sinn, dem Fisch einen mitzugeben, wenn der den Köder im Maul hat. Verfrühte Anhiebe lassen den Angreifer ins Leere attackieren. Denn wenn man anschlägt, ruckt man den Köder ja gleichzeitig ein gutes Stück weiter. Wo vorher ein knackiger Popper lag, ist jetzt nur Wasser. Darüber freut sich im Nachhinein maximal der Barsch.

Statt also das erste Kräuseln der Wasseroberfläche mit einem Anschlag zu beantworten, wartet man, bis der Angreifer den Köder im Maul hat und die leicht schlaffe Schnur strafft. Wenn die Rute jetzt nach oben schnellt, sitzt der Fisch mit ziemlicher Sicherheit.

L
ist schon ne feine sache das poppern.. allerdings hab ich noch nie was drauf gefangen... habs aber schon oefters auf hecht vor den seerosenfeldern versucht...
ich bleib aber am ball..
S
Geht mir ähnlich! Oft versucht, oft wieder den Spinner rangemacht.
Irgendwann gehe ich nur mir einen Popper ans Wasser und laß alle anderen Köder zu Hause. Mann muss sich nur zwingen :wink:
So ein Biss muss zu geil sein.
R
superklasse bericht den du da verfasst hast!das war also die gute idee.popper waren echt ne unerwartete sensation während des diesjährigen urlaubs.gufis wurden nur selten genommen, also haben shadrap und ich uns mit ein paar poppern bestückt uns auf einmal gabs barsch in massen.allen skeptikern kann man echt nur raten nicht locker zu lassen, spätestens nach dem ersten biss sind alle anfänglichen zweifel über den komisch anmutenden köder wie weggeblasen.
basses beware of the poppers from hell :twisted:
R
Schöner Artikel- bin mal gespannt, wie das hier mit unseren zickigen Elb-Rapfen weitergeht.. :roll: :wink:
G
gut das jemand einmal das thema anspricht :D ich wollte es schon immer einmal probieren habe mich bis jetzt dazu noch nicht durchringen können, aber jetzt werd ich es einmal testen
D
für die anregung und das bild :D
C
... jerken light ... immer wieder geil die attacken zu erleben ...
P
hi rednaz. für die zickigen rapfen gibts DEN ausnahmeköder. den bananaglider , vorgestellt im letzten raubfisch. hatte bei 3 versuchen (2x davon 30min...) 9bisse. und was für bisse! einfach geil. 2 kollegen in der selben zeit am selben ort nur 2 bisse, 1 fish.. 5 hatt ich dran. 3 gelandet. alle 60-70cm. den glider gibts bei stollenwerk. kostet 9.95 aber verlieren tut man ihn ja normalerweise nicht. petri!! nicht vergessen, raaasend schnell führen!! ist der hammer :wink:
M
toller bericht!!! aber mir gehts auch wie vielen anderen oft probiert aber ohne erfolg. vieleicht kann mal jemand ein paar empfehlungen geben, zwecks größe und welche modelle fangen? :lol:
D
Da Jerkbaits absolute Top-Köder bei Hechten sind, müßten Popper auch gut gehen. Besonders, wenn das Gewässer verkrautet ist.Hab die Popper ebenfalls schon seit Jahren in meiner Box, bloß Barsche ließen sich damit noch nie überlisten.Meint ihr ,die funktionieren nur an flachen Gewässern?Gestern war mein Spot barschverseucht, Gewässertiefe lag bei 2.5 Meter und kein Biss, eventuell starten nur die größeren Barsche solchen Attacken !
Gr Dani
R
Hi,
ich denke die Gewässertiefe ist nur bedingt maßgeblich. Bei geringeren Wassertiefen kannst du sicher eher einen am Grund oder im Unterstand verharrenden Barsch motivieren sich doch noch zur Oberfläche zu bequemen. In tieferem Wasser bist du dann mehr darauf angewiesen, daß die Barsche auch im Mittelwasser patrouillieren um auf den Popper aufmerksam zu werden.Daß nur große Barsche Popper attackieren glaube ich nicht da ShadRap und ich im Urlaub auch reichlich Halbwüchsige um die 15-20cm mit den 6cm Salmo-Poppern erwischt haben.
Gruß RR
T
Feine Story, Kompliment!
Ich werde mir so kleine Verführer besorgen, dann poppen gehen und berichten.
Ich bin sooo gespannt!javascript:emoticon('postcomment',%20'comment',%20':!:')
C
Jip,ist es. Zwar auch erst 2 ca. 6,5 Pfünder auf Popper gefangen, aber das Geilste ist meiner Meinung tatsächlich nicht die Bissausbeute, sonder zu sehen wie erst der Rapfen hinter dem Popper nen Schwall verursacht und dann den Popper wegbrezelt. Mein Angelkollege war nicht dabei und strafft mich wohl allein deshalb immer mit einem etwas abfälligen und bemitleidenden Blick, wenn ich dann doch mal wieder nen Popper aus der Tasche krame. Er würde nie damit fischen.
B
Moin Rednaz,

habe am Sonntag erste Rapfen in der Ilmenau sowie Elbe auf Popper bekommen, funktioniert tatsächlich. Habe allerdings festgestellt, daß nach 1 oder zwei Bissen Schluss ist, dann muss wieder was
neues her. Habe extrem gute Erfahrung mit einem anderen Oberflächeköder gemacht den ich in Brasilien auf eine Barschart gefischt habe (Tucanare). Ist so eine Art Rasslköder der einfach im ZickZack über die Wasseroberfläche gezogen wird - ich glaube den gibt es auch in Deutschland - nennt sich, soweit ich weiss Ghost Stick (von Sänger) Werde übernächste Woche mal wieder gezielt auf Rapfen gehen...

Gruss
Bass-Master
B
HI,Leute ich hab das poppern letztes Jahr für mich so richtig entdeckt als ich mit meinem Kumpel Mark im September richtig die essener Barsche aufgeräumt hab.Die besten Erfahrungen habe ich mit einem Popper von Berkley gemacht den ich ohne Pausen mit meiner X2 Triggerrute von raven.nl über bis zu 4 Meter tiefem Wasser geführt habe.Der beste Fang waren 37 Barsche ab 30cm in 3 oder 4 Stunden.
S
es gibt jede menge gute popper ich finde der sk grande pop von illex oder der skitter pop von rapala sind echt genial
S
es gibt jede menge gute popper ich finde der sk grande pop von illex oder der skitter pop von rapala sind echt genial
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es gibt jede menge gute popper ich finde der sk grande pop von illex oder der skitter pop von rapala sind echt genial
S
der sk grande pop von illex oder skitter pop von rapala sind echt gut
S
wer einmal eine attacke auf einen Oberflächenköder bekommen hat ist damit infiziert ich selber habe schon sehr schöne Döbel von etwa 60-65 auf Oberflächenköder gefangen(vor allem auf Baits mit propeller oder die sogenannten Crawler)
hatte es zwar auch schon mit poppern probiert aber konnte damit noch kein Fisch verbuchen, als ich dann mal beim Tackledealer war stellte ich fest das sehr viele Sportsfreunde die diesen Popper fischten unzufrieden mit den Laufeignschaften waren und er deshalb wie auch von mir ausgemustert wurde
aber zum Glück kammen mit dem neuen Illex Programm 2010 endlich die lang erwarteten SK-Pop `s Grande auf dem Markt
die Illex Popper lassen auch mehrere verschiedene Führungstille zu
wünsche jeden geiles poppern und Tight Lines
Petri Heil
S