Meeresräuber Norwegen?!!!
„Hi Hannes, was machst Du denn gerade?“ „Ich steh in Schönefeld. Auf dem Flughafen.“ „Und? Wo geht’s hin?“ „An den Saltstraumen. Nach Norwegen. Zum Filmen.“ „Aha. Dann wird’s nix mit nem Angelausflug heute.“ „Nee. Eher nicht. Wobei ich heut Abend bestimmt noch ne Rute in den Fjord schmeiße.“ „Und? Freust Du Dich da drauf?…“ Die Frage kam fast ein bisschen despektierlich daher. So als könne man sich als hauptamtlicher Barsch- und Zanderangler nicht auf dieses Norwegen freuen. Wo man doch gar nicht mit Toppies und Finesse-Montagen angeln kann.
Da der Anruf aus unseren eigenen Reihen kam (und zwar vor ca. 2 Wochen, als ich mich auf dem Flughafen in Schönefeld mit Ziel Bodø/Nordnorwegen befand), möchte ich „dieses Norwegen“ ein bisschen näher vorstellen. In erster Linie denjenigen, die mir diese Frage ähnlich gestellt hätten. Ich war nämlich auch mal einer von euch und habe mich selber viel zu spät auf dieses Land und seine Fische eingelassen. Wären Felix und Flohze vor nunmehr 9 Jahren nicht so hartnäckig gewesen – ich wüsste nicht, ob ich auf meinen inzwischen 6. Norwegentrip zurückblicken könnte und mich schon auf den nächsten freuen würde. Wenn man aber einmal da war, will man wieder hin. Davon kann jeder ein Lied singen, der die manchmal beschwerliche aber immer schöne Reise in den Norden angetreten hat. So richtig erholt kommt man von da oben zwar nie zurück. Dafür strotzt der Kopf vor Intensiverlebnissen. Und der Rechner quillt über vor lauter Fotos.
Z.B. von Landschaften, Hütten, und Gestein- und Wolkenformationen, die man schöner nicht malen könnte.
Von Elchen, Rentieren, Walen, Robben usw.
Und natürlich von krummen Ruten.
Oder auch von Fischen.
Außerdem ist toll, dass ein Angeltag im Sommer 24 Stunden dauern kann, weil die Sonne einfach nicht untergehen will bzw.schon wieder da ist, bevor sie verschwunden ist.
Dass man in 220 Metern genauso Fische fangen kann, wie auf 3 Metern, sich sich tagelang hauptsächlich von dem ernährt, was man aus dem Wasser zieht und dass man immer direkt aus der Hütte ins Boot stolpern kann. Und dass da unten krasse Monster auf den Köder warten.
Oder wie David es für sich einmal auf den Punkt gebracht hat: „Norwegen ist einfach nur geil. Hier heißt Bier noch Öl und die Mädels sind alle über 1,80 groß“.
Es gibt einfach 1000 Gründe für eine Norwegen-Expedition. Ich finde, dass man sich das als Angler mindestens einmal anschauen sollte. Aber wie bereits eingangs erwähnt: Bei dem einen Mal wird’s dann nicht bleiben.