Tackle-Tipps Noike Wobble Shad
Beitrag enthält WerbungAm Anfang stand der Wunsch nach einem eigenen Gummifisch in Zusammenarbeit mit unserem japanischen Partner NOIKE. Rund 13 Monate und etliche Gussformen später liegt er nun fertig und in finaler Farbe vor mir: Der NOIKE Wobble Shad Ninja 3“.
Ab sofort ist der Gummifisch bei uns im Shop verfügbar. Zur Einführung und weil ja bald schon Weihnachten ist, gibt es den NOIKE Wobble Shad Ninja 3“ bis einschließlich Nikolaus, also bis einschließlich 06.12.2015 satte 20% günstiger!
Zum Köder: http://www.lurenatic.de/de/barschkoder/noike-ninja-3.html
Unser Ziel bei der Entwicklung des Ninjas war ein typischer Action-Shad, dessen Schwanz beim Schwimmen maximal weit ausschlägt und der sich an jeder L Rute, also einer Rute mit ca. 7g Wurfgewicht, fischen lässt. Mit dieser speziellen Schwimmaktion wollen wir das hektische Flüchten mit dabei einhergehenden kräftigen Schwanzschlägen von kleinen Beutefischen imitieren. Ganz besonders wichtig war uns außerdem, dass der Gummifisch auch an Montagen wie dem Texas Rig perfekt läuft, ohne zum Kippen oder gar Überschlagen zu neigen. Wir denken, dass wir diese selbst gesteckten Vorgaben sehr gut gelöst haben und sind mit dem Endergebnis mehr als zufrieden. Dass der Wobble Shad Ninja nicht nur von den Konstruktionsskizzen her theoretisch gut funktionieren müsste, sonders es auch praktisch tut, haben wir im Verlauf der Testphasen zu unserer Freude schon mehrfach erfahren dürfen.
NOIKES Gummiköder aus der BITEGUTS Serie gehören für uns ohne Wenn und Aber zu den besten am Markt, sind die verschiedenen Pintails, Würmer, Krebse und Creature Baits doch allesamt ungemein fängig und mit einer riesen Portion Liebe zum Detail und Takeuchi-sans Drang zur Perfektion entwickelt. Zum Barschangeln, wie wir es in Deutschland betreiben, fehlte uns bis zum heutigen Tag aber einfach der bei vielen beliebteste Ködertyp: Der klassische Gummifisch.
Also nahmen wir bereits vor über einem Jahr Kontakt mit Takeuchi-san und Fujiwara-san in Japan auf, um ihnen von unserem Wunsch und unseren Ideen zu berichten.
Schnell kamen wir beim Design der äußerlichen Silhouette auf einen gemeinsamen Nenner, indem wir uns für eine Ringgeometrie entschieden, also ein Design mit einem gerippten Körper. Wir einigten uns auf eine Asymmetrie dieser Rippen, anstatt diese gleichmäßig von Kopf- bis Schwanzansatz um den festen Körper zu legen. Warum genau, erfahrt ihr im Verlauf dieses Berichtes natürlich noch.
Ausgeprägte Rippen finden sich bereits an den NOIKE Pintails Machobee und Redbee, aber auch am Kemnpa. Dort haben sie sich bereits vielfach als fängförderlich bewiesen. Wer diese Gummiköder bereits fischt, wird wissen, wie sehr unsere heimischen Fische darauf abfahren. Unzählige kapitale Barsche und andere schöne Fische sprechen eine deutliche Sprache pro Rippendesign.
Die bewusste Entscheidung für eben dieses Rippendesign hat vielschichtige Gründe. Wie wir ja bereits in Teil 1 unseres Ninja-Protokolls ganz zu Beginn der Entwicklung des Shads in unserem Blog erzählt haben, war dem NOIKE-Team unser erster Grundentwurf zu „abgedreht“. Dieser enthielt zwar ebenfalls angedeutete Rippen und der Aufbau des Gummiköders bestand aus noiketypischen Segmenten, er war den Japanern aber insgesamt too much. Takeuchi-san entwickelt seine Köder eher traditionell und unter dem Gesichtspunkt, sie auch noch in 30 Jahren gerne angeln zu wollen. Er verzichtet deshalb weitgehend auf aktuelle Trends und setzt stattdessen auf Designs, die sich bereits lange bewiesen und als fischbringend herauskristallisiert haben.
Darüber hinaus bevorzugt Tackeuchi-san Formen, die auf den ersten Blick ein eher unklares Bild abgeben. Ein glatter Gummifisch sieht von allen Seiten aus gleich aus. Der Ninja mit seinen Rippen jedoch bricht diese Geradlinigkeit ständig, so dass er aus jedem Blickwinkel immer wieder anders aussieht, wodurch er für den Fisch in Takeushi-sans Augen interessanter wirkt.
Also schickte er uns einen Gegenentwurf, bei dem er unnötigen Schnick Schnack entfernt und die von uns bereits angedeuteten Rippen deutlich stärker ausgearbeitet hatte. Ebenfalls erzählte er uns, dass auf Ringgeometrie basierende Shads in Japan allgemein beliebt sind. Dieses Rippendesign ist dort eine sehr traditionelle Form, deren Ursprung bereits einige Jahrzehnte zurückliegt.
Zwar änderten sich Positionierung und Ausprägung der Rippen im Verlauf der Entwicklungsphase immer wieder mal, das Grunddesign des Ninjas jedoch war mit diesem Tag im Winter 2014 geboren.
Uns gefiel sein gegen Gegenentwurf auf Anhieb, da dieser gleich mehrere, sehr wichtige Vorteile bietet:
Optisch vergleichsweise voluminöse Silhouette bei geringem Eigengewicht des Gummifisches
Wichtig war uns, dass der Gummifisch über eine gewisse Masse verfügt, so dass er für die Fische eine lohnende Beute darstellt. Er sollte weder zu schmal, wiederum aber auch nicht zu dick sein. Schaut man sich den Köder genauer an, sieht man, dass der feste Körper annähernd eiförmig und vergleichsweise schmal ist. Konkret ist dieser 8mm breit und 5mm hoch. Die Rippen vergrößern den Querschnitt auf 10mm Breite und 8mm Höhe. Durch dieses Design wirkt der Ninja für den Fisch optisch wesentlich voluminöser, als er in Wirklichkeit ist.
Durch die Trennung von innerem Kerl und äußerer Silhouette konnten wir den Gummifisch so visuell ein gutes Stück vergrößern, ohne gleichzeitig auch das Gewicht deutlich in die Höhe zu schrauben. Am Kopf haben wir die Materialstärke mit Hinblick auf die Verwendung am Jigkopf bewusst etwas stärker gewählt. So kann der Wobble Shad Ninja problemlos an Jigs ohne dicken Schaft gefischt werden, ohne bereits beim Aufziehen aufzureißen.
Bestünde der Ninja bei seinen jetzigen Maßen aus einem durchgehend festen Körper, wäre der Punkt „fischbar an einer L-Rute“ nicht umsetzbar gewesen. Mit seinen 2,5g Eigengewicht ist das aber problemlos möglich.
Schwimmaktion mit extrem weit ausschlagendem Schwanz
Noch wichtiger war uns allerdings der Punkt, der dem Ninja schlussendlich seinen vollen Namen als „Wobble Shad Ninja“ beschert hat – das maximale Ausschlagen des Schwanzes, oder eben „Strong Wobble Action“, wie wir sie getauft haben.
Schaut man sich einen Fisch bei einer Fluchtbewegung genau an, so sieht man, dass er blitzschnell davonzischt. Dabei legt das Fischchen seine ganze Energie in den Fluchtversuch, um möglichst schnell vom Fleck und so dem Räubermaul zu entkommen. Es schlägt also mit all seiner Kraft mit dem Schwanz und erzeugt dabei starke Vibrationen.
In der Kunstködersprache gesprochen könnte man auch sagen: „Die Beute wobbelt maximal“, um möglichst schnell an Geschwindigkeit zuzulegen und sein Überleben zu sichern. Exakt dieses Verhalten wollen wir mit den starken Schwanzschlägen des Ninjas imitieren.
Wir sind davon überzeugt, dass dieser Mix aus starken Vibrationen unter Wasser und natürlicher Fluchtbewegung sich äußerst positiv auf die Fängigkeit eines Gummifisches auswirkt, bzw. dass diese Reizkombination die Raubfische extrem anspricht. Daher war dieser Punkt auf unserer to-do Liste von vorherein der für uns wichtigste.
Wie ihr gemerkt hat, mussten wir euch auf den Gummifisches länger warten lassen, als wir ursprünglich geplant haben. Da es sehr schwierig ist diese spezielle Schwimmaktion zu erreichen, hat dies den Entwicklungsprozess verzögert. Hinzu kam, dass der Ninja dazu neigte um seine Längsachse zu rollen, je weiter der Schwanz ausschlug. Am Texas Rig oder komplett ohne Gewicht trat dieser Effekt besonders stark auf. Dieses Problem zu lösen und einen Gummifisch zu entwickeln, dessen Schwanz ohne gleichzeitiges Rollen um die Längsachse so weit wie möglich ausschlägt, war eine der größten Herausforderungen im Entwicklungsprozess.
Der besondere Lauf des Köders war uns so wichtig, dass wir den Mehraufwand an Entwicklung und Zeit aber in Anspruch genommen haben.
Das Rippendesign ist zwar nicht der einzige Aspekt, durch den wir die „Strong Wobbling Action“ erzielen konnten, es trägt aber aktiv dazu bei.
Zwei weitere nicht ganz unwichtige Aspekte sind die Verwirbelungen unter Wasser, die durch dieses Design entstehen und das für den Fisch vereinfachte Zusammenfalten des Köders beim Biss.
Bei der Schwanzbewegung von links nach rechts werden die Hohlräume zwischen den Rippen auseinander gezogen, bzw. zusammengedrückt. Hierbei entstehen Unter- bzw. Überdrücke. Zusätzlich werden viele kleine Verwirbelungen erzeugt, da das Wasser aufgrund der Rippen nicht einfach am Gummifisch vorbeiströmen kann. Beides erzeugt weitere Reize, die das Seitenlinienorgan der Raubfische stimulieren.
Die Rippen machen den Ninja außerdem äußerst flexibel. Der Gummifisch kann so vom Fisch beim Biss wesentlich einfacher zusammengefaltet werden, als dies bei einem durchgängig festen Körper der Fall wäre. Dieser Punkt ist auch ganz besonders im Hinblick auf die größeren Versionen in 4“ und 5“ interessant, die genau wie eine kleinerer Ninja bereits in Planung und teilweise in der Testphase sind.
Wie eingangs bereits angemerkt, haben sich die Rippen im Verlauf der Entwicklung immer wieder mal geändert. Eigentlich waren wir bereits nach der vierten Gussform so ziemlich da wo wir hinwollten, Takeushi-san wäre aber nicht Takeushi-san, wenn er nicht dennoch eine Kleinigkeit gefunden hätte, die man noch besser machen konnte. An Montagen ohne direkte Verbindung zum Gewicht, wie dies beispielsweise beim Texas Rig der Fall ist, neigte der Ninja zu einem ungewünschten Rollen.
Also wurde hier noch einmal angesetzt, optimiert und weitere Gussformen produzieren lassen. Seit dieser Änderung läuft der Ninja auch am Texas Rig und selbst weightless, also gänzlich ohne zusätzliche Beschwerung, absolut perfekt.
Die in Schwimmrichtung gekippten Bauchrippen des Köders fungieren als eine Art Kiel, der den Lauf zusätzlich stabilisiert. Ein weiterer Vorteil ist das sauberere und weitere Herausdrücken des Offsethakens, wenn der Gummifisch an einem solchen genutzt wird. Wären die Rippen gerade, so würden diese sich diese beim Biss, bzw. beim Anhieb in unterschiedliche Richtungen wegdrücken und teilweise ineinander verzahnen. Die gekippten Rippen tun dies nicht, da sie sich gleichmäßig und einfacher an den Körper des Köders pressen, so dass der Haken einfacher und weiter austreten kann. 3 feine, speziell positioniere Schlitze am Bauch des Köders optimieren diesen Prozess bis ins kleinste Detail.
Die Farbauswahl
Bei den Farben des Köders setzen wir auf einen Mix aus echten Brutfischimitaten, natürlichen Dekoren in heller und dunkler Ausführung und selbstverständlich auch auf Schockfarben und UV-Aktivität.
Die Brutfische sind beispielsweise der japanische Wakasagi, oder die Farbe Aurora Copper Minnow, die einem weiblichen Oikawa nachempfunden ist. Hierzulande geht Aurora Copper Minnow in Richtung einer Grundel, die in einigen Gewässern bereits die Hauptnahrungsquelle unserer Raubfische geworden ist.
Eine weitere helle, sehr natürliche Farbe ist Sexy Blue Shad. Mit ihr lassen sich schön unterschiedliche Weißfische, wie z.B. Maränen, die aufgrund ihres bläulich schimmernden Schuppenkleids regional ja auch als Blaufelchen bezeichnet werden, Rotaugen oder Ukelei imitierien.
Für unsere heimischen Barsche ( und Barschangler ;) ) haben wir die Farbe Young Perch produziert, die einen kleinen Barsch perfekt imitiert. Da speziell kapitale Barsche kannibalisch veranlagt sind, sollte die Farbe ebenfalls ein voller Erfolg werden.
Dazu gesellen sich als dunkle Naturfarben ein paar Klassiker, die immer gehen: Green Pumpkin, Green Pumpkin Chartreuse als Abwandelung für eine erhöhte Sichtigkeit mit uv-aktivem Anteil oder Cinnamon Blue Flake, das beim Ninja als two tone look Variante mit einem helleren, fast bernsteinfarbenen, Bauch erhältlich ist.
Unsere Schockfarben bilden Lime-Chartreuse, das auch aufgrund der Abstimmung im Vorfeld in die Farbpalette gewandert ist und Atomic Flash UV. Beide Farben sind stark uv-aktiv! Da Atomic bereits bei den Pintails sehr beliebt ist, war die logische Schlussfolgerung diese Farbe auch beim Ninja wieder zu produzieren. Hier ist sie eine zweifarbige Variante mit weißem Bauch, über den zusätzlich ein Perlmuttschimmer gelegt ist, erhältlich. Zusätzlich haben wir ihr für den „Extra-Flash“ noch einen guten Schuss Hologramm-Flakes gegönnt.
Aktuell befinden sich „Aurora Copper Minnow“ und „Wakasagi“ als Ergänzung zu den hellen Naturdekoren noch mitten in der Produktion. Da Motoroil UV bei Redbee und Machobee super funktioniert, wird diese Farbe beim Ninja natürlich ebenfalls erhältlich sein. Auch Motoroil UV wird gerade produziert. Sobald wir diese 3 Farben vor Ort haben, gehen sie online.
In 3 Zoll ist der NOIKE Wobble Shad Ninja in erster Linie natürlich als Barsch-Gummifisch konzipiert wirden. Dass er aber auch für andere Raubfische attraktiv ist, ist ebenfalls klar:
Wir konnten inzwischen diverse Fischarten mit Hilfe des Ninjas fangen. Neben Barsch, Hecht und Zander waren dies u.a. Forelle und Rapfen, aber beispielweise auch Barben.
Wir hoffen, dass euch unsere Farbauswahl, das was wir beim Entwickeln des Köders im Kopf hatten und natürlich die Umsetzung dessen ähnlich gut wie uns gefallen.
Wir sind stolz auf das Erreichte und mit dem Endergebnis mehr als zufrieden, weil wir unsere selbst gesteckten Ziele nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen haben. Auf den Wobble Shad Ninja werden viele schöne Fische folgen, da sind wir uns zu 100% sicher.
Ein ganz dickes Dankeschön möchten wir an dieser Stelle auch nochmal an Takeuchi-san und Fujiwara-san von NOIKE richten, die uns die Entwicklung nicht nur erst möglich gemacht haben, sondern dabei auch stets offen für unsere „deutschen“ Anforderungen und unsere ehrlichen Meinungen bezüglich der jeweiligen Prototyp-Stadien waren.
Den NOIKE Ninja 3“ findet ihr hier: http://www.lurenatic.de/de/barschkoder/noike-ninja-3.html