Tackle-Tipps NOIKE-Intensivtest an heimischen Gewässern
Beitrag enthält WerbungInzwischen sind ein paar Wochen ins Land gegangen, seit wir zuletzt Besuch von NOIKE aus Japan hatten. Gerne und ganz bewusst betonen wir oft, dass NOIKE Produkte, insbesondere die Gummiköder, auch in Deutschland intensiv getestet und auf unsere speziellen Anforderungen hin optimiert werden.
Um euch mal einen kleinen Einblick zu geben, wie so etwas aussieht und euch zu zeigen, dass das nicht nur leeres Werbegeschwafel ist, habe ich mich nun hingesetzt, um diesen Artikel zu schreiben. „Intensiv“ getestet heißt in unserem Fall, dass nicht nur wir von Lurenatic die Prototypen am Wasser testen – denn das wäre nichts Besonderes, so verfahren andere auch. Hoffe ich jedenfalls. Sondern „intensiv“ heißt viel mehr, dass Mitsushiro Takeuchi als Produktentwickler dieser Gummiköder und NOIKE-Chef himself den weiten Weg von Japan nach Deutschland auf sich nimmt, um zusammen mit uns an unseren heimischen Gewässern diverse Testläufe mit verschiedenen Prototypen durchzuführen.
So war es auch Anfang November letzten Jahres, als er uns mit seinem Freund Tetsuya Inoue besucht hat. Auf dem Plan standen in erster Linie das Feintuning des großen Wobble Shads, die ersten gemeinsamen Field-Tests des neuen Noike Gummifisches, sowie das Besprechen der allgemeinen Farbauswahl bei den Gummiködern.
Im Vorfeld hatten wir festgelegt, dass wir gemeinsam mit unseren NOIKE-Jungs Henrik und Mika den Bodden einen Besuch zum Hechtangeln abstatten und uns zusammen mit unserem Teamangler Fiete den Zandern der Elbe widmen. Zwei Top-Gewässer für jeweils einen Prototypen/Zielfisch. Das sollte doch reichen, um einige wichtige Erkenntnisse mitzunehmen und ein paar Fische zu fangen. Denkste!
Nachdem ich unsere Gäste mit reichlich Verspätung an einem Freitagabend am Hamburger Flughafen abgeholt habe (ich glaube wir waren nach einem Mitternachts-Snack und einem Willkommens-Bier erst um halb 2 im Bett), sah das am nächsten Morgen so aus:
Temperatursturz der übelsten Sorte! Nicht nur um gut und gerne 7-8 Grad °C, sondern direkt knackig unter null mit Schnee und Frost. Der Tag bei Fiete ist schnell erzählt: Null Fische an der Elbe und vereiste Rutenringe, alternatives Hechtangeln an Fietes „Top Hecht-Spots“ durch geschlossene Eisdecke weitestgehend unmöglich.
Immerhin konnten wir zumindest einen noch offenen See mit glasklarem Wasser ausmachen, so dass wir dort den Rest des Tages damit verbrachten, uns detailliert dem Laufverhalten der Prototypen zu widmen und darüber Aufzeichnungen zu machen.
Leider ist auch der Sonntag am Bodden nicht minder schnell erzählt. Eine Hand voll kleinere Barsche und einen Mini Zander gab es nach einer am Morgen teilweise bedenklich rutschigen Hinfahrt. Gut, dass die Japaner die Zeit zum Nickerchen im Auto genutzt haben. Entspanntes Fahren sieht definitiv anders aus. Dabei haben wir echt geackert, geworfen, geworfen, geworfen und nochmal geworfen. Aber manchmal steckst du einfach nicht drin. Ich könnte das Ganze jetzt für euch ausschmücken und spannend beschreiben, was genau wir gefischt haben, wo und auch, dass wir zum Ende hin volles Risiko mit langer Fahrtzeit zum letzten Spot gegangen sind und dabei fast vergessen haben, dass wir ja auch noch irgendwie wieder zeitig zurück müssen, aber ich will euch nicht unnötig langweilen. Es ist leider nahezu nichts wirklich Spannendes passiert. Weder bei uns, noch auf den anderen Booten, die zusammen mit uns wieder rein gekommen sind. Immerhin war das Wetter an sich ganz nice.
Ich bin dann noch am selben Sonntagabend direkt von Rügen aus nach Paderborn gefahren, um montags und Dienstagvormittags ein bisschen Büro zu machen. Außerdem wollte ich mir irgendwas einfallen zu lassen, um den Trip für unsere weit gereisten Besucher noch retten. Zumindest für Inoue san, der zum ersten Mal in Deutschland
sowie heiß auf seinen ersten Hecht war und dann so besch*ssene Bedingungen vorfindet.
Via Whatsapp-Absprache mit Claudio fiel die Wahl recht schnell auf die Region Müritz. Wir hatten uns bei den Raubfischtagen in Nauen lange mit Sebastian von den Müritzfischern (hier auch unterwegs als Monkeyman) unterhalten, so dass ich ihn einfach mal angerufen habe. Ehrlich gesagt hatte ich wenig Hoffnung, da so kurzfristig etwas zu erreichen, aber da hatte ich die Rechnung ohne Sebastian und Dennis gemacht. Im Handumdrehen haben die beiden etwas für uns aus dem Hut gezaubert.
Nach einem kurzen Telefonat bezüglich bevorzugter Angelart und Ködertypen (Werfen statt Schleppen, Shads von ca. 15-20cm) stand der Plan auch schon. Kölpinsee mit Guide Eddy. Wir brauchten uns im Vorfeld um rein gar nichts kümmern, die benötigten Lizenzen etc. besorgte man uns freundlicherweise, so dass wir einfach nur hinfahren mussten und sofort angeln konnten. Das spart massig Zeit am letzten Angeltag. Super gut!
An diesem Tag gab es dann auch endlich mal Aktivität. Leider hatten wir sehr viele Nachläufer, sowie äußerst zaghaft beißende Fische. Dies hing laut Eddy wohl damit zusammen, dass es relativ windstill auf dem Wasser war. Ich meine mich zu erinnern, dass er das Ausbleiben von Wind als den „kleinen Kölpintod“ bezeichnet und erklärt hat, dass dies zwangsläufig zu unglaublich vorsichtigen Fischen führt. Man kennt das ja, dass es bei „Ententeich“ nicht unbedingt einfacher wird. Wie allerdings ohne Wind quasi gar nichts ging und sobald auch nur leichte Bewegung auf dem Wasser auszumachen war die Hechte augenblicklich aktiv wurden, war (für mich) schon ungewöhnlich. Schalter an/aus. Echt strange.
Auch ansonsten hat Eddy wirklich einen super Job gemacht. Er hat nicht nur immer und immer wieder diverse, unterschiedliche Spots angefahren, sondern auch selbst absolut motiviert mitgefischt und den Japanern drum herum viel erklärt. Was die Spotwahl, das Driftfischen und die Eigenheiten der Hechte des Gewässers angeht, sind die beiden jetzt auf jeden Fall bestens informiert!
Am Ende des Tages hatten wir ein paar kleinere Fische im Boot, die großen blieben uns leider verwehrt. Dies hing auch damit zusammen, dass wir unsere Gummifische nicht mit Drillingen vollhängen wollten, nur um die spitz beißenden Hechte doch irgendwie zu Haken. Zu allem Überfluss verlor Claudio auch noch einen wirklich schönen Fisch aufgrund eines defekten Spitzenrings, der einen Schnurbruch verursachte. Gott sei Dank konnte der Fisch den Köder anscheinend sofort loswerden, so dass wir immerhin die Schnur, den kostbaren Prototypen und natürlich in erster Linie auch den Fisch retten konnten.
Anhand der Echolotbilder, der zahlreichen Nachläufer und der Drillaussteiger lässt sich aber zweifellos erahnen, welche Sternstunden man an den Gewässern der Müritzfischer erleben kann. Mit ein bisschen mehr Glück und etwas motivierteren Fischen, hätten wir sicherlich auch locker eine zweistellige Anzahl guter Hechte im Boot gehabt. Nichtsdestotrotz war es ein schöner Tag auf dem Wasser mit interessanten Gesprächen, woran Eddy einen ganz großen Anteil hat. Vielen Dank nochmal für deine Zeit!
Man könnte jetzt annehmen, dass es für den „dicken Fisch“ also nicht ganz gereicht hat. Ich war allerdings, wie bereits angedeutet, am Montag im Büro. Hier haben Claudio, Takeuchi san und Inoue san bei einer spontanen Ufertour richtig abgeräumt. Es gab nicht nur reichlich gallige Barsche, die sich den neuen NOIKE Shad schmecken lassen haben, sondern auch noch einen richtig fetten Winter-Meterhecht von 107cm mit dicker Wampe für Inoue san, was uns alle ganz besonders gefreut hat. Für dieses Gewässer ein absoluter Ausnahmefisch, was uns die Müritzfischer, die den Abschnitt ebenfalls kennen, auch nochmal ungläubig bestätigt haben.
Das Laufverhalten und die Form der Prototypen hatten wir bereits ausgiebig unter die Lupe genommen und uns über diverse Anpassungen unterhalten. Die angepeilten Fische gab es zum Ende hin dann also auch noch. Happy End!
So konnten wir den letzten Tag vor der Abreise dann auch guten Gewissens für ein bisschen Fachsimpeln über etwaige neue Produkte und die Farbauswahl nutzen. Ursprünglich wollten wir das viel eher erledigen, haben uns dann aber irgendwie völlig im Angeln verloren. Kennt ihr sicher.
Insgesamt hatten wir am Ende dennoch fünf sehr spannende und äußerst konstruktive Tage inklusive ein paar wirklich schöner Fische, so dass ihr euch für die Zukunft auf reichlich neues NOIKE Tackle „made in Japan“ freuen könnt.
Los geht es bereits in Kürze mit neuen Farben. Hier wären beispielweise Green Pumpkin Chartreuse bei den Pintails, oder Motoroil bei den Krebsen zu nennen, auf die bereits viele von euch sehnsüchtig warten.
Wer sich für das Angeln an der Mecklenburger Seenplatte interessiert, dem kann ich nur wärmstens empfehlen, sich mit den Müritzfischern in Verbindung zu setzen. Vom netten Kontakt, über die Organisation bis hin zu den Booten samt Guide Eddy war alles perfekt und vollkommen entspannt. Über das Potential dieser Gewässer brauchen wir glaube ich gar nicht erst zu reden. Sebastian (a.k.a. Monkeyman) hat sicher auch nichts dagegen, wenn ihr ihm einfach hier bei Barsch-Alarm unkompliziert eine PN zukommen lasst.
Alle Infos finden sich aber auch unter https://www.mueritzfischer.de/angeln/angelkarten-und-preise/
Falls ihr ansonsten Fragen zu NOIKE, den Produkten oder sonstige Anregungen und Kritik für uns habt, dürft ihr diesen Artikel gern nutzen, um sie auf den Weg zu bringen.
Bis dahin und beste Grüße!