Prostaff-Shimano Mit der Fliege tief auf Barsch
Hey Blogleserinnen und -leser,
der Frühling steht kurz bevor, in den nächsten Tagen soll es überall deutlich wärmer werden. Dadurch verbessern sich ganz klar die Angelbedingungen für die meisten Angelarten. Besonders die Meerforellenangler haben jetzt gute Chancen und man hört auch immer wieder von kapitalen Barschen aus den Seen.
Ich möchte euch heute aber über eine Erfahrung aus dem vergangenen Herbst berichten. Das Angeln mit der Fliegenrute gewinnt für mich zunehmend an Bedeutung. Ich testete deren Einsatz mittlerweile in vielen Bereichen und finde es äußerst spannend und fängig.
Ja, es ist möglich, auch in richtig tiefem Wasser mit der Fliege Fische zu fangen: dazu verwendete ich meinen hochgeschätzten und immer wieder bewährten Allrounder, die geniale G.Loomis 4ProX, allerdings nun mit einer WF-Sinkschnur der Klasse 6 und der Sinkrate 4. Die sinkt richtig schnell und ist ideal zum Befischen von Tiefen zwischen 4 und 7 m. In flacherem Wasser produziert sie durchaus schon den ein oder anderen Hänger, erst recht bei langsamer Köderführung. Als Köder benutzte ich einfache Fischchen-Streamer mit Augen (wichtig!) auf den Hakengrößen 6-8, meistens in Grün oder Braun. So konnte ich die im letzten Jahr üblichen kleinen Barsche als Futterfische sehr gut imitieren.
Wichtig bei dieser Angelei ist ein vergleichsweise kurzes Vorfach von maximal 1,5 m Länge, um besseren Köderkontakt zu haben und die Bisse zu spüren. Die schwere Schnur liess ich nach dem Auswurf 15- 20 sek absinken und strippte sie dann in kurzen aber ruckartigen Zügen wieder ein. Nach jedem Zug liess ich sie für 5 sek absinken. Bisse verspürte ich nur manchmal als deutlichen Ruck, meistens strippte ich eher in einen Widerstand. Dann schlug ich nach oben an.
Die Köderführung gestaltete sich mit einer Sinkschnur zuerst absolut ungewohnt. Ich musste mich darauf einstellen, daß die Schnur unter der Rute zunächst mal steil nach unten zeigt und erst in der Tiefe in einem Bogen in Richtung Köder verläuft. Dadurch hat man einen ziemlich indirekten Kontakt zum Köder. Dieser vermeintliche Nachteil gleicht sich aber offenbar dadurch aus, daß der Streamer ganz anders als ein auf und ab laufender Jigköder vielmehr gleichmäßig parallel zu Grund bewegt. Möglicherweise läuft der Köder so natürlicher oder wenigstens ungewohnt und wurde von den Barschen argloser genommen.
Ich fing jedenfalls richtig gut damit, die Barsche bissen darauf oft besser als auf die üblichen Spinn-Montagen. Und es macht trotz des höheren Aufwandes irre Spaß! Alles andere in den Bildern, es bestätigt sich für mich immer mehr : „Alles kannst Du mit der Fliege fangen.“ (diesmal in Hochdeutsch, hallo Bernd!)
Viele Grüße, Jochen Dieckmann