Salmoniden Funzt super: Baitcasten am Bach
Beitrag enthält WerbungSeit die Forellensaison bei uns eröffnet ist, schlage ich mich durch den Dschungel und unternehme weite Wanderungen an den Brandenburger Bächen. Die Truttenpirsch ist mal was anderes. Kurze (Unterhand-)Würfe aus der Deckung, die unter Ästen hindurch und auf den Zentimeter genau kommen müssen, wenn man einen Fisch anwerfen will, der noch keinen Spinner gesehen hat. (Der Angeldruck auf die Satzforellen ist an den ersten Tagen der Saison enorm.) Man muss sich bücken und strecken. Und beim Spinnern muss der Rollenbürgel eigentlich schon wieder zu sein, bevor der Köder die Wasseroberfläche erreicht, damit er direkt anstarten kann, wenn er wenige Zentis vorm gegenüberliegenden Ufer aufgetroffen ist.
Das sind ungewohnte Bewegungsabläufe. Auf den Weg in unerschlossene Bereiche muss man durch Morast stapfen, über kleine Bäche springen, gefährliche Kuhweiden passieren und sich durchs Dickicht schlagen. Die Werferei ist Konzentrationssache. Abends bin ich dann ganz schön platt. Aber immer noch heiß genug, um Pläne für den nächsten Tag zu schmieden. Bzw. kommt beim Angeln mit der Statio ja auch schon während der Bachsessions automatisch der Wunsch auf, nicht ständig den Bügel umlegen zu müssen.
Und so habe ich gestern Abend meine BFS-Baitcaster mit einer dehnungsarmen 20er Mono (Technium) bespult, ein paar schwerere Wobbler eingepackt (die Rapala Originals kann ich ohne Raum zum Ausholen mit der BC nicht zielgenau werfen) und bin voller Vorfreude an den Bach durchgestartet. Theoretisch müsste es doch eine riesen Erleichterung sein, wenn man den Köder ohne Umklappen des Schnurfangbügels zum Laufen bringt. An freien Stellen sollte man den Köder auch lautlos auf den Punkt pitchen können, was die unter Dauerbeschuss stehende Trutte so auch noch nicht kennt. Außerdem fallen mit der BC auch ganz flache Würfe unter überhängendes Gestrüpp leichter. Und man kann den Köder auch Zentimeter genau vorm Ufer abstoppen. Also nix wie rein ins Auto. Auch wenn heute Sonntag ist und bei dem schönen Wetter wahrscheinlich eine Volkswanderung am Bach stattfindet.
Nachdem ich meine Rolle auf das Spinnergewicht (3er Vibrax) eingestellt hatte, lief das alles genauso, wie ich mir das vorgestellt hatte. Einfach komfortabler, leiser, präziser und auch schneller.
Berechtigte Frage: Warum hätte das auch keinen Sinn machen sollen? Kann ich euch auch nicht sagen. Kann man jedenfalls gut machen. Hat enorm Spaß gemacht. Allerdings nahm der Ausflug ein jähes Ende. Beim Landen dieser Forelle hier…
… hatte ich plötzlich kein Land mehr unter den Füßen.
Bis dahin war’s aber echt ein schöner Trip zusammen mit der BFS-Kombo, ein paar Spinnern und einer immer noch grinsenden Janine.
Demnächst wieder…
J.