Prostaff-Shimano Mit dem T-Rig auf Winter-Barsch
In der Powerpoint-Präsentation, die ich auf den Hausmessen halte, geht’s in einem Kapitel um das Thema Texas-Rig. Das möchte ich aus aktuellem Anlass einmal aufgreifen. Denn wann immer die Barsche faul am Grund kleben und eigentlich gar nicht richtig fressen wollen, ist das T-Riggen die Top-Methode schlechthin. Deshalb ist die Methode im Winter besonders heiß.
Zum Angeln mit dem Texas-Rig verwende ich gerne Ruten mit einer etwas softeren Spitze, die die Fische nicht gleich zurückschrecken lässt, wenn sie den Köder anfassen. Ich verwende geflochtene Schnur, weil ich die Fische oft auf große Entfernungen beangle und die zaghaften Winter-Bisse möglichst mitbekommen will. Ich möchte euch mal drei unterschiedliche Kombos vorstellen, eine „grobe“, eine „softe“ und eine „supersensitive“.
Setup I: Das „grobe“ Texas-Geschirr
In starker Strömung und bei einer relativ hohen Zanderdichte Zum einen die Stradic SSTR71M mit einem Wurfgewicht von 10 bis 35 Gramm (Länge 2,15 m).
Mit ihr kann ich Tungsten-Bullets bis 1 Oz. noch gut werfen. Im Regelfall spielt sich das mit dieser Rute präsentierte Patronen-Spektrum aber im Bereich von 7 bis 14 Gramm ab. Die 12er NanoBraid sitzt auf einer 2500er Stradic FJ. Das passt farblich ganz hervorragend. Außerdem ist die weiße Stradic nunmal eine Rolle mi einem erstklassigen Preis/Leistungsverhältnis.
Setup II: Die softe Texas-Hardware
Eine tolle T-Rig-Rute ist auch die NASCI AX in 2,15 m mit einem Wurfgewicht von 7 bis 21 Gramm. Sie trägt die Bezeichnung SNASAX71ML.
In meinem Angel-Haushalt ist das die Rute meiner Freundin, die sie als Allround-Rute zum Barscheln einsetzt. Damit wird dann vor allem gedropshottet und gejiggt. Dank der etwas weicheren Spitze eignet sie sich aber auch extrem gut zum T-Riggen. Mit ihr präsentiert man am besten Bullets von 4 bis 14 Gramm. An der NASCI sitzt eine 2500er Technium, die mit einer 10er PowerPro bespult ist.
Setup III: Die UL-T-Rig-Kombo
Bei wenig Strömung, im Flachwasser, in klarem Wasser oder wenn ich in Starker Strömung leicht angeln will, bringe ich die UL-Kombo an den Start. Das Kernstück ist die 2,25 m lange „schwere“ Diaflash AX (SDFLAX225L).
Mit dem supersenitiven Mikado-Stäbchen macht das Angeln mit dem Texas-Rig noch mehr Spaß als eh schon. (Ums mal mit Jürgen Klopp zu sagen: Das System und die Diaflash passen zusammen wie A… auf Eimer.) Durch die feine Spitze sinkt die Fehlbissquote auf unter 10 Prozent. An dieser Rute sitzt entweder eine 2500er Rarenium oder eine 2500er Stradic Ci4+ – in beiden Fällen eine sehr leichte Rolle, die gut zur extrem leichten Rute passt. Hier fiche ich 0,004er bis 0,08er NanoBraid oder auch mal eine 10er PowerPro – je nach Anlass (an der Spree kann ich z.B. feiner ran als auf dem Peenestrom).
Das Texas-Rig itself
Als Vorfach-Material verwende ich immer Fluorocarbon, weil es abriebfester ist als Mono. Die Stärke variiert beim Barschangeln von 0,17 mm bis 0,33 mm. Als „Blei“ kommt immer ein Tungsten-Bullet heran. Das Material ist einfach kompakter und ermöglicht es mir so, mit noch leichteren Gewichten zu arbeiten. Vor dem Blei sitzt entweder eine Glasperle (wenn ich ein bisschen Geräusche produzieren will) oder eine aus Gummi (die den Knoten besser schützt) oder gar keine Perle. Ich bringe Bullets in den unterschiedlichsten Farben zum Einsatz und bilde mir ein, dass es manchmal besser ist, wenn das Gewicht silbern glänzt. An anderen Tagen scheint vom Blitzen aber eine Scheuchwirkung auszugehen, so dass matt lackierte Bullets besser fangen.
Köder
Am T-Rig kann man so ziemlich alles anbieten, was aus Gummi ist. Jetzt im Winter verwende ich am liebsten schlanke Würmer mit einer kleinen Locke.
Die springen schon beim kleinsten Zupfer an und scheinen bei den Barschen jetzt besonders hoch im Kurs zu stehen. Aber auch schlanke Gummifische mit einem Schaufelschwanz werden gern genommen. Wichtig ist ein Final Keeper oder ein anderer Baitholder, der den Köder lange am Haken hält.
So reißen die Nasen der Gummis nicht so schnell aus und außerdem kommt es bei Fehlbissen oft zu Nachfassern.
Köderführung
Das T-Riggen im Winter ist eine reine Zeitlupenangelei. Der Köder wird kaum vom Grund abgehoben und bleibt so lange im Sichtfeld. Am besten zupft man ihn zentimertweise ein und lässt ihn dann ein paar Sekunden ruhen. Während der langen Pausen in der Ablage können die Barsche die Köder dann inhalieren. So sensibel die Montagen auch sind – manchmal haben die Fische beim erneuten Anzupfen den Wurm schon im Maul. Deshalb gilt es sofort anzuschlagen, wenn man bei der Kontaktaufnahme einen ungewöhnlichen Widerstand spürt.
Viel Erfolg beim T-Riggen wünscht euch
Johannes