Barsch Mit dem Mini-Spinnerbait auf Barsch
Beitrag enthält WerbungAuf den Mini-Spinnerbait komme ich gleich zu sprechen. Vorab ein kleiner Rückblick auf die WPC 2018: Auch 2018 waren im Haringvliet Spinnerbaits mal wieder der heiße Scheiß, wenn es darum ging, dicke Barsche von den Steinpackungen wegzupflücken oder aus dem Kraut zu drexeln. Zumindest bei vielen anderen Teams. Ich habe nur einen dicken Barsch auf Spinnerbait drangehabt, den aber nach 4 Kopfschlägen an der Oberfläche verloren. Dennoch wird diese kurze Begegnung eines DER WPC 2018-Bilder sein, das mir am längsten erhalten bleibt. Zu geil auch der Biss: Ich schmeiße an die Steine einer Buhne, kurble an, bekomme einen Fehlbiss und beschleunige kurz. Peng. Ein Knallbiss knappt unter der Oberfläche. Ein riesiger Barsch schüttelt sich. Der Druck fällt ab. Der Barsch dreht ab.
In diesem Gewässer fischen wir große Spinnerbaits. Dustin und ich setzen auf den Vibrashaft von Stanley in 14 Gramm, der auch schon in so mancher BATV-Folge zum Superstar wurde.
Einen wichtigen Fisch hat mir dieser Köder bei der WPC aber schon gebracht. Nämlich einen 80er Hecht.
Und Dustin hat einen schönen Barsch im Training gefangen.
Unsere Top-Trailer: 4 Inch Fat G-Tail Grub (reins), 4 Inch Fat Swing Impact, 4 Inch Wobble Shad oder kleiner EZ Swimmer von Gambler.
Wir fischen die Gespanne aufgrund des großen Einzugwiderstandes ausschließlich mit der Baitcaster. Und zwar mit MH-Ruten (Poison Adrena, Expride oder Zodias). Auf den Rollen (Curado HG, Metanium) ist relativ dicke Geflochtene drauf (bei mir 15er PowerPro) und vor das Stahlvorfach (11 kg 1×7 Titan) ist ein ca. 2 m langer FC-Leader geschaltet (35er Aspire Fluorocarbon). Das macht Sinn und noch mehr Spaß.
Jetzt ist es aber halt so, dass in diesem Haringvliet brutal große Barsche herumschwimmen und dazu viele Hechte. Dass sogar die Zander gern auf Spinnerbaits ballern, macht es einfach, so große Wummer in den Karabiner zu schrauben. Das ist nicht überall so. Und deshalb fische ich hier in der Spree kleinere Spinnerbaits. Ich mache das schon seit Jahren und habe seit Jahren gute Erfolge damit. Davon zeugen diverse Artikel über das Angeln mit dem Heli-Snap, einem Karabiner-Drahtgestell mit einfachem Rotor.
Die Zeit schreitet voran und der Barsch ist voll drin im Fokus der Köderhersteller. Und damit gibt’s auch immer mehr barschspezifische Köder. U.a. auch Spinnerbaits.
Das kleine Teil bringt satte 11 Gramm auf die Waage, hat nur eine Blade, dafür aber ein fettes Skirt, einen schicken Jig (ok, die Augen verabschieden sich nach ein paar Steinkontakten), einen scharfen Haken und ein cooles Feature: Der Kopf kippt ab. Beim Biss streckt sich der Spinnerbait also, so dass der für die vielen Fehlbisse verantwortliche Winkel nicht mehr existiert und mehr Fische gehakt werden. Meines Erachtens eine wirklich geniale Idee.
Natürlich gibt’s noch viele andere kleine Spinnerbaits. Aber dieses Gomoku-Teil ist schon besonders cool, finde ich. Auch wegen des hohen Gewichts.
Immer mit Trailer!
Auch ein Mini-Spinnerbait wird niemals blank gefischt. Auf den Haken kommt immer ein Trailer. Ich empfehle einen 3 Inch Fat G Tail Grub, einen No Action Shad (3er Shad Impact) oder einen kleinen Action Shad/Wurm (Fat Swing, Wobble Shad, Swing). Ich versuche immer schöne Farbkombinationen zu erzeugen. Entweder einen Hell/Dunkel-Kontrast oder ein Ton-in-Ton-Gemenge.
Mini-Spinnerbait-Gerät
Klar. Die kleinen Spinnerbaits machen nicht so viel Druck, dass man mit ihnen eine Barsch-Station platt angeln kann. Stilecht mit der Baitcaster macht es aber noch mehr Spaß. Ideale Rute sind z.B. die Expride BFS (altes Modell) oder die Zodias BFS, die mit 12 Gramm Wurfgewicht angegeben sind, aber auch die paar Gramm mehr können, die der Trailer zum 11 Gramm schweren Gomoku dazu bringt. Dazu eine schone leichte Rolle (der Shimano-Mensch empfiehlt natürlich die Aldebaran) und dann kann man sich überlegen, ob man 2oer bis 25er FC aufzieht oder eine 10er Geflochtene. FC ist leise und unsichtbar. Geflecht übermittelt die Anfasser besser. Ich mag FC inzwischen aber fast lieber für diese Angelei.
Mini-Spinnerbait-Einsatzgebiet
Auch die kleinen Spinnerbaits funktionieren am besten im bzw. überm Kraut, in Seerosen oder eben an Steinpackungen, wo sie meist auf den ersten Kurbelumdrehungen zünden – oder eben nicht. Hinderniskontakt ist nicht unbedingt nötig, aber förderlich. Und wenn man schon so einen Hänger- und Krautschutz zur Verfügung hat, sollte man den auch ausnützen und fleißig gegen die Steine oder Hölzer bouncen bzw. durchs Grünzeug durchgehen.
Mini-Spinnerbait-Führung
Spinnerbaiten ist furchtbar einfach: Hindernisse suchen, Hinderniskontakt aufnehmen. Ansonsten durchkurbeln und beim Fehlbiss ein bisschen beschleunigen.
Für alle, die sich nicht an die dicken Spinnerbaits rantrauen bzw. die Gewässer befischen, in denen die Teile keinen Sinn machen, ist das Mini-Spinnerbaiten ein guter Einstieg in eine spannende Angelei. Manchmal fängt man mit dem Spinnerbait halt wirklich mehr als mit dem Wobbler oder Gummifisch. Manchmal kommt man an Stellen ran, die man mit anderen Ködern nur schwer befischen kann. Und manchmal steht da dann ein besonders schöner Barsch.