Tackle-Tipps Miniköder I: 6 Wobbler im Überblick
Hier möchte ich Euch einmal einige meiner liebsten Mini-Wobbler vorstellen. Als da wären der Tiny Fry von Illex (SENSAS, links im Bild), der Shannon-Wobbler (YAD), der MOSA-Wobbler, der Tormentor (ABU), die Hornet (Salmo) und der Dorado-Wobbler. Alle haben andere Vorzüge. Was sie eint, ist ihre Größe. Denn keiner meiner Kleinwobbler misst über 5 cm. Damit sind die Teile genau das Richtige, um im Sommer die Brut zu imitieren, auf die sich jetzt vor allem Barsch und Rapfen spezialisiert haben.
Um mit den Wobbler auch wirklich Spaß zu haben bzw. um sie richtig zum Laufen zu bringen, ist feinstes Gerät angesagt. Am besten eigenen sich kurze Ruten mit einem Wurfgewicht bis maximal 10 Gramm. Super sind z.B. die Black Panther von D.A.M. in 1,8 m (WG: 1 – 5 g), die Crypton Spin Ultralight in 1,5 m von Quantum (WG: 2 – 8 g), die Mitchell Top Spin in 1,8 m (WG: 1 – 5 g) oder die Portland von YAD in 1,9 m (WG: 2 – 10 g).
Dazu passen feinste Röllchen (z.B. die 310 X von Mitchell), die mit dünner Mono (max. 0,16 mm) bestückt sind. Da man mit extrem dünnen Schnüren fischt, sollte man sich eine Schnur mit entsprechend hoher Tragkraft auswählen. Hier hat sich die Stroft GTM bewährt.
Die Wobbler werden direkt an die Schnur gebunden. Ein Karabiner stört den Lauf der Miniköder ganz enorm. Damit die Kleinen ihre volle Wirkungskraft entfalten, ist der Rapala-Knoten angesagt. In der Schlaufe können sich die Kleinwobbler erst so richtig austoben.
Und jetzt zu den einzelnen Ködern:
Der 4 cm lange Shannon-Wobbler von YAD ist ein relativ schlankes Kleinfischimitat und läuft extrem aggressiv. Einfallendes Licht wird von der Holofolie reflektiert. Die Schaufel lässt ihn so ca. 1,5 m tief tauchen. Damit ist er genau die richtige Wahl, wenn sich die Kleinfische nicht ganz an der Wasseroberfläche aufhalten. Man kann die Dinger auch einfach in die Strömung stellen. Die vitale Aktion reizt vor allem Barsch und Rapfen. Natürlich vergreifen sich auch kleinere Hechte gern an diesem übersichtlichen Happen.
Der Tormentor von ABU ist 5 cm lang und durch die schlanke Form ein geniales Laubenimitat. Gerade wenn sich die Kleinfische unter der Wasseroberfläche sonnen. Denn er läuft extrem flach (ca. 10 cm „tief“). Auch dieser Wobbler blitzt bei einfallendem Licht auf. Für einen Zusatzreiz sorgen die eingebauten Rasseln (Typ: Hochtöner). Der Lauf ist um einiges ruhiger als der des Shannon-Wobblers. Damit fällt er auch nicht negativ auf, wenn sich die Kleinfische im Hochsommer fast regungslos ein Sonnenbad gönnen. Spektakulär sind die Bisse. Nicht selten schleudert es den Kleinwobbler beim Angriff aus dem Wasser.
Der Tiny Fry von Illex ist nur 3,8 cm lang und ebenfalls ein sehr schmales Wobblerchen. Der Suspender taucht bis auf maximal 30 cm ab. Dadurch, dass das kleine Frittchen im Wasser schwebt, kann man dieses Modell mit Spinnstopps stehen lassen. Wenn man ihn dann anzieht, bricht er schön zur Seite aus. Und diese plötzliche Bewegung ist das Signal, auf das die Räuber scheinbar alle heiß sind. Denn der Zugriff auf diesen „Mini-Jerk“ erfolgt meist nach einer kurzen Einholpause.
Etwas bauchiger ist der Dorado-Wobbler, der inzwischen von Think Big vertrieben wird. Ihn gibt es sowohl als sinkendes Modell als auch als schwimmende Ausführung. Ich bevorzuge letztere, da ich dann genau weiß, wie tief mein Köder abtaucht. Mit 2,5 cm Länge ist die kleineste Ausführung dieses Wobblers eines der kleinsten Modelle auf dem Markt.
Der kleine MOSA-Wobbler fällt zunächst einmal wegen seines bulligen Körperbaus ins Auge. Auch MOSA bietet schwimmende und sinkende Modelle an. Die Schimmwobbler tauchen relativ tief ab (mindestens 2,5 m). Hier entfalten sie eine sehr lebhafte und bockige Aktion. Im Inneren befindet sich eine Rassel (Typ: Tieftöner). Der größte Vorteil, den diese Wobbler wegen der kompakten Form mitbringen, sind die genialen Flugeigenschaften. Mit keinem der hier vorgestellten Kleinstwobbler kommt ihr weiter raus!
Die kleinste Hornet von Salmo ist 2,5 cm lang. Man bekommt sie als sinkende Ausführung, die ca. einen halben Meter tief agiert. Das Laufverhalten kann man als recht aggressiv beschreiben. Die kleine Hornet macht nicht nur Barsche schwach. Auch zum Forellenfischen im Bergbach oder -fluss eignet sich dieser Wobbler ganz hervorragend. Einfach zwischen den Felsen abtreiben lassen und dann langsam wieder anziehen, so dass sie in die Ausspülungen abtaucht. Dieser Präsentation kann kaum ein Salmonide widerstehen.
Ich kann Euch die feine Fischerei wirklich ans Herz legen. Erstens fängt man mit den Miniködern im Sommer einfach am meisten. Zweitens macht das Angeln mit extrem leichtem Gerät einen Mordsspaß. Drittens fängt man nicht nur kleine Fische auf kleine Köder. Wenn ein guter Rapfen an der 16er Leine tobt, kommen auch erprobte Großhechtspezis ins Schwitzen. Aber auch ein 25 cm-Barsch biegt ein Mikadostäbchen ganz ordentlich durch. Wenn sich allerdings extrem viele Kleinhechte in einem Gewässer aufhalten, sollte man sich das Fischen mit den Miniwobblern verkneifen. Denn jedem einigermaßen sensiblen Angler sollte es im Herzen weh tun, wenn eine kleine Fritte den Wobbler bis in die Kiemen einsaugt. Um den Grad der Verletzung einigermaßen erträglich zu gestalten, drücke ich die Widerhaken der Drillinge fast generell an. Wer beim Drill darauf achtet, dass die Schnur immer getrafft ist, wird auch so kaum Fische verlieren. Und wenn ist es auch egal. Der nächste Abnehmer steht ja meist schon in den Startlöchern.
Fazit: Das ultraleichte Spinnfischen mit Kleinstwobblern ist eine völlig eigenständige Disziplin und erfordert eben auch entsprechendes Gerät. Wer sich darauf einlässt, wird auch im Hochsommer seinen Spaß am Spinnfischen haben…