Fangberichte Mein Sohn ist Schuld, dass ich jetzt “süchtig“ bin
Schuld An meiner jetzigen (Angel-)Sucht ist eigentlich mein Sohn. Ich hatte zwar schon immer Interesse am Angeln. Da aber in meiner Familie niemand aktiv geangelt hat, beschränkte sich diese Tätigkeit bei mir auf diverse Aktionen im Urlaub mit meinen Eltern.
Meine ersten Forellen fing ich als ca. 8-Jähriger in einem Bach in Österreich zusammen mit den einheimischen Kindern. Allerdings benötigten wir dazu keine Angel, wir fingen sie mit der Hand !! Wir beobachteten dazu die Forellen im Bach wie sie hinter die zahlreich vorhandenen Stützpfähle der Uferbegrenzung schwammen. Dann auf dem Bauch an den Pfahl ranrobben, runterbeugen und blitzschnell von beiden Seiten mit den Händen hinter den Pfahl greifen. Nach einigen erfolglosen Versuchen hatte ich den Dreh bald raus.
„Richtig“ angeln konnten die Gäste in den*hauseigenen Forellenteichen. Die Erfolgsquote lag bei 90*Prozent, wenn man den Haken ohne Köder benutzte, mit Köder*bei 100 Prozent. Die Forellenteiche bestanden aus zwei Tümpeln ca 50 m² groß mit je 200 bis 300 Forellen besetzt. Wir Kinder warteten natürlich nicht, bis unsere Eltern Forellen essen wollten. Ich nahm mir also eine Stecknadel welche ich über einer Kerze zu einem Haken bog und fertig war der Angelhaken. Dazu eine Drachenschnur und dann wurde geangelt ohne Ende. Allerdings wurde es bald langweilig, da man trotz des fehlenden Wiederhakens ständig Erfolg hatte. Dann kam die Steigerung. Beim nächsten offiziellen Forellenangeln wurde ein richtiger Haken „abgezweigt“. Dazu ein Haselnußbaumzweig und dann ging es* „professionell“ ausgerüstet an den nächsten Fluß.*
Die Erfolgsquote sank rapide, aber ich fing was. Allerdings wusste ich zu dieser Zeit noch nicht, dass die Forellen im Fluß auch jemandem gehörten und da mich der Nachbar bei meinem Angeltörn beobachtet hatte, konnten unsere Gastgeber nur mit viel Mühe eine Anzeige des Pächters wegen Wilddieberei abwenden. Letztens habe ich einen Bericht über diesen Fluß, die Mur bei St. Michael, gelesen. Die Wochenkarte kostet so um die 250 Euro bei einer Fangbegrenzung von 5 Stück pro Tag. Beim Nachbarn hab ich mich dann übrigends*am letzten Urlaubstag noch für den Ärger, den ich bekommen habe, bedankt und ihm die Scheiben vom Hühnerstall eingeworfen (*gg*). Allerdings durfte ich die ein Jahr später,*im nächten Urlaub dort, von meinem Taschengeld bezahlen.
Mein Interesse am Angeln war dadurch jedoch nicht gebrochen.*Allerdings bin ich nie dazu gekommen, einen Angelschein zu machen. In erster Linie hinderte mich das Fußballspielen daran, da die Kurse meist Dienstags und Donnerstags waren. Und da war Training angesagt. Vor fünf Jahren war ich dann endlich soweit und wollte zusammen mit zwei Fußballkameraden in der Winterpause meinen Angelschein machen. Allerdings ist zwei Wochen vor Kursbeginn unser Haus ausgebrannt und ich durfte*dann die Bude*2 Monate lang renovieren.*Also blieb es bei div. Puffbesuchen.
Irgendwann*nahm ich*mal meinen Sohn mit. Er war damals*fünf und ich immer noch Gelegenheitsangler. Es war übrigends seine Idee mitzukommen. Er wollte unbedingt auch mal angeln. Nach ca. einer Stunde, als ich ihm endlich klar machen konnte, dass Angeln nicht bedeutet, alle 2 Min. die Rute auszuwerfen, musste ich feststellen, dass das wichtigste Zubehör die Ersatzbatterien für seinen Gameboy waren. So konnte ich wenigstens einigermaßen ungestört meine Maden baden. Nachdem ich endlich auch eine Forelle erwischt hatte, kam seine Aufmerksamkeit langsam wieder zurück. Allerdings mußte ich mir ständig anhören, warum der Nachbar zu unserer linken denn so viele Forellen fängt und wir nicht.
Um ihn zu beschäftigen und ein wenig aus Eigennutz, setzte ich ihn als Spion ein !!! Ich sagte ihm, er soll doch mal hingehen und fragen, was der MKamerad für Köder benutzt. Zu meinem Erstaunen ging er auch hin und erzählte eine ganze Weile mit dem Mann.*Als er wieder kam, hatte er einen Wurm dabei. Ich machte ihm den Wurm an seine Angel und er war wieder voll bei der Sache. Bilanz dieses Angeltages war: Ich hatte eine Fisch und mein Sohn fing in der letzten Stunde mit ein und dem selben Wurm sieben Forellen. Der Wurm wurde zwar von Fisch zu Fisch immer kleiner, aber das schien die Forellen nicht zu stören. Mein Sohn war jedenfalls stolz wie Oskar und das bekomme ich heute noch manchmal zu hören, dass er sieben hatte und ich nur eine. Jedenfalls war auch bei ihm die Lust aufs Angeln geweckt.
Unsere gemeinsamen Angelausflüge waren jedoch Aufgrund meiner Scheidung, und der*Auffassung meiner Ex-Frau, mir mit dem Entzug meiner Kinder eins auszuwischen, kaum noch gegeben. Der Kontakt beschränkte sich im großen und ganzen auf das Abholen von Geburtstags- und Weihnachtsgeschenken. So auch im Herbst 2002, als mein Sohn (13)*bei mir im Büro vorbeikam, um mich zu fragen ob ich ihm den Angelschein bezahlen würde, da seine Mutter es nicht macht. Da der Kurs zufällig bei uns im Ort stattfand, bin ich also mit ihm hin -*zum Anmelden. Als ich dann im Unterrichtsraum stand und das Formular für meinen Sohn ausfüllte, es muß wohl so ein Moment gewesen sein, in dem man etwas tut, ohne darüber nachzudenken, nahm ich ein zweites Formular, füllte es aus und bezahlte für uns beide. Dann rief ich meine jetzige Frau an sagte ihr, dass ich heute später komme und nahm am Unterricht teil. Nach dem Verteilen der Unterlagen, als ich die Liste mit den Terminen sah, ließ dann wahrscheinlich mein Dämmerzustand wieder nach. Da war es allerdings (zum Glück)*schon zu spät. Also zog ich das Ding durch. Als ich dann am Abend von meinem „Aussetzer“ und den daraus resultierenden Terminen*erzählte, wollte die Tochter (14) meiner jetzigen Frau auch gleich mitmachen. Somit waren wir also zu dritt. Bei meinem Sohn ließ die Euphorie allerdings schon nach zwei Wochen erheblich nach und da ich kaum Einfluß auf ihn nehmen konnte, ist er dann nach ca. 50 Prozent verpassten Unterrichtsabenden und nicht wahrgenommenen Übungstagen mit mir, sang und klanglos durch die Prüfung gerasselt. Meine „Tochter“ war bei der Prüfung sogar etwas schneller als ich und hat problemlos bestanden. Allerdings war sie nur einmal mit beim Angeln, da bei einer 15-jährigen mittlerweile andere Interessen*stärker waren.
Mich jedoch hat es jedoch voll erwischt. Ich frag mich nur wo das enden soll.**Im Januar 2003 hab ich dann meine erste Angelausrüstung bei e-bay ersteigert. Für 200 Euro,*7 Teleruten mit Rollen und div. Kleinkram. Davon benutze ich mittlerweile nichts mehr, denn nachdem ich das erste mal eine Steckrute in der Hand hatte, wusste ich, was zu tun war. Jetzt wird auch schon geplant, selbst eine Rute zu bauen und*ich nehme jedes Anglertreffen mit, was ich einrichten kann. Der Sportbootführerschein*ist auch gerade in arbeit. Dann sollte eigentlich ein kleines Angelboot kommen. Allerdings ist meine Frau mittlerweile der Meinung, dass es ruhig etwas größer sein könnte, damit man genügend Platz zum Sonnen (Angeln) hat. Also ich finde den Gedanken, die Wochenenden auf einem Boot beim Angeln zu verbringen, recht angenehm. Aber wo soll das noch hinführen ?? Gibt es eine Medizin gegen diese Sucht ?? Allerdings dürfte sie nicht zu stark sein, denn es soll ja nur nicht schlimmer werden.
Aber wie man ja auf dieser Seite hier sieht gibt es noch mehr von diesen „Süchtigen“.