Tipps & Tricks Mehr Wurfweite mit der Baitcaster! Tipps, Tricks & Anleitung
Beitrag enthält WerbungLassen sich mit einer Baitcaster wirklich die gleichen Wurfweiten erzielen wie mit einer Spinning-Kombo? Welche Multi wirft am weitesten? Daiwa? Shimano? Abu? Tailwalk? Und welches Rutenmodell muss man fischen, um die Maximalwurfweite aus der Rolle herauszukitzeln?
Ums vorweg zu nehmen: Diesen Beitrag haben wir allen Usern zu verdanken, die sich in die Diskussion um die Baitcasterei vom Ufer eingeschaltet haben. Ich fasse hier nur zusammen.
Hintergrund: User zero5ive hat einen Thread gestartet, weil er wissen wollte, welche Ruten-Rollen-Schnur-Kombination die Kollegen so fischen, wenn sie vom Ufer aus Maximalwurfweiten mit der Baitcaster erreichen wollen. Er beschäftigt sich seit einem Jahr mit der Baitcasterei und weiß auch, dass er wurftechniktechnisch noch nicht mit den BC-Routiniers mithalten kann. Allerdings möchte er sein Setup perfektioniert wissen, während er am Wurfstil arbeitet.
Hier geht’s in den Thread: Baitcasting vom Ufer aus
Seine aktuelle Ruten-Rollen-Schnur-Kombination: Shimano Zodias 168BFS 2,03m und Shimano Brenious bespult mit Sunline Cast Away 10LB. Mit ihr wirft er 7-Gramm-Jigs und Bullets mit einem 3-Ich-Gummi gefühlte 30 Meter, was nicht ausreicht, um vom Ufer die fischträchtigen Spots zu erreichen.
Ganz wichtig an dieser Stelle: Dieses Problem kennt so ziemlich jeder, der ins Baitcasten einsteigt. Nur deshalb gibt’s diese Zusammenstellung. Also vielen Dank, zero5ive für die Threaderöffnung!
Hier die wichtigsten Tipps auf einen Blick (ungefiltert):
- Hochmodulierte Ruten werfen weiter
- Längere Ruten fischen
- Die Bremseinstellung optimieren
- Die Baitcaster entfetten
- Volle Konzentration bei jedem Wurf
- Üben, üben, üben
- Einen fast 4-stelligen Betrag in die Kombo investieren
Die perfekte Rute zum Baitcasten:
Die Rutenlänge: Längere Ruten werfen ein bisschen weiter. Allerdings hat die Fisch&Fang in einem Feldtest mit Spinnruten bewiesen, dass die Rutenlänge weit weniger Einfluss auf die Wurfweite hat als angenommen. Dennoch: Wer mit der Baitcaster maximal weit werfen will, ist mit 7 Fuß-Ruten gut beraten. (Frei nach NorbertF und FD2312)
Die Rutenaktion: Langsame Ruten beschleunigen ohne Kraftaufwand. Schnelle Ruten bringen aber mehr Wurfweite. (Frei nach joker)
Auch eine hochmodulierte Baitcast-Rute muss perfekt aufs Ködergewicht abgestimmt sein: „Eine hoch modulierte Rute ist i.d.R. weniger hoch modulierten Modellen deutlich überlegen. Dabei kann man diesen Vorteil nur ausnutzen, wenn man die Rute im mehr oder weniger optimalen Bereich nutzt und möglichst stark auflädt, ohne diese zu überlasten.“ (Zitat von B o r i s) Wenn ihr euch mit dem Thema Modulation intensiver auseinander setzen wollt, könnt ihr mal in diesen Thread hier schauen: Wurfweitenunterschied Baitcaster-Statio
Gibt’s die optimale Bremseinstellung?
Man hat ja viele Regler, an denen man drehen (die Spulenrotation bremsen) kann. Die Kombination variiert von Rollenmodell zu Rollenmodell. Es gibt Fliehkraftbremsen, Magnetbremsen und die Spulenbremse. Und so ist es schwer, eine allgemeingültige Aussage über die beste Bremseinstellung zu treffen. Zumal die Werfer da unterschiedliche Einstellungen bei der gleichen Rolle vornehmen. Siehe janfischt und PM500X. Beide fischen eine Scorpion. PM500X hat seine getunt. Beide werfen über 50 m mit 10 Gramm. janfischt macht es so: „Meine Weitwurf- Bremseinstellung sieht so aus, dass ich in der Fliehkraftbremse nur 1/2 Pin aktiv habe, dafür die Spulenbremse eher etwas geschlossener ist als für Würfe im Nahbereich.“ PM500X so: „Bin zwar erst dieses Frühjahr frisch in die BC Welt eingestiegen aber klappt mittlerweile auch echt gut. Die Spulenbremse hab ich immer komplett offen, bei der Fliehkraftbremse hab ich 2 Pins aktiv. So läuft die Spule sehr leicht an, überschlägt sich aber nicht. Die Fliehkraftbremse trägt entsprechend ihren Teil dazu bei. Viele lassen versehentlich den Daumen etwas auf der Spule, was viel Wurfweite kostet. Bewusstes Herunternehmen vom Finger half bei mir.“ Ich würde sagen: Der Daumen muss auf die Spule, wenn ihr keinen Tüddel wollt. Aber bei PM500X scheint es ohne Daumeneinsatz zu funktionieren. Wenn’s schon hier große Unterschiede gibt, wie sollen wir uns dann auf eine einheitliche Einstellung einigen?
Macht Rollen-Tuning Sinn?
Wir gehen hier von zero5ive’s Brenious und ähnlichen Geschossen aus und von Ködergewichten über 10 Gramm. Solche Rollen müssen durch diverse Bremssysteme eingebremst werden. Dazu noch einmal B o r i s: „Die Rolle möchte i.d.R. sowieso noch viel schneller drehen als eigentlich nötig, sodass man diese deswegen mit den verschiedenen Bremssystemen einbremst.“ Deshalb wird einem Anfänger ein Rollen-Tuning mit Keramik-Kugellagern weniger bringen als ihm lieb ist. Im Gegenteil. Die Rolle wird zum unberechenbaren Wildpferd, das ein ungeübter Werfer nur mithilfe des Bremssystems einfangen kann. Damit verpufft der Effekt des Kugellagerwechsels.
Rollenentfettung und –säuberung fördert die Wurfweite bei Baitcastern!
Ein ganz wichtiger Tipp kommt von janfischt. Um mehr Wurfweite zu erzielen, muss man Rollen sauber machen und von überflüssigem Fett befreien. Dazu gibt’s ein schönes Video, in dem ihr seht, dass sich das komplizierter anhört als es tatsächlich ist. Man braucht nur ein bisschen Geduld und ein paar Wattestäbchen.
Baitcaster-Wurfstil ist der dominierende Faktor!
Natürlich kann man sich über die Schnur Gedanken machen. Und je mehr man investiert, desto eher scheinen die Voraussetzungen gegeben, wirklich gleich weit oder weiter zu werfen als mit einer Spinning-Kombo. Aber – und da sind sich die meisten Baitcaster-Experten einig: Den allergrößten Einfluss auf die Wurfweite hat – gutes Material vorausgesetzt – der Wurfstil. Die Power aus dem Blank muss in einer fließenden aber dynamischen Bewegung auf den Köder übertragen werden. Dann wirft man mit der Baitcaster genauso weit wie mit der Spinning-Kombo. (Wobei viele User – u.a. Kanalbarschjäher und angelspass – angemerkt haben, dass man mit der Stationärrolle problembefreit feinere Schnüre fischen kann, weshalb man sich mit der Spinning-Kombo leichter tut, Extremwurfweiten zu erreichen.) Dass man mit der Baitcaster (BC) aber 80 m und mehr erreichen kann, zeigen euch diese beiden Männer hier in einem Wurfweiten-Vergleich:
Den perfekten Weitwurfstil könnt ihr euch hier abschauen. Dazu braucht ihr allerdings ein bisschen Platz um euch herum.
Dann lasst uns mal alle ein bisschen üben gehen mit der Baitcaster. Ein paar Meter mehr sind immer drin! (Über Anregungen zur Wurfweiten-Steigerung und weitere BC-Tipps in den Kommentaren oder im Forum sind wir hier natürlich alle dankbar.)