Fangberichte Lippe mit Biss!
Da mein Hauskanal (DEK) zur Zeit auf meiner Strecke leider kaum befischbar ist, wich ich kurzerhand auf einen anderen Fluss aus, um mal wieder auf Barsch zu peitschen.
Nachdem das Auto abgeparkt war, ging’s erstmal ans Ufer zu einer kleinen Begutachtung der allgemeinen Situation. Auf dem Weg kamen mir zwei Angler mit gefrusteten Blicken entgegen. Auf die Frage hin, wie es denn so lief, bekam ich die Antwort: „Fahr lieber nach Hause, läuft extrem schlecht.“ Na toll, sollte ich etwa schon wieder als Schneider nach Hause gehen? Unmöglich. Denn so langsam nimmt mir meine Frau nicht mehr ab, dass ich wirklich fische… Da ich aber einer derjenigen bin, die nicht gleich den Kopf in den Sand stecken, war für mich klar, dass ich es zumindest versuchen werde. Also schnell zum Auto, Rute und Tackelbox geschnappt sowie nen großen Kescher. „Man weiß ja nie, was einen erwartet!“ Dann rein in die Wathose an und ab in die Fluten.
Die erste Stelle am Fluss brachte nicht wirklich was und so entschloss ich mich, etwas stromauf in einer strömungsarmen Ecke zu fischen, welche etwas abseits von den Zugängen lag. Und bereits mit dem ersten Wurf, zog ich den ersten Barsch zu meinen Füßen.
Da das Kraut aber an dieser Stelle so dicht war und ich natürlich die Spinnerbaits zu Hause gelassen hatte, war’s kaum möglich, den Köder ohne Kraut am Haken durchs Wasser zu bugsieren. Nach 10 Minuten gab ich mich hier geschlagen und blies zum neuerlichen Stellungswechsel in den tieferen Flussbereich. Da jetzt ein Wobbler mit Tiefgang gefragt war, montierte ich einen solchen und zog ihn laaaaaaangsam mit kleinen Rucken durch eine Rinne und bääm – Biss!
Der kleine Kerl kämpfte am leichten Tackel wie ein großer. Nach dem Releasen hatte gleich der nächste Kollege Appetit auf meinen Köder.
Ja, das hab ich mal wieder gebraucht. So ging es dann Schlag auf Schlag und ich konnte innerhalb von einer Stunde ca. 20 Barsche auf die Schuppen legen. Da allerdings auch meine Zeit begrenzt ist, entschloss ich mich nach haus zu fahren und es am nächsten Tag nochmals zu versuchen.
Also packte ich auch am nächsten Tag mittags meine Sachen und fuhr zum Fluss. Ich befischte als erstes den Randbereich der besagten Stelle und kämpfte mit dem Kraut an meinen Haken, was ja sehr nervig sein kann. Doch die Ausdauer und Leidensfähigkeit wurde belohnt: Und zwar mit einem Double auf den Flachläufer.
So schnell wie der Schwarm kam, hatte er sich auch ins tiefere Wasser verzogen. Also schnell meine Geheimwaffe angeknüpft und ab in die Rinne vom Vortag. Nach zwei Würfen rappelte es wieder und ich konnte meinen Lauf vom gestrigen Tag fortsetzen. Auch an diesem Tag konnte ich wieder über 20 Barsche dingfest machen wobei die Durchschnittsgröße um die 25-35cm lag.
Bei einem Wurf mit Gummi, folgte ein ca. 70 cm langer Döbel bis ca. 1 m vor meinen Füßen. Allerdings roch er wohl den Braten im glasklaren Wasser und machte kehrt, bevor ich den Köder aus dem Wasser hob.
Mein Fazit: In der Lippe gibt es doch noch Fisch und jede Durststrecke hat auch ein Ende. Also für all diejenigen, die länger kein Glück mehr hatten: Nicht den Kopf in den Sand stecken und vor allem nicht an sich selbst zweifeln.
Ich hoffe ich konnte euch etwas Lust auf mehr machen und sag bis dahin.
Tight Lines
Michael