Fangberichte Letzter Angriff vor der Weihnachtsgans
Sonntagabend. Mein Handy meldet sich. Eine Textmitteilung: „Willst Du morgen früh mit Barsche und Zander von meinem Grundstück ärgern?“ Was ne Frage! Na klar, Tinsen. Nur auf Fahren hab ich keinen Bock bei dem Mistwetter. Also tippe ich mal zurück: „Hab Angst wegen Schnee/Glätte und meinen Reifen. Aber Lust hätt ich schon.“ Und wenig später hatte ich ein Date zu einer ziemlich unchristlichen Uhrzeit. Um 5.30. Dafür aber vor meiner Haustür.
Eine kurze Nacht, einen Aral-Kaffee und ein paar Meter Fußmarsch später standen wir dann vor Tinsen’s Boot. Und weil der Hummer mir am Freitag erzählt hat, dass er vom Grundstück aus so um die 70 Barsche gefangen hat und der Tinsen meinte, dass man im letzten Jahr um die Uhrzeit immer einige Zander erwischt hat, konnte ich es kaum erwarten, bis der gute Mann den Kahn endlich ausgeschöpft hatte und so mal ein bissel Wiedergutmachung für das 10stündige Über-Stechlin-See-Gerudert-Werden beim Barsch-Alarm-Treff diesen Sommer betreiben konnte.
Wir hatten uns bestens eingepackt. Heißer Kaffee war auch an Bord. Und so registrierten wir eigentlich kaum, dass es doch ziemlich doll schneite. Es war ja auch noch recht dunkel.
Beim 10. Wurf rüttelte es dann auch an meinem Köder. Doch statt eines Guten-Morgen-Zanders hackte ein Frühaufsteher-Barsch auf meinen Zandersuch-Twister No. 1.
Mehr ging dann auch nicht mehr auf das grüngelbe Wunder. Und weil der Hummer gemeint hat, dass die meisten Barsche auf Wobbler gingen und der Tinsen ein "geiler Typ" ist, der auch den einen oder anderen Schatz in seiner Wobblerkiste hat, haben wir uns beide dem Barsch-Wobbeln hingegeben und unsere Boxen durchprobiert. Wobei: Weit gekommen sind wir nicht. Denn auf Tinsen’s 7 cm-Illex Squirrel, einen Suspender,…
… den ich Euch bald noch näher vorstelle, sind die Barsche draufgeballert als wenn es kein Morgen mehr gäbe. Und glücklicherweise hatte ich den als 6 cm-Modell auch in meiner Kiste.
Oft waren bis zu 20 Bärschlinge hinter dem Köder her.
Wie an der Müggelspree im Moment auch nicht anders zu erwarten, erwischten wir keine Riesen. Wahrscheinlich war der größte Barsch kaum über 30 cm lang. Aber dafür setzte es Biss auf Biss.
Außerdem: Auch die 25er sind mit ihren kleinen Moppelbäuchen schön anzuschauen und machen am ultrafeinen Gerät (16er Mono, Skeletor 2,1 m bis 12 Gramm) fast schon so etwas wie Dampf.
Kein Wunder, dass der Tinsen wieder mal vor guter Laune überzukochen drohte.
Viel besser als Schlafen…
Insgesamt waren es dick über 100 Barsche, die uns einen wunderbaren Angeltag bescherten.
Wir wünschen Euch auf jeden Fall genauso viel Spaß, wenn Ihr vor dem Gänsebraten (oder was auch immer es bei Euch an Heiligabend gibt) noch einmal die Rute schwingt.