Tipps & Tricks Kälteblocker fürs winterliche Bellyboatangeln
Wer im Winter in ein Bellyboat steigt, sollte sich vorher unbedingt einmal ein paar Gedanken machen, wie man das Abenteuer ohne Frostbeulen und Kältekrämpfe überlebt. Denn eins steht fest: mit langer Unterhose und Doppelsocke ist man trotz Neoprenwathose nicht vor dem schleichenden Kältebefall gefeit. Und ab dem Moment, wo man ausgekühlt ist, macht das Angeln nur noch halb so viel Spaß wie es könnte…
Zunächst einmal sollte man den Körper schön warm einpacken. Hier hat sich die Kombi aus Thermoanzug und Wathose bewährt. Egal ob Neoprenwathose oder atmungsaktiver Wasserschutz – mit einem Thermoanzug darunter hat Kälte keine Chance. Am besten ist natürlich ein einteiliger Floatation Suit (der von ABU kostet bei vielen Händlern „nur“ 130 Euro), weil da nichts überlappt und man sich so auch wunderbar in eine enge Neoprenpelle hineinwursten kann.
Der Floatation Suit ist außerdem wasserabweisend. Auch nicht ganz unwichtig, denn wenn die Klamotten von außen langsam aufweichen, verkürzt das die Halbwertszeit der Behaglichkeit ganz dramatisch. Super ist es auch, wenn an den Ärmeln noch mal Neoprenausgänge angebracht wurden, so dass man sich gegen eindringendes Wasser schützen kann. Beim ABU Floatation Suit sind da extra noch Klettverschlüsse angebracht, die verhindern, dass die Feuchtigkeit an die Unterbekleidung rankommt, auch wenn man im Wasser hantiert.
Bevor ich das erste Mal mit dem auftreibenden Überlebensanzug ins Wasser gestiegen bin, habe ich mich ja gefragt, ob mir der Auftrieb nicht einen Strich durch die Rechnung macht und ich kaum mehr paddeln kann, weil es mir die Füße hochdrückt. Diese Sorge kann ich Euch nehmen. Funktioniert super.
Das sieht dann vielleicht ein bisschen abenteuerlich aus, hält aber warm. Und darauf kommt es an. Nur bringt einem der wärmste Oberkörper nichts, wenn einen das Übel über die Füße einnimmt. Neoprenfüßlinge plus extrawarme Wandersocke haben mich bei meiner ersten Kaltwasser-Experience jedenfalls nicht vor kalten Füßen bewahrt. Und Fußkälte ist der Anfang vom Ende.
Unter all dem Angelgerät, das ich mir in den letzten drei Jahren zugelegt habe, DEN Topeinkauf herauszufilern ist schwer. Aber ein Dauerbrenner in der ewigen Tackle-Top-Ten ist der liebe alte Boom. Der kultigste unter allen Gummistiefeln mit integrierter Kältefront.
Während vielen Kollegen im Winter fast die Füße abfallen, weil sie von unten nach oben durchfrieren, ist es mir meist wohlig warm um das Geläuf. Und teuer waren die Dinger auch nicht. Also vom Kosten-Nutzen-Verhältnis eigentlich kaum zu überbieten.
Seit Sonntag hat sich der Wert dieser genialsten aller Erfindungen seit es Schuhe gibt verdoppelt. Denn das Besondere an dem Stiefel ist, dass man den Kälteblocker in Form eines Einlegthermopolsterstiefels herausnehmen kann. In erster Linie, um sie in die Waschmaschine stecken zu können. Pfiffige Bellyboatführer (und von so einem kam der Tipp) verwenden diese Polster bei winterlichen Ausflügen aufs Wasser. Einfach über die Socken ziehen. Und schon hat Kälte keine Chance mehr.
Dass Körperwärme zu einem großen Teil über den Kopf entweicht, ist ja hinlänglich bekannt. Eine Fleece- oder Wollmütze (Fleece kratzt nicht so) ist also ein Muss für jeden Polar-Pionier. Gegen kalten Wind sollte man auch seine Hände schützen. Dazu eigenen sich die auf der Innenseite gummierten Neoprenhandschuhe mit Ausgängen für die Finger von Jenzi.
Derart ausgestattet kann nichts mehr schief gehen. Zumindest kältetechnisch. Jetzt muss man die Fische nur noch finden und zum Anbiss überreden. Wenn’s dann noch mit dem Haken klappt, gibt’s kaum was Cooleres als im Winter mit dem Bellyboat zu fischen…