Barsch Finesse-Rubber-Barsche
Beitrag enthält WerbungAuf meinem letzten Trip nach Holland hatte ich im Anschluss an ein Meeting mit anderen Shimano-Teamanglern noch ein bisschen Zeit zum Angeln. Bzw. habe ich es so eingerichtet, dass mich der Flieger erst eineinhalb Tage nach dem Ende des Meetings nach Berlin bringt. Wenn man schon in Holland ist, sollte man das ja auch ausnutzen. Mehr oder weniger freiwillig (Dustins Boot hatte Probleme mit der Elektrik) fischten wir zuerst am Nieuwe Merwede, um uns dann noch ein zwei Häfen anzuschauen. Zielfisch: Barsch. Am Niederrhein lief‘s eher bescheiden. Mit dem T-Rig konnte ich zwei kleine Zander rauskitzeln. Umso mehr freute ich mich auf ein bisschen Spot-Hopping in den beiden Häfen.
Nachdem ich am Nieuwe Merwede festgestellt hatte, dass die Fische nicht wirklich aggressiv waren, habe ich mit Freude festgestellt, dass ich eine kleine Schachtel mit Rubber-Jigs dabei hatte. Fürs Driten vom Boot sicher die falsche Wahl. Fürs minutiöse Abangeln eines mit Steinpackungen, Dalben und Spundwänden durchzogenen Hafengebiets aber genau die richtige Dickbarsch-Medizin. Wenn die hier keine Krebse fressen – wo dann???
Rubbern immer mit Trailer
Also das Fransen-Kästchen rausgekramt und den Rubber-Jig mit einem kleinen Trailer versehen. Bei einer Wassertiefe von 2 bis 4 Metern ohne Strömung hatte ich die Qual der Wahl. Entweder der 5,3 Gramm schwere Platon!! von reins oder doch lieber der mit einem Gewicht von 4,2 Gramm etwas leichtere Guard Spin Jig von Keitech. Getreu dem Motto „So schwer wie nötig, so leicht wie möglich.“ entschied mich für den Guard Spin Jig. Als Trailer kam ein Bug Ant von Ecogear drauf. Ein Köder, der öfter mal besser fängt, als alles andere, die Absinkphase durch seine Tentakeln und Flügel aber noch weiter entschleunigt. Als ich später etwas tiefere Regionen anfischte, wechselte ich auf einen kleinen Rockvibe Shad. So ein 2 Incher ist schon echt Mini. Aber zusammen mit dem Rubber-Jig auch großkalibertaugllich.
Rubber-Jig-Führung
Wie ich das schon oft geschrieben habe, führe ich bzw. führt man Rubber-Jigs langsamer als Gummis am Bleikopf, wenn man das volle Potential der Franse ausreizen will. Die arbeitet nämlich nach der Landung nach und kann durch ganz leichtes Anrütteln am Boden liegend animiert werden. Das ist keine Angelei für Hektiker und Menschen, die nicht an die Spots glauben. Zum Abfischen ganz konkreter Plätze funzt das aber oft richtig, richtig gut. Also: Auswerfen. Köder absinken lassen. Warten. Zuppeln. Warten. Versetzen. Warten. Zuppeln. Zuppeln. Warten. Zuppeln. Versetzen…
Rubber-Jig in Barsch-Action
Ich legte an einer Spundwand in einer Hafenzufahrt los. Hier roch es förmlich nach Barsch: Kleinfisch an der Oberfläche. In regelmäßigen Abständen ein Schatten spendender Holzdalben. Muschelgrund. Und so dauerte es auch nicht lange, bis ich die ersten Barsch-Ansagen registrieren konnte. Groß waren sie nicht. Aber immerhin: Das System funktionierte. Und irgendwo musste hier ganz sicher ein Hafen-Wächter mit Stachelfahne, schwarzen Streifen und knallroten Flossen rumstehen.
Also weiter zum nächsten Spot, einer Steinschüttung. Hier wurde ich einen meiner Jigs los. Trotz Weedguard setze er sich zwischen den Steinen fest. Nix zu machen. Abriss. Immer ärgerlich. So ein Teil kostet ja auch ein bisschen was. Außerdem war mein Vorrat nicht gerade riesig.
Also schnell weiter. Rauf auf einen Steg. Erster Wurf. Ganz langsam. Der Köder ist schon fast vor meinen Füßen. RUMMS! Was ein Biss. Anhieb. Latte krumm. YES! Latte wieder gerade. NO!!! Ausgestiegen. Puh. Das war ein richtig krasser Fisch. Neeeee!!!! Ich hasse es. Auf der anderen Seite: Hier ist Fisch. Also weiter machen. Und beim nächsten Wurf hatte ich dann einen 35er.
Besser als nix. Aber ich war immer noch angeschlagen. Der erste Fisch war viel größer. Übernächster Wurf. Ein dumpfer Biss direkt nach der ersten Absinkphase! Genial. Der hatte locker 40 cm. Schöner Barsch!
An dieser Stelle fing ich dann noch einen ganzen Schwung guter Barsche auf den kleinen Rubber-Jig.
Wer das Thema „Rubber-Jig“ nicht auf der Agenda hat, sollte sich mal damit beschäftigen. Gerade im Winter zum Zeitlupenangeln sind selbst die kleinsten ihrer Zunft eine echte Wucht – für kleine und für große Barsche.