Fangberichte Klasse statt Masse beim Barsch-Alarm-Zander-Festival
Nachdem es am Wochenende vor einer Woche am Peenestrom endlich mit der Zanderzuppelei losgegangen ist, bin ich noch bis Mitte der Woche davon ausgegangen, dass wir beim Barsch-Alarm-Treffen ordentlich abräumen. Ständig drehende Winde und ein Wassertemperatursturz von knapp 20 auf 15 Grad aber haben diese Erwartungen bereits im Vorfeld erschüttert. Dazu war auch noch enormer Wind angekündigt. Insgesamt also mal wieder alles andere als gute Voraussetzungen. Und tatsächlich: Das erhoffte Zandergewitter blieb leider aus.
Allerdings hat an diesem Wochenende ziemlich genau ein Drittel aller Teilnehmer seinen persönlichen Rekord in Sachen Hecht und Zander hochgeschraubt. Insgesamt haben die Barsch-Alarmer während des Treffens vier Meterhechte gefangen – der längste davon maß 1,26 m !!! Der dickste Zander hatte wohl ca. 12 Pfund auf den Rippen und war 85 cm lang. Aber das war ja noch lang nicht alles…
Chronik des Treffens
Bis zum Freitag Abend trudelten die Teilnehmer häppchenweise ein. Die erste Gruppe (lohmann, Jan, oli und Sven) war ja schon am Dienstag angereist, um fast eine ganze Woche lang an einem der besten Zanderreviere der Nation zu fischen. Das Wetter machte den vier jedoch einen Strich durch die Rechnung. Wenngleich sie bis zu unserem Eintreffen am Freitag auch schon den einen oder anderen Brummer anlanden konnten. Allen voran Jan, der u.a. einen Hecht von 1,17 m erbeutet hat.
Dafür gab’s dann aber auch gleich einen Anpfiff. Denn als wir uns das letzte Mal trafen, war es mir am Tag vor der Veranstaltung vergönnt, einen Hecht zu fangen, der noch einen cm länger war. Mit dem Ergebnis, dass die ganze Gruppe vom Rest der Peenestrombewohner zwei Tage lang mit Missachtung bestraft wurde. Und so waren wir dann schon alle etwas angesäuert, dass Jan sich nicht zurückhalten konnte.
Auch zandertechnisch hatte unsere Vorhut einen dicken Vertreter vorzuweisen. Sven hatte im Südhafen, der übrigens wohl in einem Monat abgesperrt wird, einen schönen 9-Pfünder aus dem Wasser gezerrt und die Messlatte ziemlich hoch gelegt.
Doch insgesamt waren die Kollegen nicht ganz so zufrieden. Obwohl lohmann auch einen schönen Hecht gefangen hatte. Und nachdem Tinsen, Thomas, Woodland, David und ich am Fr. im Südhafen lediglich eine Fritte bekommen hatten, einen Zander vor dem Kescher verloren und einen Hechtbiss versemmelten, waren wir nicht unbedingt optimistisch, was die Fangaussichten für das Wochenende anging.
Nach einer knappen Begrüßung durch die Reiseleitung gab’s für die Anwesenden ein kleines Köderpaket der Firma YAD. Das hatte uns Herr Lehmann gesponsert. Neben zwei Ruten, die die Gewinner einer kleinen Zander-Competition erhalten sollten. Nämlich eine Springhill mit einem Wurfgewicht von 20 bis 60 Gramm für den Fänger des größten Zanders. Und eine Freiburg, die an die Adresse desjenigen gehen sollte, der den kleinsten Zander der Veranstaltung überlistet.
Am Freitag bildeten wir dann die Angelteams, berieten uns in Sachen Köder und Strategien und schmissen noch ein paar Scheiben Fleisch auf den Grill. Und am Samstag morgen ging es dann los. Vielleicht lag es ja auch am Elektro-Smog, dass wir nicht richtig abgeräumt haben – jedenfalls war man via Hotline immer auf dem Laufenden, was auf den anderen Booten so passiert. Am besten fingen die Kollegen Godfather (mit 68 cm persönlicher Zanderrekord), angeliter, Tinsen und Thomas zusammen mit ihrem Guide Torsten. Wobei Tinsen und Thomas leider leer ausgingen.
Den größten Zander bis zu diesem Zeitpunkt legten die Hamburger (Raeuberschreck, pechi24 und andreas_b) auf die Planken. Der war 70 cm lang.
Bei Woodland und bremse lief gar nichts. Und auch auf dem von mir betreuten Boot ging nicht so viel. Bis zum letzten Stop kurz vor Angelende. Da war dann auf einmal Davids Rute krumm. Mit dem zweiten Wurf an einen Brückenpfeiler reizte er einen Hecht von exakt einem Meter (dreifach vermessen), der nach einem harten Drill (Hechtsprung inklusive) und den Fotos unter dem Beifall unserer Zuschauer auf der Brücke wieder in sein Element entlassen wurde.
Kurz darauf hatte CatchAndReleaseIt hier noch einen Biss. Doch der Fisch hatte wohl extrem gute Augen. Denn er schnappte sich den Gummischwanz genau dort, wo der Angstdrilling nicht mehr greifen konnte. Millimeterarbeit vom Feinsten!
Klar, dass meine Crew den Pfeiler am nächsten Tag wieder ansteuern wollte. Ich hatte den Anker noch nicht ganz am Grund, da flog CatchAndReleaseIt’s Gummifisch schon in die Richtung, wo wir tags zuvor David’s Hecht klar gemacht hatten. Rumms. Schon war die Rute krumm. Ein Auftakt nach Maß. Und genau gemessen hat der Kollege dann auch bis er konstatieren musste, dass er seinen bisherigen Hechtrekord von 79 cm exakt eingestellt hatte.
Und schon waren denn auch die Kollegen Tinsen, Thomas und David, die an diesem Tag mit Marco rausgefahren sind, zur Stelle. Zusammen mit Woodland, Frank und bremse übrigens die einzigen, die das Boot und die Angelpartner einmal wechseln wollten. Und dieser Wechsel wurde auch fast sofort belohnt. Denn nach einer Viertelstunde hatte Thomas einen kleinen Zander.
Und wenig später durfte Tinsen einen 90er Hecht drillen und landen. Persönlicher Rekord! An den hatte Tinsen, der sich aufgrund mehrer Fehlversuche in Folge selber schon Schneider-Tinsen nennt, wohl nicht unbedingt geglaubt. Aber man hat ja schon Pferde vor Apotheken… Gratulation Hecht-Tinsen!!!
Und dann trennten sich unsere Wege. Während meine Crew und ich uns einig waren, dass wir unsere Fische heute massiv aufstöbern wollten und eine „Taktik der tausend Ankerplätze“ verfolgten, hatten die Kollegen andere Pläne. Um 12.30 Uhr erreichte mich dann ein Anruf von Torsten: „Wir haben einen neuen Spitzenreiter. 75 cm!“ Den hatte er allerdings selber gefangen. Dazu kamen auf diesem Boot noch einige Hechte und bremse’s erster Zander von 44 cm!
Zwischenzeitlich wurden Gerüchte laut, dass da jemand bei Christian auf dem Boot einen Hammerfisch erbeutet hatte. Einen Hechtgigant von 1,26 cm. Als wir dann die Bilder von oli und seinem Ballermann sahen, hat es uns fast die Sprache verschlagen. Was ein Kopf!
Doch bevor wir zur Abschlussbesprechung fuhren, hatten wir auf meinem Boot noch einmal gesammelt Grund zur Freude. Denn gegen 14 Uhr ging unsere Taktik auf. Das viele Ankerholen und Herumschippern hatte sich gelohnt: DozeydragoN pickte sich einen fetten Zander von einer steilen Kante weg. Mit einem Mordswumms kündigte sich der Fisch schon gebührend an. Nach einem knackigen Drill konnten wir das Gerät dann auch keschern. Und wie sich das für einen artigen Großzander gehört, behielt er den Haken genau lange genug im Maul. Kaum im Kescher wurde er den Gummifisch dann los.
Allerdings war das für den größten Zander des Wochenendes hoffentlich kein Grund, sich übermäßig aufzuregen. Schließlich durfte er nach dem Vermessen wieder schwimmen.
Das Team Hamburg war der langen Reise halber inzwischen schon abgereist – sicher aber auch, weil es in Hamburg wesentlich besser läuft und das Angeln am Peenestrom zugegebenermaßen nicht wirklich ergiebig war. Zumindest in der Masse nicht. Aber dafür haben doch einige Barsch-Alarmer ihren bislang besten Fisch gefangen. Abschließend waren wir uns dann noch alle einig, dass wir das auf den kleinsten Zander ausgesetzte Kopfgeld (die Freiburg von YAD) unserem jüngstem Teilnehmer zukommen lassen. Und so erhielt Bremse ein feines Barschrütchen (viel Spaß damit!), während wir von DozeydragoN sicher ein paar schöne Fotos mit Zandern und seiner Springhill erwarten dürfen.
Ich denke, wir sind uns einig darüber, dass es – trotz geringer Stückzahlen – schon mal eine unglaubliche Steigerung zum letzten Treffen im November 2003 gesetzt hat. Wenn diese Tendenz für weitere Treffen Bestand hat, können wir uns warm anziehen! Wie wird das dann erst in ein paar Jahren abgehen ???
Ich danke allen, die den mehr oder weniger weiten Weg auf sich genommen haben, um dabei zu sein. Ihr seid eine wirklich gute Crew. Nicht nur angeltechnisch! Respekt! Ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen…
P.S. Der Vollständigkeit halber sei noch betont, dass die abgebildeten Fische natürlich nicht die einzigen waren, die wir gefangen haben. Es gab schon noch einige Schniepel-Zander, ein paar kleinere Barsche und noch den einen oder anderen Hecht.
Das Friedfisch-Team des Wochenendes waren david, DozeydragoN, CatchAndReleaseIt und ich mit drei Brassen am Samstag. Wobei die kapitalste schon unser andreas_b gefangen hat…