Tackle-Tipps Köderguide für Einsteiger
Ja, wer soll da bloß durchsteigen?! Jedes Mal, wenn ich im Laden des Händlers meines Vertrauens bin, sehe ich Leute die vor der riesengroßen Köderwand stehen, die Kinnlade ja fast sekündlich einen Zentimeter weiter nach unten fällt und die Ratlosigkeit in den Raum steigt. Das Köderangebot in der heutigen Zeit ist einfach unglaublich, etliche Farben, Größen, Formen und Namen prägen das undurchsichtige Angebot. Fast Wöchentlich kommen neue Köder mit wieder neuen Namen dazu und durchsteigen tut fast keiner mehr, der sich mit der Materie des Spinnfischens nicht mindestens wöchentlich auseinandersetzt.
Um endlich mal etwas Ordnung zu schaffen, damit die Einsteiger unter euche einen besseren Überblick bekommen, werde ich euch jetzt einmal die grundlegenden Namen und Merkmale einzelner Ködergruppen vorstellen. Zuerst teile ich einmal die Ködergruppen auf, und gehe anschließend auf spezielle Untergruppen ein.
I. Wobbler
Wobbler sind, einfach beschrieben, nichts weiter als ein Stückchen Balsaholz oder ABS-Kunstoff in Fischform mit einer Tauchschaufel um den Wobbler auf Tiefe zu bringen, und meist zwei Drillingen versehen.
Dann gibt es noch Unterschiede in der Köderform, wonach auch die Untergruppen benannt werden. Ich nenne mal zwei, die ihr im Hinterkopf behalten könnt.
a. Crank – ist der Überbegriff von Wobblern, mit auffällig dickem Bauch.
b. Minnow – werden Wobbler genannt, die einem Fisch sehr ähnlich kommen.
c. Lipless – Wobbler ohne Tauchschaufel und mit Rückenöse
II. Popper
Popper sind keilförmige Baits mit einer eingeschrägten Schnauze und oft auch mit einer Einkerbung darin.
III. Jerkbait
Jerkbaits sind Köder ohne Tauchschaufel, die eher klobig erscheinen. Sie sind meist handgroß und speziell für die Hechtangelei entwickelt wurden.
Allerdings bezeichnen die Amerikaner ihre schlanken Wobbler auch als Jerkbaits!!!
IV. Shad
Wenn jemand von einem Shad spricht, meint er einen Gummifisch. Ein Shad zeichnet sich dadurch aus, das er sehr natürlich aussieht, zumindest von der Form her. Es gibt wohl mehr Formen der Gummis, als sie Fische fangen können.
Einen wesendlichen Unterschied machen die Schwänze der Gummifische aus.
Es gibt z.B.:
a. Schaufelschwanz – die wohl am meisten auftretende Shadform mit der Schaufel am Schwanz
b. Pintail – ein fadenförmiger Schwanz des Gummifisches
c. V-Tail – der Gabelschwanz
V. Creature Bait
Creature Baits sind, wie der Name schon sagt, Phantasiekreaturen aus Gummi, die oft an Krebse oder Insektenlarven angelehnt sind. Der künstlerischen Freiheit ist dort keine Grenze gesetzt.
VI. Rubber Jig
Rubber Jigs sind nichts anderes als ein Haken, an dem ein paar Gummifransen hängen. Wenn man den Jig jedoch unter Wasser sieht, wird einem klar, was ihn so unglaublich fängig macht. Sobald er auf den Gewässergrund schlägt, wedeln die Fransen hin und her, imitieren einen Krebs, der sich verteidigen will.
VII. Stick Bait
„Stick Bait“ werden einfache Gummiwürste genannt, die am Wacky Rig oder am Drop-Shot System ihre wahre Größe ausspielen.
Es gibt jedoch auch wobblerartige Stickbaits, die meistens an der Oberfläche geführt werden. Ein anderes Wort dafür ist Pencil Bait.
VII. Spinner Baits
Spinnerbaits erinnern auf den ersten Blick an einen Rubber Jig, jedoch mit einem Spinnerblättchen am System geschaltet, ist auch er in krautigen Gewässern sehr fängig.
Viel zu oft kommt die Frage nach DEM Köder, der immer und am besten alles fängt. Auf die Frage kann euch niemand eine wahrheitsgemäße Antwort geben, denn kein Köder fängt immer und alles. Jetzt jedoch kennt ihr einen kleinen Teil der großen Köderwelt und könnt euch mit ein bisschen Rafinesse ein kleines Sortiment zusammenstellen, um für fast jede Situationen mit dem richtigem Köder gewappnet zu sein.