Tipps & Tricks Kabelbinder als Problemlöser beim Angeln
Als ich vor einer Weile über der Lösung verschiedener kleinerer Angel-Probleme brütete, fiel mir ein Utensil in die Hände, das sich als extrem vielseitig herausstellte. Ursprünglich entwickelt um Kabel und ganze Kabelbäume untereinander zu befestigen oder an Gegenstände zu fixieren, werden sie heute in den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen verwendet.
Die Rede ist vom Kabelbinder. Und die für uns Raubfischangler interessanten Einsatzmöglichkeiten werde ich nun vorstellen. Als da wären: Kabelbinder als Abstandhalter beim Wobbler, als Gummi- und Köderfisch-Fixierer an Systemen, als Ösenschließer von Spinnerbaits und als Hakenhalter beim Swimbait-Fischen.
a. Kabelbinder als Abstandhalter beim Wobbler
Jeder begeisterte Kunstköderangler kennt das Problem. Der neue Wobbler lässt sich super werfen, läuft tadellos aber in regelmäßigen Abständen verhaken sich die Drillinge. Beißt jetzt ein Hecht, wird die Attacke sicherlich ein Fehlbiss. Das ist mehr als ärgerlich und könnte sie den langersehnten Kapitalen kosten. Gegen das Verfangen der Drillinge gibt es zwar verschiedene Maßnahmen, aber die sind meist aufwendig und am Wasser nicht realisierbar.
Die Lösung: Man versteift eine der Ösen des Wobblers mit einem Kabelbinder so, dass der Sprengring nach hinten absteht. Nach diesem kleinen Eingriff können sich die Drillinge nicht mehr verfangen, und das tun wofür sie gemacht wurden – Raubfische sicher haken.
b. Kabelbinder als Gummi- und Köderfisch-Fixierer an Systemen
Ich angle auf Hecht sehr gern mit Systemen, z.B. mit dem ASO Wurfsystem für Gummiköder. Auch hier leistet der Kabelbinder gute Dienste. Das System hält die Gummifische zwar während des Werfens und Einholens sicher fest, beißt allerdings ein Hecht sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Durch wildes Kopfschütteln hab ich so manchen Gummifisch in hohem Bogen davonfliegen sehen. Das muss nicht sein. Deswegen fixiere ich den Gummifisch zusätzlich mit einem Kabelbinder am System.
Man sticht einfach den Kabelbinder durch den Kopfbereich des Gummifischs, legt ihn um die Systemachse und zieht das ganze fest. So kann der Hecht den Gummifisch im Drill nicht abschütteln und wir haben länger etwas von unserem Köder. Das spart Geld und Nerven.
Aber auch Köderfische lassen sich an den meisten Systemen mit Kabelbinder befestigen. Man sticht den Kabelbinder durch die Augenhöhle des Fischchens und fixiert ihn am Sprengring. Man sollte hier allerdings etwas vorsichtiger zu Werke gehen als beim Gummifisch – sonst reißt der Kopf des Köderfischs ein. Meines Erachtens geht das schneller und hält besser als die Befestigung mit Kupferdraht.
c. Kabelbinder als Ösenschließer von Spinnerbaits
Spinnerbaits gehören ebenfalls zu meinen Lieblingen. Dem hängerfreien Fischen und der enormen Fängigkeit steht bloß eins im Wege: Eine offene Öse. Viele Spinnerbaits sind vom Hersteller aus Kostengründen nicht mit einer geschlossenen Öse ausgestattet worden. Das kann beim Werfen dazu führen, dass unser Einhänger verrutscht und der Spinnerbait somit nicht mehr richtig läuft.Mit einem Kabelbinder lässt sich auch dieses Problem beheben. Wir müssen ihn nur auf den passenden Durchmesser einstellen und über die offene Öse stülpen.
Auch die Gummifransen – das sogenannte Skirt- sichere ich mit einem Kabelbinder. Es ist von Haus aus mit einem Gummiring befestigt. Wird dieser Gummiring von einem Hechtzahn durchtrennt, löst sich das Skirt in seine Einzelteile auf. Einen Kabelbinder durchtrennt selbst der schärfste Hechtzahn nicht. Und wieder haben wir vor allem Nerven gespart.
d. Kabelbinder als Hakenhalter beim Swimbait-Fischen
Swimbaits sind heutzutage in aller Munde. Aber wo sehen wir sie noch lieber? Richtig – Im Mund/ Maul eines Hechtes. Und damit die Drillinge dort greifen, bedarf es der richtigen Befestigung. Experten nutzen hier kleine Drahtarme um die Greifer frei unter dem Bauch des Swimbaits baumeln zu lassen. Ich benutze aber auch hier lieber Kabelbinder. Durch ihre Verzahnung halten sie außerordentlich gut im Gummi und lassen sich einfach und schnell montieren: Einfach durch die Öse am Stahlvorfach schieben, festziehen und auf die gewünschte Länge abschneiden. Ein schräger Abschnitt erleichtert das Einstechen in den Gummifisch.
Ihr seht also, wie flexibel diese kleinen Helfer sind. Und eine handvoll davon findet in jeder Köderbox Platz. Ich bin mir sicher, dass ihnen im Laufe der Zeit noch weitere gute Ideen einfallen werden, wofür man diese tollen Dinger verwenden kann – einmal haben wir damit sogar ein Paddel am Schlauboot befestigt, um wieder ans Ufer zu kommen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Erschienen in DER RAUBFISCH (Ausgabe 4 / 2009)